Kunstverein MMIII zeigt Ausstellung „Alles in allem“
(anw) Tanz und Aktion bezeichnet Wolfgang Schäfer als zentrale Befreiung aus der Enge seines Studiums vor über 40 Jahren. Die Anfänge des Künstlers waren geprägt von der Aktionsmalerei. Heute sind eine im körperlich bewegten Prozess entstehende Malerei und Butoh (ein in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenes Tanztheater) zentrale Elemente seiner Kunst.
Als Gast des Kunstvereins MMMIII stellt der in Düsseldorf lebende Künstler im Rudolf-Boetzelen-Silo aus. Auf Schäfers Wunsch kuratierte Klaus Schmitt die Ausstellung. Dabei richtete der Mönchengladbacher Künstler den Fokus auf überwiegend großformatige Bilder. Am 9. März, 18 Uhr stellt sich Schäfer mit einer Butoh-Performance vor.
Zur Eröffnung sprach Steffen Fischer vom Museum Goch. Dort hatte Schäfer zuvor eine anders gewichtete Ausstellung. Fischer betonte für Mönchengladbach die Übereinstimmung des Titels „Alles in allem“für Ausstellung und Katalog
über Schäfers Schaffen aus 40 Jahren. Der Gocher bescheinigte Schäfers abstrakter Kunst den geistigen Hintergrund von christlicher Philosophie und – inspiriert von Reisen in den asiatischen Raum – fernöstlichem Gedankengut. Bezüge zu Natur und Vegetation seien „Schöpfungsund Gleichnis-Idee für unser Leben“, sagt der Künstler, der auf eine figurative Malerei verzichtet. Die Naturbezüge sind besonders in fünf eindrucksvollen Hochformaten auf der Galerie offensichtlich. Er habe sich schon vor Langem vom Pinsel verabschiedet, male stattdessen mit Ästen und Sträuchern. So bringe er die Kraft der Natur mit deren eigenen Mitteln auf die Leinwand,
sagt der Künstler. Ergänzend sprüht er. Darüber scheinen Abdrücke von Natur zu entstehen. Im Wettstreit malerisch und grafisch anmutender Spuren ergeben sich Blattformationen. Das Riesenformat „The Passage“von 3 mal 4,50 Metern setzte der Künstler vorübergehend dem Außenbereich und damit wechselnden Witterungsbedingungen aus. Insbesondere die Arbeiten im Parterrebereich sind von einem expressiven malerischen Gestus geprägt. Oft rätselhaft anmutende Titel geben Fragen auf, regen Denkanstöße an.
Info Bis 24. März, So von 11-14 Uhr und nach Vereinbarung (0173 9114494.)