Initiativkreis soll Wegberg voranbringen
70 Unternehmen hat der neue Bürgermeister Christian Pape während seines Wahlkampfs besucht. Dabei ist eine Idee entstanden: ein Initiativkreis in Wegberg, der das Profil der Stadt prägen und schärfen soll. Mit dabei: Siemens Mobility in Wildenrath.
„Wer nicht mehr weiter weiß, der gründet einen Arbeitskreis“, heißt es im Volksmund – das gilt allerdings für Wegberg keineswegs, denn der neue Bürgermeister Christian Pape sprüht vor Ideen. Und einige von ihnen hat er schon während seines Wahlkampfes geschmiedet und auf den Weg gebracht. So auch den Plan, einen Initiativkreis in Wegberg ins Leben zu rufen.
„Ich habe in zehn Monaten 70 Unternehmen besucht. In ihrem spezialisierten Bereich sind sie hervorragend, kennen sich aber untereinander nicht“, beschreibt Christian Pape das derzeitige wirtschaftliche Bild in der Mühlenstadt. Und so hat er mit dem Kommunikationsunternehmer Edgar Janzen die Köpfe zusammengesteckt und einen Plan entwickelt: „Wir streben die Vernetzung der Wegberger Unternehmen in Form eines Initiativkreises an“, erklärt Edgar Janzen, der seit 40 Jahren in Wegberg lebt. Unter anderem den Initiativkreis Krefeld hat er damals für die Stadt mitbegründet und aufgebaut. „Ich bin zwar schon im Ruhestandsalter, aber durch meinen Erfahrungsschatz und die Verbindung zu Christian Pape möchte ich mich mit meinem Know-how einbringen“, so Janzen.
Mit Siemens Mobility, das seit
27 Jahren das Prüfcenter in Wildenrath betreibt und selbst Erfolgsgeschichte geschrieben hat, hat Christian Pape das erste Mitglied ins Boot geholt. „Mit 20 Mitarbeitern wurde hier am Standort begonnen, ein bisschen im Kreis zu fahren“, sagt Betriebsleiter Markus Bertrams mit einem Schmunzeln. „Heute arbeiten rund 700 Mitarbeiter in unserem technischen Hotel.“Als Pape ihm die Idee, einen Initiativkreis zu gründen, im vergangenen Jahr vorstellte, habe Markus Bertrams gleich Interesse signalisiert. „Als Kind der Region verfolge und erlebe ich alles mit. Es ist eine gute Idee, mit Siemens zunächst einen Global Player anzusprechen und zu gewinnen, um dann weitere Unternehmen ins Boot zu holen“, so Bertrams. Die weiteren Unternehmen ergeben sich aus dem Netzwerk des Wegberger Bürgermeisters, aus dem sich ein großer bunter Strauß an Branchen ergeben wird, die sich gemeinsam für die Stadt einbringen wollen.
Das Ziel: „Wegberg soll ein klares
Profil erhalten. Außerdem wird sich der Initiativkreis wirtschaftlich, sozial und kulturell einbringen, sei es durch Veranstaltungen, Aktionen oder andere kreative Ideen“, sagt Christian Pape.
Siemens sei zwar ein Konzern und kein in der Region gewachsenes Unternehmen, aber dennoch: „Auch unser Konzern braucht Lokalkolorit, eine Identifikation mit der Stadt, in der unser Prüfcenter seit Jahrzehnten ansässig ist“, erklärt Bertrams. „So können wir auch junge Leute
erreichen, die bemerken, dass wir nicht das anonyme große Siemens sind, sondern offen für Praktikanten und Auszubildende. Wir wollen die Distanz verringern, indem wir Siemens ein Gesicht verleihen.“
Der nächste Schritt wird sein, dass Edgar Janzen – gemeinsam mit Christian Pape – ein maßgeschneidertes Konzept für den Initiativkreis Wegberg entwickeln wird. „Sobald das Konzept steht, wird es in Bewegung geraten“, verspricht er. Janzen schwebt ein Modell mit verschiedenen
Einstiegsmöglichkeiten für teilnehmende Unternehmen vor. Und weil Markus Bertrams die Bedeutung der politischen Neutralität von Siemens betont: „Das passt zu mir als parteilosem Bürgermeister“, sagt Christian Pape.
Schritt für Schritt soll sich der Initiativkreis entwickeln und mit Unternehmen und Leben gefüllt werden. „Das unterstützen wir als Siemens Mobility sehr gerne“, betont Markus Bertrams. „Das sind Attitüden, die man in einem Unternehmen braucht: Sichtbarkeit, Engagement und Initiative. Die Identifikation mit einer Sache sieht man heutzutage nicht mehr sehr oft“, weiß er den Elan von Christian Pape zu schätzen. „In so einem Klima können Ideen entstehen“, sind sich alle einig. Pape will ebenso ein produktives und atmosphärisches Verhältnis mit den Nachbarkommunen aufbauen. „Das wird der Region sehr guttun, über den Tellerrand hinauszuschauen und Kooperationen einzugehen.“