Mönch von Lützerath: Polizei ermittelt weiter
Das Bild des Aktivisten war im vergangenen Jahr um die Welt gegangen. Aufgeklärt ist die Identität nicht.
(cpas/dpa) Im Fall des „Mönchs von Lützerath“muss nun ein Sachverständiger Fotos des vermummten und verkleideten Manns untersuchen. Der Experte solle prüfen, „ob eine Ermittlung der Person ausschließlich anhand der wenigen zu sehenden Gesichtszüge überhaupt möglich ist“, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach.
Zunächst waren die Ermittler sicher, dass es sich bei dem falschen Mönch um einen Franzosen handelte, der in seiner Heimat wegen Randale bei Klima-Protesten in einem ähnlichen Kostüm auffällig wurde. Ein französisches Gericht hatte den Mann im vergangenen Jahr verurteilt. Eine Anfrage zu dem Mann bei den Behörden in Frankreich blieb bislang laut Staatsanwaltschaft allerdings ohne Antwort.
Ohnehin hat die Polizei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur inzwischen jemand anderen im Verdacht, unter der Mönchskutte gesteckt zu haben. Den neuen Verdächtigen zu überführen, gestaltet sich allerdings auch schwierig. Wie die Ermittlungen
weitergehen, hängt daher wohl vor allem von dem Sachverständigen ab.
Dem falschen Mönch von Lützerath werden laut Staatsanwaltschaft
zwei Fälle von tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Auf Videos aus dem vergangenen Januar war zu sehen, wie der Vermummte einen Polizisten schubst, der im Schlamm feststeckte. Das Dorf Lützerath war vor gut einem Jahr geräumt worden. Es war dabei auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizeigekommen.
Das mittlerweile abgebaggerte Dorf am Tagebau Garzweiler war im Januar 2023 Schauplatz einer Großdemonstration mit bis zu 35.000 Teilnehmern geworden. In diesem Zuge war das Video des Mönchs um die ganze Welt gegangen. Die Polizei investiert seitdem viel daran, den Täter zu fassen. „Wenn Sie so etwas sehen, müssen schon in der Befehlsstelle kurz in sich gehen, das war Provokation pur“, sagte Wilhelm Sauer, Leiter des LützerathEinsatzes bei der Aachener Polizei, unserer Redaktion vor Kurzem.