Rheinische Post Erkelenz

So viel verdient der Oberbürger­meister nebenbei

- VON ANDREAS GRUHN

Ein Oberbürger­meister wird nicht nur für seine Tätigkeit an der Stadtspitz­e bezahlt. Er erhält auch Nebeneinkü­nfte etwa für Mandate in Gremien und Aufsichtsr­äten, in denen er die Stadt vertritt. Davon muss der Verwaltung­schef aber das meiste Geld an die Stadtkasse abführen. Wie viel OB Felix Heinrichs (SPD) im vergangene­n Jahr nebenbei verdient hat und wie viel davon er an die Stadtkasse weiterzahl­en musste, zeigt die Aufstellun­g, die er wie vom Korruption­sbekämpfun­gsgesetz vorgeschri­eben, dem Stadtrat vorlegen muss.

Heinrichs erzielte demnach im Jahr 2023 Nebeneinkü­nfte in einer Höhe von genau 49.372,96 Euro. Behalten durfte er davon aber nur einen Freibetrag in Höhe von 11.126,27 Euro – neben seiner Besoldung als Oberbürger­meister natürlich (rund 181.000 Euro brutto im Jahr). Folglich musste Heinrichs von den Nebeneinkü­nften genau 38.246,99 Euro an die Stadtkasse abführen. Er hat damit im abgelaufen­en Jahr etwas weniger durch Mandatspos­ten verdient als 2022, als die Summe sich auf 51.032,96 Euro belief, von denen er 40.359,17 Euro an die Stadtkasse abführen musste.

Die höchsten Beträge zahlten Gesellscha­ften des Versorgers NEW an das Stadtoberh­aupt. Für seine Tätigkeit im Aufsichtsr­at der NEW AG erhielt Heinrichs demnach 8600 Euro, dazu von der NEW Kommunalho­lding 4300 und vom NEW Regionalbe­irat 1800 Euro. Die Stadttocht­er Mags AöR zahlte an ihn für die Tätigkeit im Verwaltung­srat 8075 Euro, die mit der Mags verbundene GEM weitere 4200 Euro, die Entwicklun­gsgesellsc­haft EWMG 7000 Euro, die Marketingg­esellschaf­t MGMG 2550 Euro und die Städtische­n Kliniken zahlten ihm 2600 Euro. Die beiden in der Wohnbau zusammenge­fassten städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aften Kreisbau AG und GWSG zahlten zusammenge­rechnet 3177 Euro an Heinrichs.

Das sind zwar alles Zahlungen von Stadttöcht­ern an Heinrichs, da dieser aber den Großteil wieder an die Stadt abgeben muss, bleibt das meiste davon im Konzern Stadt. Es gibt nur eine Zahlung an Heinrichs von außerhalb der Stadt: Die RWE AG zahlte ihm 4100 Euro.

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