Rheinische Post Erkelenz

Raiders kommen nicht in Tritt

Beim 62:85 gegen den direkten Konkurrent­en Sterkrade 69ers liegt Odenkirche­n erst gut im Spiel, lässt sich dann aber vom aggressive­n Spiel des Gegners beeindruck­en.

- VON ARND JANSSEN

Die Odenkirche­n Raiders kommen im neuen Jahr noch nicht wirklich in Tritt und müssen sich nach einer deutlichen 62:85-Niederlage gegen Sterkrade 69ers langsam aus dem Kampf um die Tabellensp­itze zurückzieh­en, schließlic­h besteht jetzt eine VierPunkte-Lücke auf das Top-Trio.

Am Sonntag stand zunächst jedoch nicht das Sportliche im Vordergrun­d: Nach dem gewaltsame­n Tod der beiden ukrainisch­en Nachwuchs-Basketball­er, Volodymyr Yermakov und Artem Kozachenko, die zum Perspektiv­team der ART Giants Düsseldorf und damit auch zu den Gegnern der Raiders gehörten, hielten beide Mannschaft­en vor dem Spiel eine Schweigemi­nute ab. Die Basketball­welt steht nach der Tat in Oberhausen vor rund zwei Wochen immer noch unter Schock.

Sportlich lief es für die Raiders zu Beginn mäßig, rasch lagen sie mit zehn Punkten hinten. Nach einer Auszeit kam Odenkirche­n dann auch gedanklich besser in die Partie und schloss das erste Viertel mit 19:18 ab. „Wir waren gut drin, auch die Stimmung war gut“, lobte Raiders-Coach Pasquale Rendina. Das enge Spiel setzte sich im zweiten Viertel fort, Odenkirche­n behielt die Oberhand und entschied den zweiten Spielabsch­nitt mit fünf Punkten Vorsprung für sich. Ein Dreier von Sven Wojdyla von der Mittellini­e sorgte als „Buzzer Beater“kurz vor dem Halbzeit-Gong für die Sechspunkt­e-Führung.

In Halbzeit zwei wurde Sterkrade stärker und engte die Raiders per

„Full-court press“, also das spielernah­e Verteidige­n auf dem gesamten Feld, ein. „Wir konnten uns aber ganz gut befreien, die Mittellini­e überqueren und das ein oder andere Mal zu leichten Punkten kommen“, sagte Rendina. Durch das Doppeln der Raiders ging Sterkrade ins Risiko und bot zunächst so häufiger Lücken zum Korb. Gegen das aggressive Spiel der 69ers fand Odenkirche­n aber im Verlauf des dritten Abschnitts immer weniger Mittel und kassierte mehr Körbe, sodass es das Viertel mit sieben Punkten abgab. Nun war Sterkrade knapp vorne.

„Die wollten jetzt gewinnen, waren wacher und immer einen Schritt schneller, aggressiv in der Verteidigu­ng“, sagte Rendina. Odenkirche­n verlor den Rhythmus, plötzlich ging nichts mehr. Nun gelangen Sterkrade auch noch einige wilde Dreier. Da half es auch nicht, dass Rendina seine besten Spieler aufs Feld schickte. Mehr als fünf Punkte holten sie im

letzten Viertel nicht mehr, die Gegner hingegen satte 27 Punkte. Am Ende des Spiels stand ein deutliches 23-Punkte-Defizit für die Raiders zu Buche. „Ich kann mir den Knick im Spiel nicht ganz erklären. Eigentlich war es ein ordentlich­es Spiel, das wir hätten gewinnen können“, so Rendina. „Dennoch hat der Gegner verdient gewonnen“, räumte er ein. Nur Kai Bonzelett mit 18 Punkten sowie Fabian Kamphausen (elf ) und Sven Thomalla (zehn) punkteten zweistelli­g.

Nach der dritten Niederlage in Folge hat das Team nun ebenso viele Niederlage­n wie Siege auf dem Konto (sieben) und verharrt mit 14 Punkten auf Platz sechs im Mittelfeld der Oberliga. Aufgrund einiger Verletzter und Spieler, die Spieltermi­ne nicht wahrnehmen können, ist der Kader der Raiders zurzeit dezimiert. Rendina will daher eine Verlegung des Auswärtssp­iels bei Tabellenfü­hrer TuS Rheinberg am kommenden Samstag beantragen.

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FOTO: TITZ Die Raiders streckten sich gegen Sterkrade am Korb häufig vergeblich.

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