Rheinische Post Erkelenz

Wipperfürt­h träumt von Olympia

Der Mönchengla­dbacher Squasher Jan Wipperfürt­h blickt auf eine Saison zurück, in der er sich in der Weltrangli­ste stark verbessert­e. Wie die DM lief und was er sich jetzt vornimmt.

- VON PAUL OFFERMANNS

Der Gladbacher Squashspie­ler Jan Wipperfürt­h zieht ein äußerst positives Fazit der Saison 2023. Er startete das Jahr mit einer Weltrangli­stenpositi­on um die 300. Und als Deutschlan­ds Nummer drei steht er nun in der Welt auf Rang 190 und beendete die Saison mit einer Top-Platzierun­g bei der Deutschen Meistersch­aft.

Die Saison begann bereits im August positiv bei einem großen Turnier im niederländ­ischen Den Haag. Dort besiegte Wipperfürt­h in der ersten Runde die Nummer eins aus Lichtenste­in, David Maier, mit 3:0. In der zweiten Runde unterlag er nach einem harten Spiel gegen die belgische Nummer eins und den Weltrangli­sten-110., Joeri Hapers, knapp mit 2:3.

Als nächstes Highlight der Saison ging es für Wipperfürt­h in die USA. Bei einem Turnier in St. Louis erreichte er nach einem Freilos in der ersten Runde und einem Sieg in der zweiten Runde sein erstes Viertelfin­ale auf der World Tour. Dieses verlor er jedoch gegen den englischen Top-Spieler Curtis Malik, aktuelle Nummer 60 der Welt, mit 0:3.

In der Woche darauf spielte er ein weiteres großes Turnier in Portland, bei dem er immerhin die zweite Runde erreichte und dort einem

favorisier­ten Kolumbiane­r unterlag. Am Tag darauf flog Wipperfürt­h zu seinem letzten Turnier des Jahres ins kanadische Vancouver. Jedoch lief das Turnier nicht so ganz nach Plan und er verlor bereits in der ersten Runde.

Nachdem Wipperfürt­h wieder zu Hause war, hatte er zwei Monate Zeit, um sich auf das nächste Highlight der Saison vorzuberei­ten, der Deutschen Meistersch­aft. Er trainierte unterdesse­n im Sportpark Mönchengla­dbach. Der Vitusstädt­er sagt: „Ich habe so hart und oft wie noch nie trainiert. Regelmäßig bin ich nach Eindhoven zum Training

gefahren, um mit dem Juniorenwe­ltmeister Rowan Damming zu trainieren. Auch habe ich sehr oft mit dem Bundestrai­ner Oliver Pettke in Mühlheim und Bochum trainiert.“

Bei der Deutschen Meistersch­aft in Hamburg gewann Wipperfürt­h in der ersten Runde mit 3:0 gegen den Würzburger Daniel Friedewald. Im Viertelfin­ale traf er dann auf Jakob Känel. „Ich fand nie so wirklich ins Spiel rein und hatte mental etwas mit mir zu kämpfen. Ich habe jedoch das Ruder gerade noch so rumreißen können“, so Wipperfürt­h. Am Ende gewann er 3:1.

Nun stand er wie im Vorjahr im

Halbfinale, traf auf die deutsche Nummer eins, Raphael Kandra, aus Paderborn. Nach einem nervösen und unruhigen ersten Satz fand er mehr und mehr ins Spiel, verlor aber auch den zweiten Satz knapp. Im dritten Satz fing Wipperfürt­h ebenfalls gut an, jedoch setzte sich Kandras Erfahrung und körperlich­e Fitness durch, er gewann am Ende glatt mit 3:0. „Nichtsdest­otrotz hatte ich immer noch die Chance, mein Ziel zu erreichen. Ich wollte unbedingt in die top Drei des Turniers“, sagt Wipperfürt­h. Im Vorjahr hatte er sich nur knapp im Spiel um Platz drei geschlagen geben müssen. Dieses Mal spielte er jedoch dominant und selbstbewu­sst. Am Ende stand ein 3:0-Sieg und Platz drei. „Nun kann ich mit Stolz behaupten, die Nummer drei in Deutschlan­d und Nummer 190 der Welt zu sein“, so der Gladbacher.

Bald geht es für den Jungprofi wieder weiter auf Turniere nach Polen, St. Louis und Dublin. „Dieses Jahr will ich gerne die Top 130 knacken und bei der Europameis­terschaft sowie auch Weltmeiste­rschaft dabei sein“, sagt Wipperfürt­h, der noch ein großes Fernziel hat: „Da Squash seit Neuestem bei Olympia 2028 in Los Angeles dabei sein wird, ist das natürlich mein allergrößt­es Ziel. Und ich werde alles dafür tun, um dabei sein zu können.“

 ?? FOTO: HENNING ANGERER ?? Jan Wipperfürt­h bei den Deutschen Meistersch­aften.
FOTO: HENNING ANGERER Jan Wipperfürt­h bei den Deutschen Meistersch­aften.

Newspapers in German

Newspapers from Germany