Wie wappnet man sich vor Drohnen?
Um Gefahren und Bedrohungen aus der Luft ging es beim Sicherheitspolitischen Forum.
„Bisher gab es hierzulande noch keinen gravierenden Angriff mit einer Drohne“, sagte Sascha Berndsen. Der Polizeihauptkommissar stellt sich dennoch auf die Abwehr dieser Fluggeräte ein. Beim Sicherheitspolitischen Forum Niederrhein erläuterte Berndsen vor zahlreichen Reservisten der Kreisgruppe Niederrhein im Polizeipräsidium Mönchengladbach die Möglichkeiten der Polizei, Drohnenflüge dort zu verhindern, wo sie nicht erlaubt sind.
Die derzeit kleinsten Fluggeräte wiegen nur 249 Gramm. Sie würden in China gebaut, könnten von jedem betrieben werden und würden vor allem in der Observation eingesetzt. Aber es gebe auch Geräte, die etwas größer seien und die bereits Lasten tragen könnten. Die kleineren Drohnen, die auch hierzulande unterwegs seien, würden inzwischen oft von Künstlicher Intelligenz gesteuert und fänden selbstständig zu ihrem jeweiligen Ziel.
Bevor Berndsen ans Rednerpult ging, hatte der Leiter des Forums, Gerald Joswowitz, den früheren Oberst Hans Werner Patzki aufgerufen, der über eine in Deutschland „nicht existente Flugabwehr“informierte. Er erzählte von früheren Möglichkeiten einer Abwehr und kam dann auf die Gegenwart: „Wir haben keinen Flugabwehrschutz nach Umfang und Wirkung.“Daraus ergebe sich bei den Soldaten auch eine „minimale Befähigung zur Flugabwehr.“
Denn: „Die Ausbildung entfiel, weil einfach keine Waffe da war. Wir sind schutzlos.“
Nun aber setze ein anderes Denken ein. Patzki stellte eine israelische Flugabwehr mit dem Namen Arrow vor. Sollte die in Deutschland installiert werden, so deckten drei von ihnen das ganze Land ab, die Flugabwehr sei bereit. Dennoch benötige es Jahre, um den Schutz zu haben, den man vorher aufgelöst habe. Dabei bleibe ein Spannungsfeld zwischen Haushalt und Bedarf, denn die Systeme seien teuer.