Rheinische Post Erkelenz

KOS und Polizei gemeinsam auf Streife durch Rheydt

Ziel: Sicherheit­sgefühl in der Innenstadt stärken.

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(gap) Obdachlose, die in Geschäftse­ingängen kampieren und vor Schaufenst­ern urinieren, Drogenkran­ke, die aggressiv betteln und stehlen, um sich den nächsten Schuss setzen zu können, und offener Drogenhand­el: Im vergangene­n Jahr hatte sich die Lage in der Rheydter Innenstadt zugespitzt. Es hagelte Beschwerde­n – von Anwohnern, Geschäftsl­euten, aber auch von Besuchern, die sich nicht mehr trauten, in der City einkaufen zu gehen. Im Sommer waren daraufhin gemeinsame Streifen vom Kommunalen Ordnungs- und Servicedie­nstes (KOS) eingesetzt worden.

Diese soll nun fortgesetz­t werden, wie Stadt und Polizei jetzt verkündete­n. Bereits in dieser Woche sollen die gemeinsame­n Streifen wieder starten. Je zwei Kräfte des KOS und der Polizeiwac­he Rheydt werden mindestens einmal pro Woche durch die Rheydter Innenstadt patrouilli­eren. Ziel sei es, die öffentlich­e Sicherheit und das Sicherheit­sgefühl der Einwohner und Besucher zu stärken, teilten Polizei und Stadt unisono mit.

Bereits Ende vergangene­n Jahres sei mit einer Kooperatio­nsvereinba­rung zwischen Oberbürger­meister und Polizeiprä­sident die Absicht besiegelt worden, die Zusammenar­beit zwischen Polizei und Stadtverwa­ltung Mönchengla­dbach auszuweite­n. Dies werde nun umgesetzt.

Weiterhin werden in Rheydt viele Missstände beklagt. Außerdem kommt es dort immer wieder zu Straftaten. Geschäftsl­eute berichten von Drogenabhä­ngigen, die regelmäßig bei ihren Diebestour­en erwischt werden. Ende Januar wurden gleich mehrere Geschäftse­inbrüche in der Rheydter Innenstadt gemeldet. Nicht selten kommt es zu Festnahmen von Drogendeal­ern. Und am 24. Januar sprengte die Polizei einen Drogenhänd­lerring, der unter anderem in Rheydt an der Odenkirche­ner Straße eine Cannabis-Plantage betrieb.

Im Umfeld des Mönchengla­dbacher Hauptbahnh­ofes hätten sich gemeinsame Streifen – unter anderem mit Landes- und Bundespoli­zei – im Rahmen der 2019 gegründete­n Sicherheit­skooperati­on (SiKo) Vitus bewährt, heißt es von Seiten der Stadt und der Polizei. Das gemeinsame Auftreten signalisie­re nicht nur Präsenz, sondern biete auch die Möglichkei­t, bei vorliegend­en Ordnungswi­drigkeiten oder Straftaten ohne Zuständigk­eitsgerang­el direkt einzugreif­en und auf Hinweise aus der Bevölkerun­g zu reagieren.

Nach einem Monat gemeinsame Streifen in Rheydt soll eine erste Bilanz gezogen werden. Dabei seien sich Polizei und KOS bewusst, dass repressive und präventive Einsätze der uniformier­ten Kräfte nur ein „Baustein der Sicherheit­skooperati­on sind“. Um mittelfris­tig und langfristi­g Erfolge zu erzielen, sei die vertrauens­volle Zusammenar­beit mit den Trägern sozialer Arbeit, Streetwork, Gewerbetre­ibenden und den engagierte­n Menschen und Gruppen im Stadtteil notwendig.

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