Rainer Plum zeigt Raumzeichnungen mit Licht
KREIS HEINSBERG Gefühlt ist es noch Winter. Das nasse, graue und dunkle Wetter macht uns die Sehnsucht nach Licht und Farben bewusst. Eine ganz besondere Form der Auseinandersetzung mit farbigem Licht zeigt Rainer Plum in seiner Ausstellung „Raumzeichnungen“, die noch bis zum 10. März an den Wochenenden im Horster Hof zu sehen ist.
Der Raum der ersten Etage ist komplett abgedunkelt. Beim Betreten wird man Teil der individuell für diesen Raum vom Künstler angefertigten Laserinstallation mit grünen und roten Strahlen. Gezielt werden sie durch den mit Schrägen und Winkeln ausgestatteten Raum geleitet. Teilweise treffen die Laserstrahlen direkt auf Wände, Leisten und den Boden oder werden über Nylonfäden von der Decke zum Boden geführt und brechen sich darin. Das farbige Licht trifft gleichzeitig, aber leicht versetzt auf den Untergrund, sodass sich farbliche Spiele ergeben. Durch winzige Partikel in der Luft breiten sich die Stahlen im Raum aus, es ergibt sich eine Abstufung der Farbe, welche die Tiefe des Raumes auslotet. Nicht gleichförmig nimmt man die Strahlung wahr, sondern als lebendiges, sich bewegendes, vibrierendes Element. Es vermittelt das Gefühl, das Licht materialisiert sich, was mit jeder Bewegung
variiert.
Vor den Laserstrahlen braucht sich jedoch niemand zu fürchten, der Besuch der Ausstellung ist völlig ungefährlich. Der begehbare Bereich ist abgesperrt, um die Besucher nicht zu nahe an den Strahlenursprung zu führen. So können die Welten aus Lichtenergie bedenkenlos erfahren werden.
Die Ausstellung umfasst mehrere Bereiche der künstlerischen Auseinandersetzung mit Linien. Neben den beschriebenen lichtförmigen Linien zeigt der Künstler eine Ambivalenz aus organischen und geometrisch exakten Linien sowie Skulpturen. Zeichnerisch setzt er sich mithilfe von Grafit sehr persönlich mit Linien auseinander. Jede Linie zeigt einen momentanen Gefühlszustand. Mal zart und dünn, dann wieder gebeugt oder machtvoll geschwungen.
Als Raumliniatur zeigen sich die Skulpturen aus Aluminiumguß, welche Rainer Plum als materialisierte Laserstrahlen schafft. „Sie suggerieren das Verharren in einem besonderen Augenblick“, erklärt der Künstler. Er modeliert seine Vorstellung zunächst als Wachsskulptur um ihnen dann durch den Guß in Aluminium Beständigkeit zu verleihen.
Entstanden ist die Idee mit der Auseinandersetzung mit Laserstrahlen auf der Suche des Künstlers nach Leichtigkeit und Immaterialität. Was er in diesem Medium und bei dem im Punktstrahl durch den Raum geführten Licht fand.
Für Kunstinteressierte bietet der Kunstverein Heinsberg am 15. und 22. März je um 18.30 Uhr eine Veranstaltung zum Thema „Bildnerische Mittel der Malerei von der Renaissance bis in die Gegenwart“an.