Lambertusmarkt an neuem Standort
Das Erkelenzer Stadtfest im Frühsommer muss wegen der Bauarbeiten am Markt weichen und wird nur als Light-Version stattfinden. Was die Organisatoren planen und welche Standorte zur Auswahl standen.
Der Lambertusmarkt zieht als eine der größten Veranstaltungen der Region in jedem Jahr Tausende Besucher in die Erkelenzer Innenstadt. In diesem Jahr wird er vom 30. Mai bis 3. Juni allerdings umziehen müssen.
Weil der Erkelenzer Marktplatz zur Großbaustelle wird, wird das Bühnenprogramm in diesem Jahr auf den Johannismarkt, also auf die andere Seite der Pfarrkirche St. Lambertus, umziehen müssen. Da dort weniger Platz ist, wird das Fest dieses Jahr als „Lambertusmarkt light“stattfinden. „Der beliebte Jahrmarkt wird aber nichts von seiner Strahlkraft verlieren“, verspricht Organisator Stephan Jopen. Bedeutet: Die ganz großen Namen wird man dieses Jahr im Lineup nicht finden. „Aber wir haben trotzdem wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt“, sagt Jopen.
Die Bühne wird auf der Wiese vor der Kirche aufgebaut, auf dem Johannismarkt werden sich die Zuschauer aufhalten, dort stehen dann auch Bierbuden. Der beliebte Schinderhannes wird seine Imbissbude vermutlich direkt an der Stadtverwaltung aufstellen. Die dutzenden Schausteller sollen ihre Buden wie gehabt vor allem entlang der Burgstraße und Richtung Burgparkplatz aufstellen. Dort werden auch wieder die großen Fahrgeschäfte stehen.
Normalerweise wird der Johannismarkt im Sommer von der Außengastronomie bewirtschaftet, „Wenn der Johannismarkt leergeräumt ist, wie jetzt im Winter, sieht man aber, dass der Platz gar nicht so klein ist“, sagt Stephan Jopen.
Nachdem klar war, dass der Marktplatz als Standort für 2024 wegfallen
würde, hatte man in der Stadtverwaltung über verschiedene Alternativen nachgedacht. Eine Option war der neugestaltete Franziskanerplatz, der von seinem Aufbau her aber nicht ideal für eine solche Großveranstaltung ist. Eine andere Alternative war der Ziegelweiherpark. Platz hätte es dort genug gegeben, allerdings hätte der Park sicherlich nicht die gewohnte Lambertusmarkt-Atmosphäre versprüht. Und vor allem stehen dort die zahlreichen Schausteller mit ihren Wohnmobilen. Sie (wie früher) auf
den gerade frisch und teuer erneuerten Grünring an der Westpromenade zu schicken, ist keine Option mehr. So landete man beim Johannismarkt. Für Jopen eine gute Lösung: „Da hat man weiterhin Innenstadt-Feeling und den namensgebenden Kirchturm im Hintergrund.“
Der Lambertusmarkt-Ablauf bleibt wie gehabt: Am Fronleichnamsdonnerstag wird Bürgermeister Stephan Muckel nachmittags das erste Fass anschlagen. Am Abend spielt die Remember Band, Tobias
Janssen mit seiner Gitarre gibt dann den Anheizer für die gewohnten Kölsche Tön: Die Acht Neppeser Stääne spielen einige der ältesten kölsche Krätzjer überhaupt. In der Kölner Gruppe steckt übrigens auch Lokalbezug: Bastian Przibylla kommt aus Schwanenberg, Daniel Knippertz aus Erkelenz..
Der Freitag soll wie im Vorjahr ein jüngeres Publikum ansprechen. „Viele haben sich letztes Jahr gefragt, ob ein DJ und Elektromusik zum Lambertusmarkt passen. Die
Reaktion des Publikums war so eindeutig, dass wir um eine Wiederholung nicht herumkommen“, sagt Stephan Jopen. Also soll der vom Electrisize-Festival bekannte Kückhovener Timbo die Innenstadt erneut zum Beben bringen. Dabei ist auch das DJ-Duo Electric Elephant aus der Erkelenzer Partnerstadt Bad Windsheim. Am Samstagabend soll als Hauptattraktion die Coverband Rooftop für Stimmung sorgen. Am Sonntag stehen nach einigen Jahren mal wieder die Beets’n’Berries auf der Lambertusmarktbühne, mit dem Zapfenstreich endet der Markt am Montag traditionell.
Dauerhaft soll der Lambertusmarkt freilich nicht am Johannismarkt stattfinden. Schon für 2025 ist die Rückkehr auf den dann neugestalteten Marktplatz fest vorgesehen. Jopen kann sich dann ein Best-of-Programm mit den besten Acts der vergangenen Jahre vorstellen. Und wiederum ein Jahr später steht dann das große Jubiläum an: 2026 feiert der Lambertusmarkt sein 50-Jähriges bestehen, aber vor allem die Stadt Erkelenz 700 Jahre Stadtrecht.