Irres Topspiel endet unentschieden
Die erste Hälfte gehört Niersquelle Kuckum, die zweite dann der Germania Hilfarth. Am Ende steht es 4:4. Ein Ergebnis, das an das ebenso wilde Hinspiel erinnert.
Das Duell zwischen dem SV Niersquelle Kuckum und Germania Hilfarth ist in dieser Saison wahrlich etwas Besonderes. Sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel am Freitagabend führte Kuckum zur Halbzeit jeweils mit 3:0 und holte doch aus beiden Spielen nur einen Punkt. Den gab es nach einem spektakulären 4:4 gegen die Germania, nachdem man sogar 4:0 geführt hatte. Insgesamt sahen die Zuschauer ein hochklassiges ALiga-Spiel im Niersstadion.
Die Kuckumer kamen deutlich besser in die Partie und übernahmen sofort das Kommando. Sowohl das Pass- als auch das Umschaltspiel funktionierten tadellos. So auch in der 18. Spielminute, als Simon Schopen nach einem Ballgewinn auf Jan Ockun passte, der das 1:0 für die Platzherren erzielte. Kuckum bestimmte das Geschehen gegen bis hierhin harmlose Hilfarther, die ja immerhin als Spitzenreiter gekommen waren, auch in den folgenden Minuten. Die Belohnung folgte dann auch, denn nach einem Zuspiel von Jan Ockun traf Benedict Krüger zum 2:0 (34.). Per Abstauber nach einer Großchance von Danny Hepner sorgte wiederum Krüger für das eigentlich beruhigende 3:0 noch vor der Pause (41.).
Kuckums Trainer Christoph Scheufen hatte noch gewarnt: „So etwas wie im Hinspiel darf uns nicht mehr passieren.“Und als Danny Hepner
nach einer Vorlage von Simon Schopen auf 4:0 erhöhte, schien alles gelaufen zu sein (53.). Was danach passierte, kommentierte Scheufen nach dem Spiel mit den Worten: „Es gibt einfach manchmal Dinge im Fußball, die kann man nicht erklären.“Die Germania blies zur Aufholjagd und zeigte dabei eine tolle Moral. Der frisch eingewechselte Umut Sevim verkürzte nach der ersten sehenswerten Kombination der Gäste auf 1:4 (69.). Dieser Treffer hatte durchaus Wirkung, wie auch Christoph Scheufen meinte: „Nach dem ersten Gegentreffer hatten wir plötzlich wackelige Beine, und jede Ordnung ist bei uns verlorengegangen.“
Die Germania nutzte das gerne aus, und nur drei Minuten nach dem ersten Treffer war wieder Sevim zur Stelle, der eine schöne Vorarbeit von Pascal Schostock zum 2:4 verwertete. Nun zeigte sich immer mehr die individuelle Qualität des Aufstiegsaspiranten
aus Hilfarth. Besonders zu sehen war diese beim Treffer zum 3:4, als Sebair Ljatifi einen Ball volley über Kuckums Schlussmann Yannik Gillessen sehenswert im Tor unterbrachte (83.). Schiedsrichter Arne Franzen hatte nach dem Treffer gerade erst wieder angepfiffen, da zappelte der Ball schon wieder im Kuckumer Tor, nachdem Goalgetter Pascal Schostock mit seinem bereits 21. Saisontreffer das 4:4 erzielt hatte.
Bei diesem Resultat sollte es dann auch bis zum Schlusspfiff bleiben – in einer Partie, die Christoph Scheulen versuchte, so zusammenzufassen: „Das war heute ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt. Nach dem 4:0 dachte ich, dass wir nicht schon wieder den Sieg gegen Hilfarth herschenken. Aber das ist der kleine, aber feine Unterschied zu einer absoluten Spitzenmannschaft. Und ich ziehe meinen Hut vor der Moral des Gegners, der auch nach einem 0:4 nie aufgegeben hat.“