Mit dem Rad in die Zukunft?
Der Abschlussbericht über das Nahmobilitätskonzept für Hückelhoven wurde kürzlich vorgelegt. Über gezielte Maßnahmen soll der Radverkehr gestärkt werden.
Das Wort „Nahmobilitätskonzept“begleitet die Stadt Hückelhoven schon eine ganze Weile. Um die Mobilität in der Stadt zu verbessern, wurde vor einiger Zeit die P3 Agentur für Kommunikation und Mobilität beauftragt, ein Konzept zu entwickeln. Dieses fußt auf fünf Säulen: Radverkehr, Fußverkehr, Service, Kommunikation und der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) und soll Maßnahmen aufzeigen, die für die Stärkung der Nahmobilität als Teil einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Mobilität unerlässlich sind.
Kürzlich wurde der Abschlussbericht der Agentur der Kommunalpolitik vorgelegt und verabschiedet – inklusive aller Maßnahmen, die teilweise bereits getroffen wurden oder eben in Zukunft noch getroffen werden sollen. „Mit dem Rad in die Zukunft!“lautet die Überschrift dieses Abschlussberichtes und schon der Titel macht deutlich, in welche Richtung es gehen soll.
Die Planer erklärten im Zuge der Erstellung des Konzeptes auch, warum es so wichtig sei, den Nahverkehr zu stärken. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe der Fokus
vermehrt auf der Förderung des Autos gelegen. Nun soll wieder ein Gleichgewicht hergestellt werden, denn nur mit einem gesunden Mix könne jedes Verkehrsmittel seine Stärken optimal einbringen. Um den Radverkehr attraktiver zu gestalten, brauche es eine gute Infrastruktur, die es den Menschen leicht mache, um auf das Rad umzusteigen.
Denn gerade beim Punkt des Radverkehrs haben die Experten ein enormes Potenzial für Hückelhoven gesehen. Das liege daran, dass die Stadt klein und alles nah beieinander ist. Der weiteste Punkt vom Zentrum aus sei sieben Kilometer Luftlinie entfernt und die Stadt sei insofern prädestiniert für die regelmäßige Nutzung des Fahrrads.
Die Planer erklärten im Zuge der Erstellung des Konzeptes auch, warum es so wichtig sei, den Nahverkehr zu stärken.
Zehn Routen wurden entwickelt, die das Stadtgebiet bestmöglich abdecken sollen. Eine der Routen führt von Linnich über Brachelen, Hilfarth und Hückelhoven nach Kleingladbach. Auch eine Route von Golkrath über Hückelhoven und Hilfarth in Richtung Himmerich wurde ausgearbeitet. Das Herzstück des Radverkehrs, die Trasse der ehemaligen Zechenbahn, wird derzeit für den Radverkehr ausgebaut und werde aufgrund des guten Ausbaustandards zukünftig als wichtigste Nord-Süd-Verbindung die wichtigste Stütze des Radverkehrs sein.
Über die Trasse seien fast alle Stadtteile auf kurzen Zubringerrouten erreichbar, auch der Bahnhof Baal ist angebunden.
Eher als Ergänzung zum Alltagsverkehr sehen die Planer hier das touristische Radnetz. Auf den Hauptrouten des Radverkehrsnetzes wurden 168 Maßnahmen für eine Optimierung des Radverkehrs identifiziert. Darin enthalten sind unter anderem die Ertüchtigung außerörtlicher Radwege, die Schließung von Netzlücken durch Neuanlage von außerörtlichen Radwegen oder die Einrichtung von Fahrradstraßen.
Vor zwei Jahren war eine groß angelegte Bürgerbefragung durchgeführt worden. Die Hückelhovener hatten die Chance, Schwachstellen
im Fuß- und Radverkehr zu melden. Diese Meldungen wurden ebenfalls im Nahmobilitätskonzept berücksichtigt. Die Meldungen deckten viele Bereiche ab, etwa nicht vorhandene oder schlecht ausgebaute Radwege, Schlaglöcher oder fehlende Beschilderung. Doch nicht alle diese Mängel können von der Stadt Hückelhoven selbst behoben werden, da auch manche Dinge in den Zuständigkeitsbereich vom Land NRW oder vom Kreis Heinsberg fallen.
„Nahmobilität spielt bereits heute in Hückelhoven eine große Rolle. Mit dem hier vorliegenden Radverkehrsnetz werden die Grundlagen gelegt für die zukünftige Förderung des Radverkehrs in der Stadt Hückelhoven“, so das abschließende Urteil der Agentur. Und dann, so die Hoffnung, kommen Radfahrer auch zu einem anderen Schluss als Hartmut Schiszler aus dem Vorstand des ADFC des Kreises Heinsberg. Der hatte mal gesagt: „Fahrradfahren in Hückelhoven macht keinen großen Spaß.“