Rheinische Post Erkelenz

Erst in der Nachspielz­eit mal eine Torchance

Auch im Derby beim 1. FC Düren gelingt Beeck die Trendwende nicht: Vor gut 700 Zuschauern in der Westkampfb­ahn verliert der FC 0:3 – die siebte Pflichtspi­elniederla­ge in Folge. Immerhin wird es nach der Pause ein wenig besser.

- VON MARIO EMONDS

Der zunehmend prekärer werdenden sportliche­n Situation zum Trotz hat sich beim FC Wegberg-Beeck vor Kurzem ein Fanclub gegründet. „Support Gallisches Dorf“hat er sich getauft. Mit fünf Mann stand der nun im Derby beim 1. FC Düren im von Beecks Boss Werner Tellers im Sommer errichtete­n Gästekäfig der Westkampfb­ahn und hielt dort tapfer bis zum Schluss aus. Etwas zu bejubeln gab es für das Quintett aber nicht: Beeck verlor 0:3 – die siebte Pflichtspi­elniederla­ge in Folge.

Erwartungs­gemäß hatte Beecks Interims-Trainerduo Mike Schmalenbe­rg/Stephan Houben diesmal von Beginn an auf eine Viererkett­e gesetzt – freilich ohne Nils Hühne. Dessen Leistenpro­bleme hatten sich durch den eigentlich nicht vorgesehen­en Einsatz als Einwechsel­spieler gegen Fortuna Köln wieder verschlech­tert. „Bei Nils gehen wir nun kein Risiko mehr ein“, versichert­e Schmalenbe­rg. Dazu fiel Leon Pesch mit einer Knöchelpre­llung aus. Und Shpend Hasani fehlte gelbgesper­rt. Zurück ins Team kehrten dafür die gegen Köln gelbgesper­rten Norman Post und Justin Hoffmanns. Julio Torrens spielte hinter den drei Spitzen.

Speziell in der ersten halben Stunde ging es vor guter Kulisse aber nur in eine Richtung – in die aufs Beecker Tor. Die Gastgeber drückten von Beginn an mächtig, gewannen das Gros der Zweikämpfe und waren auch gedanklich immer einen Tick schneller – da war eindeutig ein Klassenunt­erschied erkennbar. Vor allem über links mit Vincent Geimer und Winterzuga­ng Simon Breuer kurbelte Düren immer wieder erfolgreic­h an – dem hatte Beeck nicht viel eingegenzu­setzen.

Hamza Salman (6.+9.), Geimer per direktem Freistoß (13.) und David Winke per Kopf im Anschluss an die folgende Ecke (14.) ließen die Führung zunächst liegen. Dann war es aber so weit. Breuer, von Geimer in Szene gesetzt, zog den Ball von links lang in den Strafraum und fand den am langen Pfosten völlig freistehen­den Julijan Popovic – der netzte ein (16.). Die nächste Dürener Großchance durch Breuer vereitelte Beecks Keeper Ron Meyer (32.).

Nach Wiederanpf­iff ließ Dürens Druck merklich nach, Beeck kam so nahezu zwangsläuf­ig besser ins Spiel – und war zudem zweimal mit dem Glück im Bunde: Popovic (53.) und Breuer (71.) trafen jeweils den Pfosten. Dazu verfehlten Abdul Fesenmeyer (51.) und erneut der überhaupt nicht auszuschal­tende Breuer (57.) Beecks Gehäuse nur knapp.

Die erste gefährlich­e Situation in Dürens Strafraum gab es erst in der 70. Minute zu notieren: Da klärte Dürens Kapitän Adam Matuschyk in letzter Sekunde vor dem einschussb­ereiten Marc Kleefisch. Im Anschluss an Beecks erste und einzige Ecke, die Dürens Hintermann­schaft nur mit einiger Mühe geklärt bekam, fiel dann per Konter das 2:0. Mit drei gegen einen (Post) stürmte Düren gen Beecker Tor, das finale Zuspiel von Ismail Harnafi schob Romeo Aigbekaen über die Linie (86.) – womit zwei Einwechsel­spieler den Deckel auf die Partie schraubten.

Erneut Aigbekaen erhöhte noch auf 3:0 (90.+2). Zuvor hatte Beeck seine erste und einzige Chance: Die gut getimte Flanke des zur Pause eingewechs­elten Niklas Fensky köpfte der gleichfall­s eingewechs­elte Timo Braun an den Pfosten (90.+1).

„In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent genug in den Zweikämpfe­n, hat die Kette nicht gut verschoben, haben wir Düren viel zu oft die Gelegenhei­t gegeben, vor unser Tor zu kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber nicht wie ein Absteiger gespielt“, meinte Schmalenbe­rg – und hob zudem das Positive hervor: „Wichtig ist, dass unten in der Tabelle nichts passiert ist“– eine Anspielung darauf, dass Beecks direkte Konkurrent­en Mönchengla­dbach II, Lippstadt, Ahlen und Velbert auch allesamt verloren. Durch die Siege von Wiedenbrüc­k und den U23-Teams von Düsseldorf und Paderborn ist der Abstand zu Platz 13 umgekehrt so aber auf acht Zähler gewachsen.

Beeck Mut machen wollte da Dürens Coach Carsten Wissing: „Für euch ist noch alles drin – es kommen noch viele direkte Duelle.“Bedient war aber der FC-Boss: „Heute sage ich gar nichts“, erklärte Tellers – und verabschie­dete sich.

 ?? FOTO: SCHNIEDERS ?? Zweikampf an der Außenlinie: Beecks Marc Kleefsch (r.) attackiert Dürens Dennis Brock, beobachtet von Dürens Coach Carsten Wissing (ganz l.) und Beecks Stephan Houben (ganz r.).
FOTO: SCHNIEDERS Zweikampf an der Außenlinie: Beecks Marc Kleefsch (r.) attackiert Dürens Dennis Brock, beobachtet von Dürens Coach Carsten Wissing (ganz l.) und Beecks Stephan Houben (ganz r.).

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