Gemüse aus geliehenen Samen
(RP) Mit der Eröffnung der Saatgutbibliothek am Samstag, 24. Februar, ab 14 Uhr geht ein weiterer Teil der Zentralbibliothek an den Start. Mit dem Angebot, Saatgut auszuleihen, soll SaatgutKultur erhalten und Biodiversität gestärkt werden. 90 Prozent der Nutzpflanzenvielfalt sei in hiesigen Breiten bereits unwiderruflich verloren gegangen, heißt es vonseiten der Stadt. Alle Hobbygärtner könnten helfen, die noch vorhandenen Sorten durch Vermehrung und Verbreitung zu erhalten.
Wie geht Saatgut ausleihen? Die Saatgutbibliothek funktioniert im Prinzip wie die Stadtbibliothek selbst. Man leiht Saatgut aus, pflanzt ein, pflegt, erntet, gewinnt neues Saatgut und gibt einen Teil an die Saatgutbibliothek zurück. Dabei hat man die Qual der Wahl aus sortenreinem Saatgut für Erbsen, Bohnen, Tomaten, Salat und Gartenmelde auszuwählen. Damit genug für alle da ist, sollte nicht mehr als ein Saatguttütchen pro Haushalt ausgeliehen werden. Anderes Saatgut kann getauscht werden.
Ab 14 Uhr gibt es zur Eröffnung ein buntes Programm: Im Atelier Urban informieren der Verein Ven über den Erhalt von Nutzpflanzensaatgut und Giovanni Malfitano über die Möglichkeit, Selbstversorger zu werden. Auf der Plaza können Pflanztöpfchen gebastelt werden.
Um 14.30 Uhr hält Susanne Gura vom Verein Ven einen Impulsvortrag zum Thema „EU-Saatgutrechtsgesetz“. Brigitta Szyska von der Naturschutzstation Haus Wildenrath spricht um 15.30 Uhr über „Glockenblume, Günsel und Ginster – Wildpflanzen
auch für den Garten“. Um 15 und 16 Uhr wird der Film „Seeds of Europe“gezeigt. Parallel können Gäste die Ausstellung „Wurzelkraft demonstriert!“besuchen, die von der Transition Town organisiert ist. Im Café Clara hat Linda Berger ihre Gemüseprobierküche aufgebaut und berät zu Ernährungsfragen.
Die Teilnahme an den Aktionen ist kostenlos und anmeldefrei.
Weitere Infos unter www.stadtbibliothek-mg.de, Öffnungszeiten: MoFr 10-22 Uhr, Sa 10-18 Uhr und So 1218 Uhr.