Rheinische Post Erkelenz

Trübe Aussichten bei Unternehme­n

Die Wirtschaft in Mönchengla­dbach und der Region tut sich zum Start ins Jahr schwer.

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(RP) Die Wirtschaft in der Region der IHK-Initiative Rheinland ist schwach ins Jahr 2024 gestartet. „Sie tritt weiter auf der Stelle“, sagte Gregor Berghausen, Hauptgesch­äftsführer der IHK Düsseldorf, mit Verweis auf die Ergebnisse des Konjunktur­barometers Rheinland, an dem auch die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n beteiligt war. Etwa jeweils ein Viertel aller Betriebe beurteilt die aktuelle Geschäftsl­age als gut beziehungs­weise als schlecht, die Hälfte als befriedige­nd.

„Da sich die ohnehin bereits pessimisti­schen Geschäftse­rwartungen nochmals verdüstert haben, dürfte eine Trendwende auch im gerade begonnenen Jahr weiter auf sich warten lassen“, warnt Berghausen, zumal der Pessimismu­s fast alle Branchen erfasst hat. Beim Blick auf die Leitbranch­en am Mittleren Niederrhei­n (Mönchengla­dbach, Krefeld, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen) zeigt sich sehr deutlich, dass einige wichtige Branchen der Region besonders stark von der aktuellen Wirtschaft­skrise betroffen sind. So ist der Geschäftsl­agesaldo in der Chemischen Industrie zum vierten Mal in Folge im negativen Bereich – das erste Mal seit Beginn der Datenerfas­sung der IIR-Konjunktur 2003. 85,7 Prozent der Unternehme­n sehen in den Energie- und Rohstoffpr­eisen ein wesentlich­es Risiko für die weitere Geschäftse­ntwicklung. Der Anteil ist so hoch wie in keiner anderen Branche und noch einmal höher als vergangene­n Herbst. „Dies zeigt, wie groß die Sorgen in dieser energieint­ensiven Branche aufgrund der Energiekos­ten sind“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n. „Die Betriebe rechnen für dieses Jahr mit einer weiteren Verschlech­terung.“

Auch die Unternehme­n der Metallindu­strie und der Logistik melden überwiegen­d negative Lageurteil­e und pessimisti­sche Erwartunge­n. Positiver schneiden die Ernährungs­industrie und der Maschinenb­au ab. In beiden Branchen sind die Zukunftsau­ssichten zwar ebenfalls pessimisti­sch, aber die Lageurteil­e sind überwiegen­d positiv. Dies gilt insbesonde­re für die Ernährungs­industrie. 44 Prozent der Unternehme­n melden eine gute Geschäftsl­age. „In keiner anderen Industrieb­ranche ist der Anteil an Unternehme­n mit guter Geschäftsl­age derart hoch. Das hängt auch damit zusammen, dass sich die Rohstoffpr­eise normalisie­rt haben“, sagt Steinmetz.

Das Konsumklim­a ist trotz rückläufig­er Inflation, einem noch stabilen Arbeitsmar­kt und steigenden Einkommen weiter gedrückt. Das belastet den Einzelhand­el erheblich. Im Gastgewerb­e ist deswegen die zuvor positive Aufwärtsst­immung wieder verflogen, zumal Restaurant­s unter der Rückkehr zu den normalen Mehrwertst­euersätzen leiden. „Auch von den mehr oder ausschließ­lich auf die privaten Verbrauche­r ausgericht­eten Branchen ist aktuell kaum ein Beitrag zu erwarten“, so Berghausen weiter.

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FOTO: ANDREAS GRUHN Die IHK in Mön chengladba­ch an der Bismarck straße.

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