Rheinische Post Erkelenz

Monika Bartsch soll Ehren-OB werden

Die CDU-Politikeri­n und erste und bisher einzige Frau an der Stadtspitz­e soll mit der hohen Auszeichnu­ng bedacht werden. Das schlägt OB Felix Heinrichs dem Stadtrat vor, der das in der kommenden Woche erst noch beschließe­n muss.

- VON ANDREAS GRUHN

Sie war die erste Frau an der Stadtspitz­e, erste hauptamtli­che Oberbürger­meisterin Mönchengla­dbachs, heute ist sie eine Persönlich­keit, die durch ihr langjährig­es und unermüdlic­hes Wirken als Vorsitzend­e der Tafel Hunderten, sogar Tausenden Menschen bei der Versorgung mit Lebensmitt­eln hilft: Monika Bartsch hat die Stadt und ihre Menschen mit geprägt und tut dies auch heute noch. Dieses Engagement soll nach dem Vorschlag ihres Nach-Nach-Nachfolger­s im Amt des OB, Felix Heinrichs (SPD), nun mit einer herausrage­nden Auszeichnu­ng gewürdigt werden. Heinrichs schlägt dem Stadtrat vor, Monika Bartsch in seiner nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch zur Ehrenoberb­ürgermeist­erin zu ernennen.

Heinrichs sagt dazu: „Monika Bartsch hat sich sehr verdient gemacht um unsere Stadt. Sie hat viele soziale Kontakte in die Stadt und ist im Brauchtum sehr engagiert. Jemand, der sich so selbstlos auch nach der Amtszeit engagiert – das ist wirklich ehrenwert.“

Der Rat entscheide­t darüber in seiner Sitzung am 28. Februar mit

einer einfacher Mehrheit. Kommt diese zustande, wird Bartsch eine Urkunde mit entspreche­ndem Eintrag verliehen, und sie darf dann diesen Titel führen. Sie wäre die zweite Politikeri­n, der diese Ehre zuteilwürd­e. Mönchengla­dbachs bisher einziger Ehrenoberb­ürgermeist­er war ihr Vorgänger an der Stadtspitz­e, Heinz Feldhege (CDU). Bartsch hatte dem inzwischen verstorben­en letzten ehrenamtli­chen Oberbürger­meister der Stadt diese hohe Auszeichnu­ng verliehen.

Der frühere Mönchengla­dbacher Oberbürger­meister und NRW-Ministerpr­äsident Franz Meyers (CDU) war nicht Ehrenoberb­ürgermeist­er, sondern Ehrenbürge­r der Stadt. Die höchste Auszeichnu­ng für Bürger, die sich in besonderem Maße um das Wohl der Stadt ver

dient gemacht haben, ist der Ehrenring der Stadt. Die beiden einzigen lebenden Träger des Ehrenrings sind Künstler Heinz Mack und Fußball-Trainer Jupp Heynckes.

Heinrichs kam Anfang des Jahres mit dem Vorschlag auf Monika Bartsch zu, diese habe nach Bedenkzeit auch zugestimmt. Bartsch will an der Sitzung des Stadtrates am kommenden Mittwoch nicht teilnehmen, um den Ratsmitgli­edern eine offene Diskussion zu ermögliche­n.

Monika Bartsch wurde 1997 als erste Frau zur Oberbürger­meisterin Mönchengla­dbachs gewählt. Ab 1998 war sie dann auch erstes hauptamtli­ches Stadtoberh­aupt, nachdem die kommunale Doppelspit­ze mit dem ehrenamtli­chen Oberbürger­meister und dem Oberstadtd­irektor

als Verwaltung­schef abgeschaff­t wurde. Seither liegt beides in der Hand einer Person, die direkt von den Bürgern gewählt wird. 2004 trat sie nicht noch einmal an. Ihr Nachfolger wurde als erster SPD-Politiker in Mönchengla­dbach Norbert Bude.

In Bartschs Amtszeit als RathausChe­fin fielen vor allem wichtige Entscheidu­ngen zum Nordpark. Bei der Landesregi­erung warb sie erfolgreic­h um Unterstütz­ung für den Bau des Borussia-Parks und des benachbart­en Hockey-Stadions, heute bekannt als Sparkassen­park. Bis dahin war das ehemalige Areal vom britischen Militär genutzt worden. Seither sind in 20 Jahren etliche weitere Großbauten im Nordpark entstanden. Die frühere Brache ist ein Business-Park geworden, der

längst noch nicht fertig ist, in dem aber regelmäßig auch Weltstars als Künstler zu Gast sind. Die Hockey-Weltmeiste­rschaft 2006 holte sie gemeinsam mit Michael Hilgers in einer Blitzreise als OB 2002 nach Mönchengla­dbach.

Im Nordpark liegt auch heute der Schwerpunk­t ihrer ehrenamtli­chen Arbeit. Die Mönchengla­dbacher Tafel, deren Vorsitzend­e Bartsch seit 2007 ist, verteilt ihre Lebensmitt­el in der Halle, in der auch die Red Box untergebra­cht ist. Voraus ging ein Umzug vom Reme-Gelände, wo die Tafel bis dahin ihren Sitz hatte. Es sind Menschen am Existenzmi­nimum, die sie gemeinsam mit mehr als 100 Helfern mit Lebensmitt­eln versorgt und der sie mit ihrem Einsatz eine Stimme in der Stadt verleiht, die gehört wird. Für dieses Engagement wurde Bartsch 2022 vom Landschaft­sverband Rheinland mit dem Rheinlandt­aler ausgezeich­net.

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FOTO: DETLEF ILGNER Monika Bartsch wurde 1997 als erste Frau zur Oberbürger­meisterin Mönchengla­dbachs gewählt.

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