Erst in der Nachspielzeit mal eine Torchance
Auch im Derby beim 1. FC Düren gelingt Beeck die Trendwende nicht: Vor gut 700 Zuschauern in der Westkampfbahn verliert der FC 0:3 – die siebte Pflichtspielniederlage in Folge. Immerhin wird es nach der Pause ein wenig besser.
Der zunehmend prekärer werdenden sportlichen Situation zum Trotz hat sich beim FC Wegberg-Beeck vor Kurzem ein Fanclub gegründet. „Support Gallisches Dorf“hat er sich getauft. Mit fünf Mann stand der nun im Derby beim 1. FC Düren im von Beecks Boss Werner Tellers im Sommer errichteten Gästekäfig der Westkampfbahn und hielt dort tapfer bis zum Schluss aus. Etwas zu bejubeln gab es für das Quintett aber nicht: Beeck verlor 0:3 – die siebte Pflichtspielniederlage in Folge.
Erwartungsgemäß hatte Beecks Interims-Trainerduo Mike Schmalenberg/Stephan Houben diesmal von Beginn an auf eine Viererkette gesetzt – freilich ohne Nils Hühne. Dessen Leistenprobleme hatten sich durch den eigentlich nicht vorgesehenen Einsatz als Einwechselspieler gegen Fortuna Köln wieder verschlechtert. „Bei Nils gehen wir nun kein Risiko mehr ein“, versicherte Schmalenberg. Dazu fiel Leon Pesch mit einer Knöchelprellung aus. Und Shpend Hasani fehlte gelbgesperrt. Zurück ins Team kehrten dafür die gegen Köln gelbgesperrten Norman Post und Justin Hoffmanns. Julio Torrens spielte hinter den drei Spitzen.
Speziell in der ersten halben Stunde ging es vor guter Kulisse aber nur in eine Richtung – in die aufs Beecker Tor. Die Gastgeber drückten von Beginn an mächtig, gewannen das Gros der Zweikämpfe und waren auch gedanklich immer einen Tick schneller – da war eindeutig ein Klassenunterschied erkennbar. Vor allem über links mit Vincent Geimer und Winterzugang Simon Breuer kurbelte Düren immer wieder erfolgreich an – dem hatte Beeck nicht viel eingegenzusetzen.
Hamza Salman (6.+9.), Geimer per direktem Freistoß (13.) und David Winke per Kopf im Anschluss an die folgende Ecke (14.) ließen die Führung zunächst liegen. Dann war es aber so weit. Breuer, von Geimer in Szene gesetzt, zog den Ball von links lang in den Strafraum und fand den am langen Pfosten völlig freistehenden Julijan Popovic – der netzte ein (16.). Die nächste Dürener Großchance durch Breuer vereitelte Beecks Keeper Ron Meyer (32.).
Nach Wiederanpfiff ließ Dürens Druck merklich nach, Beeck kam so nahezu zwangsläufig besser ins Spiel – und war zudem zweimal mit dem Glück im Bunde: Popovic (53.) und Breuer (71.) trafen jeweils den Pfosten. Dazu verfehlten Abdul Fesenmeyer (51.) und erneut der überhaupt nicht auszuschaltende Breuer (57.) Beecks Gehäuse nur knapp.
Die erste gefährliche Situation in Dürens Strafraum gab es erst in der 70. Minute zu notieren: Da klärte Dürens Kapitän Adam Matuschyk in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Marc Kleefisch. Im Anschluss an Beecks erste und einzige Ecke, die Dürens Hintermannschaft nur mit einiger Mühe geklärt bekam, fiel dann per Konter das 2:0. Mit drei gegen einen (Post) stürmte Düren gen Beecker Tor, das finale Zuspiel von Ismail Harnafi schob Romeo Aigbekaen über die Linie (86.) – womit zwei Einwechselspieler den Deckel auf die Partie schraubten.
Erneut Aigbekaen erhöhte noch auf 3:0 (90.+2). Zuvor hatte Beeck seine erste und einzige Chance: Die gut getimte Flanke des zur Pause eingewechselten Niklas Fensky köpfte der gleichfalls eingewechselte Timo Braun an den Pfosten (90.+1).
„In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent genug in den Zweikämpfen, hat die Kette nicht gut verschoben, haben wir Düren viel zu oft die Gelegenheit gegeben, vor unser Tor zu kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber nicht wie ein Absteiger gespielt“, meinte Schmalenberg – und hob zudem das Positive hervor: „Wichtig ist, dass unten in der Tabelle nichts passiert ist“– eine Anspielung darauf, dass Beecks direkte Konkurrenten Mönchengladbach II, Lippstadt, Ahlen und Velbert auch allesamt verloren. Durch die Siege von Wiedenbrück und den U23-Teams von Düsseldorf und Paderborn ist der Abstand zu Platz 13 umgekehrt so aber auf acht Zähler gewachsen.
Beeck Mut machen wollte da Dürens Coach Carsten Wissing: „Für euch ist noch alles drin – es kommen noch viele direkte Duelle.“Bedient war aber der FC-Boss: „Heute sage ich gar nichts“, erklärte Tellers – und verabschiedete sich.