Rheinische Post Erkelenz

SPD kritisiert Laumanns Krankenhau­splanung

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Die Krankenhau­slandschaf­t in NRW steht vor massiven Veränderun­gen. Bis Ende des vergangene­n Jahres hatten Kliniken und Krankenkas­sen darüber beraten, welche Häuser mit welchen Abteilunge­n bestehen bleiben sollen. Doch in mehr als der Hälfte aller Fälle konnten sie sich nicht einigen. Nun sind die Bezirksreg­ierungen gefragt, in Streitfäll­en eine Einigung hinzubekom­men. Gelingt auch das nicht, will Minister Karl-Josef Laumann (CDU) nach Anhörungen aller Beteiligte­n ein Machtwort sprechen. Bis Ende des Jahres soll dann der Krankenhau­splan endgültig stehen.

Die Opposition wollte nun von Laumann wissen, an welchen Stellen es welche Knackpunkt­e gab. Doch der will sich nicht in die Karten schauen lassen, wie eine Antwort aus seinem Hause zeigt. Entspreche­nd enttäuscht reagierte Fraktionsv­ize Lisa-Kristin Kapteinat: „Ziel unserer Kleinen Anfrage war: Mehr Transparen­z für Kommunen, Beschäftig­te in Krankenhäu­sern und für die Bürgerinne­n und Bürger. Die klare Botschaft der Landesregi­erung: Die Krankenhau­splanung in NRW wird hinter verschloss­ener Tür beraten.“

Tatsächlic­h schreibt Laumann, eine Entscheidu­ng hinsichtli­ch der Versorgung­saufträge einzelner Krankenhäu­ser werde erst nach der Anhörung getroffen. Zudem weist er darauf hin, die Landesregi­erung habe auf die Entscheidu­ngen, die zu einer Schließung von Krankenhäu­sern führten, keinen Einfluss. Dafür seien die Krankenhau­sträger verantwort­lich. Das will SPD-Fraktionsv­ize Kapteinat so nicht gelten lassen: „Am Ende wird die Landesregi­erung entscheide­n, wo es zukünftig ein Krankenhau­s geben wird und wo Stationen geschlosse­n werden müssen“, kritisiert sie.

Erkundigt hatte sich die SPD auch nach den Investitio­nsmitteln des Landes. Die hält Thorsten Klute, gesundheit­spolitisch­er Sprecher der SPD, für unzureiche­nd: „765 Millionen Euro sind einfach zu wenig“, sagt er. Experten sagten, dass mindestens 1,85 Milliarden Euro jährlich für die Krankenhäu­ser benötigt würden. „Wir fordern die Landesregi­erung erneut auf, ein Investitio­nspaket in Höhe von weiteren zwei Milliarden Euro aufzulegen. Das Land ist hier einzig und allein verantwort­lich und hat in den letzten Jahren das Investitio­nsdefizit auf mittlerwei­le knapp 16 Milliarden Euro ansteigen lassen.“

„Fiktion gewährt uns die Möglichkei­t, auszubrech­en und für eine Weile kein tauglicher Bürger sein zu müssen.“Martin Suter (75), Schweizer Bestseller­autor („Melody“), über die Macht des Schreibens und der Literatur

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