Fassade von Schloss Rheydt soll für eine Million saniert werden
Schloss Rheydt hat einige Probleme. Die historische Bausubstanz ist nicht überall gut in Schuss. Die Vorburg weist an der Süd-Ost-Fassade sogar seit Jahren gravierende Schäden auf, wie das Gebäudemanagement der Stadt (GMMG) den Politikern im zuständigen Vergabeausschuss kürzlich aufzählte: Der letzte Renovierungsanstrich erfolgte 1997, jedoch ohne nachhaltige Beseitigung der Schadensursachen, wie es darin heißt.
Ein Schadensgutachten von 2020 stellte daraufhin fest, dass Anstrich und Mauerwerk an dieser Seite an einer Reihe Schäden leiden: ausgewaschener und blätternder Farbanstrich, Salzbelastung und biogener Bewuchs im Sockelbereich, schadhafte Mauerwerksfugen, vor allem im unteren Bereich sind sie ausgewachsen und stark sandend, und punktuell schadhafte Mauerziegel. „Reparaturen und bauliche Veränderungen wurden vorwiegend nicht sach- und materialgerecht durchgeführt“, so das Gebäudemanagement.
Auch die Fenster und NatursteinEinfassungen sind schadhaft. Probleme wurden an Farbbeschichtungen, Dichtungen, Verglasungen und zum Teil offenen Fugen an den Natursteinelementen festgestellt. Und auf dem Dach geht es so weiter: schadhafte Ziegeleindeckungen, Schieferplatten und Formteile sowie Schäden an Konstruktionshölzern und Holzverkleidungen wurden festgestellt.
Das soll jetzt behoben werden. Konkret geplant ist, dass Altanstriche entfernt beziehungsweise ausgedünnt werden und denkmalgerecht analog zum Bestand neubeschichtet werden sollen. Dazu soll der Zustand aller Fassadenbauteile und der zugehörigen Dachflächen geprüft und schadhafte Bauteile nach Erfordernis denkmalgerecht repariert oder erneuert werden. „Die Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde und dem Landschaftsverband Rheinland ist erfolgt, die denkmalrechtliche Genehmigung liegt vor“, so das GMMG.
Saniert werden soll von April bis November dieses Jahres. Dafür werden Kosten in Höhe von insgesamt 930.000 Euro einkalkuliert, wovon rund 300.000 Euro anfallen für Arbeitsund Schutzgerüste, Baustelleneinrichtung und provisorische Maßnahmen. Dafür gibt es Fördermittel
in Höhe von 354.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Somit bleiben rund 580.000 Euro an Kosten bei der Stadt, die aus dem laufenden Haushalt der Stadt finanziert werden sollen. Dafür gibt es eine Rückstellung für bauliche Instandsetzungsmaßnahmen über 640.000 Euro sowie eine weitere Million Euro für weitere notwendige Sanierungen an Schloss Rheydt.