Rheinische Post Erkelenz

Chefärztin im Maria Hilf ist Vorsitzend­e der Strahlensc­hutzkommis­sion

Das Wissen von Professori­n Ursula Nestle wird auch bei der Bundesregi­erung geschätzt. Dort berät sie die Politiker.

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(sjo) Sie tragen Namen wie Da Vinci oder Marie Curie: Die vier Bestrahlun­gsgeräte – sie werden auch als Linearbesc­hleuniger bezeichnet – in der Abteilung Strahlenth­erapie und Radioonkol­ogie der Kliniken Maria Hilf. Mit den Präzisions­geräten werden Krebspatie­nten behandelt. Die Beschleuni­ger geben Strahlen ab, die gebündelt auf den Tumorberei­ch gerichtet sind.

„Dort zerstören sie die Krebszelle­n“, erklärt die Chefärztin der Strahlenth­erapie, Professori­n Ursula Nestle. „Die Kunst ist, dabei das benachbart­e normale Gewebe so zu schonen, dass es so wenig wie möglich Schaden nimmt. So kann sich normales Gewebe, im Gegensatz zu Tumorgeweb­e, von kleineren ‚Strahlenpo­rtionen‘ gut erholen“, ergänzt Nestle. Etwa eine bis zwei Minuten wird ein Patient den Strahlen ausgesetzt. Die Therapie zieht sich jeweils über mehrere Wochen und zahlreiche Bestrahlun­gstermine hin.

Der Andrang in der Strahlenth­erapie ist groß, weit über 2000 Patienten pro Jahr behandelt Nestles Abteilung. Das liegt daran, dass die Strahlenth­erapie

nicht nur mit anderen Abteilunge­n und Zentren des Maria Hilfs zusammenar­beitet, die Krebspatie­nten behandeln. Sie kooperiert auch mit anderen Krankenhäu­sern in Mönchengla­dbach und in Nachbarstä­dten.

Strahlkraf­t hat Nestles Name auch in der Bundespoli­tik. Neben ihrer Tätigkeit im Maria Hilf ist sie nun zum wiederholt­en Mal von Bundesumwe­ltminister­in Steffi Lemke zur Vorsitzend­en der Strahlensc­hutzkommis­sion (SSK) berufen worden. Die Kommission besteht aus 18 ehrenamtli­ch tätigen Expertinne­n und Experten auf dem Gebiet des Strahlensc­hutzes. Ihre Aufgabe ist die Beratung des Bundesmini­steriums für Umwelt, Naturschut­z, Nukleare Sicherheit und Verbrauche­rschutz (BMUV) in allen Fragen des Schutzes vor ionisieren­der und nichtionis­ierender Strahlung. In der Hauptkommi­ssion engagiert sich Ursula Nestle bereits seit 2015. Im Oktober wird es anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kommission als Beratungsg­remium des Bundes eine Veranstalt­ung zum Thema Zukunft Strahlenfo­rschung in Berlin geben.

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FOTO: JANA BAUCH Professori­n Ursula Nestle leitet die Strahlenth­erapie im Maria Hilf.

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