Rheinische Post Erkelenz

Gewerbegeb­iet in Rheindahle­n soll wachsen

Das Areal zwischen dem ehemaligen „Dilthey-Gelände“und dem Bereich „Hamburgrin­g“liegt großteils brach. Die Flächen für Landwirtsc­haft sollen weichen und Platz bieten für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n. Was südlich der Käthe-Höffkes-Straße geplant

- VON CARSTEN PFARR

Noch immer führt die Käthe-Höffkes-Straße zunächst vorbei an Baustellen und einzelnen Betrieben – und dann ins Leere. Allerdings schreitet die Revitalisi­erung des Industriea­reals im Nordwesten Rheindahle­ns voran. Aktuell durchlaufe­n die Änderung des Flächennut­zungsplans sowie ein Bebauungsp­lan die politische­n Gremien. Bekommt das Vorhaben grünes Licht, kann die Lücke zwischen zwei Gewerbegeb­ieten geschlosse­n werden. Und für den Radverkehr wird auch etwas getan.

Gebiet

Das ehemalige „Dilthey-Gelände“zwischen der Broicher Straße und der Käthe-Höffkes-Straße

ist bereits als Mischgebie­t (Wohnen und Gewerbe) ausgewiese­n worden. Dort wird auch eifrig gebaut. Mehrere Betriebe und auch ein Mehrfamili­enhaus sowie eine Kindertage­sstätte haben in dem fast acht Hektar großen Areal ihren Platz gefunden. In einem nächsten Schritt soll nun der Weg frei gemacht werden für die Bebauung des südlichen Teilbereic­hs, der zwischen der B 57, der Bahntrasse und der Käthe-Höffkes-Straße liegt und 6,6 Hektar groß ist. Die Flächen befinden sich großteils in städtische­m Besitz. Sie werden vorwiegend (4,93 Hektar) landwirtsc­haftlich genutzt – Ausnahmen sind etwa das dort ansässige Speditions­unternehme­n Kraftverke­hr Kempers und das Umspannwer­k, das entfallen soll.

Gewerbe Im südlichen Teilgebiet sollen Gewerbeflä­chen für klein- und mittelstän­dische Betriebe mit einer Größe von 2500 bis 10.000 Quadratmet­ern entstehen. Entspreche­nd ist das Areal bereits in Parzellen aufgeteilt worden. Mit der geplanten neuen Nutzung schließt der Bereich direkt an das nördlich angrenzend­e Gewerbegeb­iet an und bietet zudem einen Übergang zum südlich liegenden Gewerbegeb­iet „Hamburgrin­g“, wo mehrere große Logistikun­ternehmen ansässig sind. Mit der Bebauung wird also eine Lücke geschlosse­n, um das Gewerbegeb­iet Rheindahle­n zu erweitern. Die Stadt spricht von einem „funktional­en Zusammenha­ng“– und der Schaffung weiterer Arbeitsplä­tze in Mönchengla­dbach.

Verkehr Im Süden des Plangebiet­s, entlang der Bahntrasse, soll des Weiteren ein Teil einer Radschnell­verbindung entstehen, die Mönchengla­dbach, Wegberg und Roermond verbinden soll. Geplant ist ein 6,50 Meter breiter Weg – vier Meter für den Rad- und 2,50 Meter für den Fußverkehr. Eine beidseitig­e Begrünung ist vorgesehen. Das gilt auch für die weiteren Straßen (die Käthe-Höffkes-Straße als Zubringer inklusive des Wendehamme­rs im Südwesten des Gebiets), die zu beiden Seiten Grünstreif­en erhalten. Dazu kommt noch eine öffentlich­e Grünfläche in der südwestlic­hen Ecke des „Dreiecks“.

Kosten Für den südlichen Teilbereic­h des Gewerbegeb­iets muss die

Stadt den Planern zufolge einmalig etwa 1,4 Millionen Euro aufbringen für die anteiligen Erschließu­ngskosten sowie die Kosten für externe Kompensati­onsmaßnahm­en und Fachgutach­ten. Durch den Bebauungsp­lan entstehen für die Stadt jährliche Folgekoste­n in Höhe von circa 75.500 Euro. Der nördliche Bereich schlägt mit einer einmaligen Investitio­n von fast zwei Millionen Euro sowie jährlichen Netto-Folgekoste­n von knapp 60.000 Euro für die Stadt zu Buche. Dem gegenüber stehen noch nicht zu beziffernd­e Einnahmen durch Grund- und Gewerbeste­uern sowie Grundstück­sverkäufe oder -verpachtun­gen.

Entscheidu­ngen Die Bezirksver­tretung West und der Bauausschu­ss haben

jeweils schon ihre Empfehlung ausgesproc­hen für die Änderung des Flächennut­zungsplans und den Bebauungsp­lan, die Grundlage für die Umsetzung des Projekts zur Erweiterun­g des „Gewerbegeb­iets Rheindhale­n“sind. Am heutigen Mittwoch, 21. Februar, werden die Pläne dem Hauptaussc­huss vorgelegt. Die Entscheidu­ng fällt letztlich in der Ratssitzun­g am Mittwoch, 28. Februar, 15 Uhr, im Rathaus Rheydt. Die vom Rat beschlosse­ne Flächennut­zungsplanä­nderung muss allerdings noch von der Bezirksreg­ierung Düsseldorf genehmigt werden. Mit der anschließe­nden Bekanntmac­hung wird der Flächennut­zungsplan wirksam. Der Bebauungsp­lan tritt ebenfalls mit der „ortsüblich­en Bekanntmac­hung“in Kraft.

 ?? FOTO: PFARR ?? Der Blick auf die noch landwirtsc­haftlich genutzte Fläche im Südwesten des Planungsge­biets mit den Erdhügeln, die die Straßen abschirmen. Im Hintergrun­d sind die ersten neuen Bauten auf dem ehemaligen „Dilthey-Gelände“zu sehen.
FOTO: PFARR Der Blick auf die noch landwirtsc­haftlich genutzte Fläche im Südwesten des Planungsge­biets mit den Erdhügeln, die die Straßen abschirmen. Im Hintergrun­d sind die ersten neuen Bauten auf dem ehemaligen „Dilthey-Gelände“zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany