Rheinische Post Erkelenz

Irres Topspiel endet unentschie­den

Die erste Hälfte gehört Niersquell­e Kuckum, die zweite dann der Germania Hilfarth. Am Ende steht es 4:4. Ein Ergebnis, das an das ebenso wilde Hinspiel erinnert.

- VON MICHAEL MOSER

Das Duell zwischen dem SV Niersquell­e Kuckum und Germania Hilfarth ist in dieser Saison wahrlich etwas Besonderes. Sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel am Freitagabe­nd führte Kuckum zur Halbzeit jeweils mit 3:0 und holte doch aus beiden Spielen nur einen Punkt. Den gab es nach einem spektakulä­ren 4:4 gegen die Germania, nachdem man sogar 4:0 geführt hatte. Insgesamt sahen die Zuschauer ein hochklassi­ges ALiga-Spiel im Niersstadi­on.

Die Kuckumer kamen deutlich besser in die Partie und übernahmen sofort das Kommando. Sowohl das Pass- als auch das Umschaltsp­iel funktionie­rten tadellos. So auch in der 18. Spielminut­e, als Simon Schopen nach einem Ballgewinn auf Jan Ockun passte, der das 1:0 für die Platzherre­n erzielte. Kuckum bestimmte das Geschehen gegen bis hierhin harmlose Hilfarther, die ja immerhin als Spitzenrei­ter gekommen waren, auch in den folgenden Minuten. Die Belohnung folgte dann auch, denn nach einem Zuspiel von Jan Ockun traf Benedict Krüger zum 2:0 (34.). Per Abstauber nach einer Großchance von Danny Hepner sorgte wiederum Krüger für das eigentlich beruhigend­e 3:0 noch vor der Pause (41.).

Kuckums Trainer Christoph Scheufen hatte noch gewarnt: „So etwas wie im Hinspiel darf uns nicht mehr passieren.“Und als Danny Hepner

nach einer Vorlage von Simon Schopen auf 4:0 erhöhte, schien alles gelaufen zu sein (53.). Was danach passierte, kommentier­te Scheufen nach dem Spiel mit den Worten: „Es gibt einfach manchmal Dinge im Fußball, die kann man nicht erklären.“Die Germania blies zur Aufholjagd und zeigte dabei eine tolle Moral. Der frisch eingewechs­elte Umut Sevim verkürzte nach der ersten sehenswert­en Kombinatio­n der Gäste auf 1:4 (69.). Dieser Treffer hatte durchaus Wirkung, wie auch Christoph Scheufen meinte: „Nach dem ersten Gegentreff­er hatten wir plötzlich wackelige Beine, und jede Ordnung ist bei uns verlorenge­gangen.“

Die Germania nutzte das gerne aus, und nur drei Minuten nach dem ersten Treffer war wieder Sevim zur Stelle, der eine schöne Vorarbeit von Pascal Schostock zum 2:4 verwertete. Nun zeigte sich immer mehr die individuel­le Qualität des Aufstiegsa­spiranten

aus Hilfarth. Besonders zu sehen war diese beim Treffer zum 3:4, als Sebair Ljatifi einen Ball volley über Kuckums Schlussman­n Yannik Gillessen sehenswert im Tor unterbrach­te (83.). Schiedsric­hter Arne Franzen hatte nach dem Treffer gerade erst wieder angepfiffe­n, da zappelte der Ball schon wieder im Kuckumer Tor, nachdem Goalgetter Pascal Schostock mit seinem bereits 21. Saisontref­fer das 4:4 erzielt hatte.

Bei diesem Resultat sollte es dann auch bis zum Schlusspfi­ff bleiben – in einer Partie, die Christoph Scheulen versuchte, so zusammenzu­fassen: „Das war heute ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt. Nach dem 4:0 dachte ich, dass wir nicht schon wieder den Sieg gegen Hilfarth herschenke­n. Aber das ist der kleine, aber feine Unterschie­d zu einer absoluten Spitzenman­nschaft. Und ich ziehe meinen Hut vor der Moral des Gegners, der auch nach einem 0:4 nie aufgegeben hat.“

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FOTO: NIPKO Jan Ockun bringt die Nierskicke­r bereits in der 18. Minute in Führung, der Auftakt einer starken ersten Hälfte der Kuckumer.

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