Austrittswelle bei der KFD im Kreis Heinsberg
(RP) Es ist Tradition, dass sich die Mitglieder des Katholikenrats der Region Heinsberg an Aschermittwoch zum Fischessen treffen. Tradition ist aber auch, dass den Eingeladenen Raum gegeben wird, um sich zu präsentieren, aber auch Sorgen und Nöte zu äußern.
Gebrauch davon machte Stefanie Wirth von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Sie berichtete, dass bei der Diözesanmitgliederversammlung der KFD im Jahr 2021 beschlossen wurde, den Mitgliedsbeitrag auf 30 Euro zu erhöhen. Umgesetzt wurde der Beschluss dann im vergangenen Jahr, was eine Austrittswelle vieler katholischen Frauengemeinschaften zur Folge hatte. „Teilweise sind ganze Frauengemeinschaften geschlossen aus der KFD ausgetreten“, stellte sie fest. Sie würden nun selbstständig agieren. Für die KFD stelle sich nun die Frage, ob es Sinn mache, die regionale Ebene aufrechtzuerhalten.
Lutz Braunöhler, Vorsitzender des Katholikenrats, gab zu bedenken, dass es Gestaltungsmöglichkeiten bei der Beitragserhebung geben müsse. Stefanie Wirth wies darauf hin, dass die Frauengemeinschaft Hückelhoven Mitglied geblieben sei und einen Beitrag in Höhe von 25 Euro erhebe.
Auch der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften will eine Vereinheitlichung der
Beiträge erwirken. Dies teilte Manfred Schäfer für den Bezirksverband Heinsberg mit. Man könne nur hoffen, dass die einzelnen Bruderschaften die damit verbundene Beitragserhöhung mittragen würden, um nicht von einer Austrittswelle betroffen zu sein.
Kurt Müller von Donum Vitae Heinsberg berichtete, dass die verschiedenen Beratungsangebote um Schwangerschaften und Geburten sehr stark nachgefragt seien. Die Finanzierung einiger Angebote sei aber schwierig, weil sie durch Spenden getragen werden. Geld vom Land NRW bekomme der Verein für seine Leistungen nicht.
Positives gab es auch zunächst von Lutz Braunöhler. So stieß seinen Angaben zufolge die Demonstration des „Bündnisses gegen Rechts“in
Erkelenz, zu der auch der Katholikenrat aufgerufen hatte, auf eine sehr große Resonanz. Sorge bereitet dem Katholikenrat, wie es mit der regionalen Arbeitslosenberatung der Amos eG in Kooperation mit der KAB an den Standorten Oberbruch und Geilenkirchen weiter gehen soll. Noch bis 2025 gibt es eine Förderung durch das ESF-Plus-Förderprogramm. Dann jedoch läuft die Landesförderung aus. „Deshalb soll das Gespräch mit den Landtagsabgeordneten aus dem Kreis gesucht werden, damit diese in den anstehenden Beratungen sensibilisiert und argumentativ unterstützt sind und dazu beitragen, die Weiterführung des erfolgreichen Projekts in Gesprächen mit den zuständigen Ministern sicherzustellen“, so Braunöhler.