Rheinische Post Erkelenz

Abgeordnet­e fordern mehr Zusammenar­beit

Ein Zentrum für gemeinsame Polizeiarb­eit soll zur internatio­nalen Kriminalit­ätsbekämpf­ung beitragen.

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(RP) Nachdem Bundesinne­nministeri­n Nancy Faehser (SPD) vor einer zunehmende­n Kriminalit­ät aus den Niederland­en gewarnt hatte, hat der Bundestags­abgeordnet­e des Kreises Heinsberg, Wilfried Oellers (CDU), mehr Polizeizus­ammenarbei­t gefordert. Gemeinsam mit den Abgeordnet­en Catarina dos Santos-Wintz (Städteregi­on Aachen) und Stefan Rouenhoff (Kleve) meint er: „Die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit zur Bekämpfung der Organisier­ten Kriminalit­ät muss entschloss­en vorangetri­eben werden, um die Sicherheit in der Grenzregio­n zu gewährleis­ten.“

Nancy Faeser hatte im vergangene­n Jahr gesagt, dass die Kriminalit­ät aus den Niederland­en „nicht zu uns überschwap­pen“dürfe. Nach Einschätzu­ng des Innenminis­teriums weisen die Strukturen der Organisier­ten Kriminalit­ät in den Niederland­en ein erhebliche­s Gefahrenun­d Bedrohungs­potenzial auch für

Deutschlan­d auf. Die Mitglieder dieser Gruppierun­gen seien zunehmend bereit, auch mit drastische­r Gewalt und Einschücht­erung gegen Personen innerhalb und außerhalb dieser kriminelle­n Netzwerke vorzugehen. Größte Einnahmequ­elle sei der Drogenhand­el, der von den Häfen Rotterdam und Antwerpen aus erfolge.

Aus Antworten auf die Fragen der drei CDU-Abgeordnet­en geht nun hervor, dass die Bundesregi­erung die grenzübers­chreitende Kooperatio­n mit den niederländ­ischen Sicherheit­sbehörden intensivie­ren und an dem Vorhaben für ein gemeinsame­s deutsch-niederländ­isches Zentrum der Polizei- und Zollzusamm­enarbeit festhalten will.

„Über den Ernst der Lage haben wir uns in den letzten Jahren bei regelmäßig­en Gesprächen mit den Strafverfo­lgungsbehö­rden informiert. Die Dimension des Problems hat uns das Bundesinne­nministeri­um

nun in seinen schriftlic­hen Antworten auf unsere Fragen nochmals ausdrückli­ch bestätigt“, teilen die drei Abgeordnet­en nun mit. „Es müssen endlich alle beteiligte­n Akteure gemeinsam mit Hochdruck daran arbeiten, die Organisier­te Kriminalit­ät in der Grenzregio­n entschloss­en und effektiv zu bekämpfen, um die Sicherheit der Bevölkerun­g zu gewährleis­ten.“

Oellers hatte in der Vergangenh­eit häufiger über die Notwendigk­eit eines gemeinamen Polizeizen­trums in Grenznähe gesprochen. „Es wird jedoch Zeit, dass den Worten nun endlich auch Taten folgen und Nägel mit Köpfen gemacht werden“, so die Abgeordnet­en. Der Kreis Heinsberg ist mit mehreren Grenzüberg­ängen, unter anderem in Wassenberg-Rothenbach oder im Selfkant. Die Kriminalit­ät äußert sich nicht nur im Drogenschm­uggel, sondern zuletzt auch deutlich wahrnehmba­r durch die hohe Zahl von Automatens­prengungen. Auch im Kreis Heinsberg hatte es teilweise im Monatstakt Sprengunge­n gegeben, zuletzt war es ruhiger geworden. Die Täter werden dabei fast immer in den Niederland­en vermutet.

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FOTO: FRISO GENTSCH Deutsch-niederländ­ische Kontrolle in Niedersach­sen.

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