Individuelle Analyse ist entscheidend
Wie kann die Wirbelsäule im Schlaf am besten durch die Schlafunterlage entlastet werden? ILYAS MERL Die Anpassung der Schlafunterlage an die Anatomie ist äußerst wichtig, da jeder Mensch anders gebaut ist. Becken-, Schulter- und Taillenbreite sowie Gewichtsverteilung sind essenzielle Faktoren. Hier gilt, dass es kein Pauschalrezept gibt und es keine One-Fits-AllMatratze geben kann. Es braucht eine Analyse, um eine Matratze individuell auf den Körper einer einzelnen Person anzupassen.
Ist weiches Liegen gefährlich, da dadurch das natürliche Drehen während des Schlafs verhindert wird?
MERL In der Nacht sind Bewegungen nur in einem gewissen Ausmaß notwendig, da Körpersysteme wie Blut und Lymphe diese benötigen. Die Bandscheibe braucht allerdings keine Bewegung während der Nacht, da sie diese während des Tages bekommt. Beim Schlafen werden die Bandscheiben regeneriert und mit Nährstoffen versorgt. Ob jemand weich oder fest liegen soll, hängt immer von individuellen Umständen ab. Aufgrund unterschiedlicher Beschwerdebilder kann eine weiche oder harte Lagerung notwendig sein.
Welche Vorteile bietet die seitliche Schlafposition im Vergleich zur Rückenlage?
MERL Die Seitenschlafposition mit angewinkelten Beinen entlastet die Lendenwirbelsäule. Gerade bei Lendenwirbelsäulenproblemen ist die seitliche Schlafposition schmerzlindernd und entlastend. Das weiß jeder, der im Krankenhaus auf einer orthopädischen Station arbeitet. Außerdem ist die Rückenlage schlechter bei Atemwegsbeschwerden wie etwa Schlafapnoe und bei Herzerkrankungen, da vermehrt Beschwerden auftreten können. Auch Schnarchen findet häufig in der Rückenlage statt und kann durch Umlagerungen vermieden werden. Wenn man also Beschwerden hat, sprechen viele Argumente gegen die Rückenlage. Nicht jede Schlafposition ist für jedermann geeignet!