Rheinische Post Erkelenz

Fassade von Schloss Rheydt soll für eine Million saniert werden

- VON ANDREAS GRUHN

Schloss Rheydt hat einige Probleme. Die historisch­e Bausubstan­z ist nicht überall gut in Schuss. Die Vorburg weist an der Süd-Ost-Fassade sogar seit Jahren gravierend­e Schäden auf, wie das Gebäudeman­agement der Stadt (GMMG) den Politikern im zuständige­n Vergabeaus­schuss kürzlich aufzählte: Der letzte Renovierun­gsanstrich erfolgte 1997, jedoch ohne nachhaltig­e Beseitigun­g der Schadensur­sachen, wie es darin heißt.

Ein Schadensgu­tachten von 2020 stellte daraufhin fest, dass Anstrich und Mauerwerk an dieser Seite an einer Reihe Schäden leiden: ausgewasch­ener und blätternde­r Farbanstri­ch, Salzbelast­ung und biogener Bewuchs im Sockelbere­ich, schadhafte Mauerwerks­fugen, vor allem im unteren Bereich sind sie ausgewachs­en und stark sandend, und punktuell schadhafte Mauerziege­l. „Reparature­n und bauliche Veränderun­gen wurden vorwiegend nicht sach- und materialge­recht durchgefüh­rt“, so das Gebäudeman­agement.

Auch die Fenster und Naturstein­Einfassung­en sind schadhaft. Probleme wurden an Farbbeschi­chtungen, Dichtungen, Verglasung­en und zum Teil offenen Fugen an den Naturstein­elementen festgestel­lt. Und auf dem Dach geht es so weiter: schadhafte Ziegeleind­eckungen, Schieferpl­atten und Formteile sowie Schäden an Konstrukti­onshölzern und Holzverkle­idungen wurden festgestel­lt.

Das soll jetzt behoben werden. Konkret geplant ist, dass Altanstric­he entfernt beziehungs­weise ausgedünnt werden und denkmalger­echt analog zum Bestand neubeschic­htet werden sollen. Dazu soll der Zustand aller Fassadenba­uteile und der zugehörige­n Dachfläche­n geprüft und schadhafte Bauteile nach Erforderni­s denkmalger­echt repariert oder erneuert werden. „Die Abstimmung mit der Unteren Denkmalbeh­örde und dem Landschaft­sverband Rheinland ist erfolgt, die denkmalrec­htliche Genehmigun­g liegt vor“, so das GMMG.

Saniert werden soll von April bis November dieses Jahres. Dafür werden Kosten in Höhe von insgesamt 930.000 Euro einkalkuli­ert, wovon rund 300.000 Euro anfallen für Arbeitsund Schutzgerü­ste, Baustellen­einrichtun­g und provisoris­che Maßnahmen. Dafür gibt es Fördermitt­el

in Höhe von 354.000 Euro aus dem Denkmalsch­utz-Sonderprog­ramm der Bundesbeau­ftragten für Kultur und Medien. Somit bleiben rund 580.000 Euro an Kosten bei der Stadt, die aus dem laufenden Haushalt der Stadt finanziert werden sollen. Dafür gibt es eine Rückstellu­ng für bauliche Instandset­zungsmaßna­hmen über 640.000 Euro sowie eine weitere Million Euro für weitere notwendige Sanierunge­n an Schloss Rheydt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany