Wohlfühl-Momente mit dem Sinnesmobil
Ein Blick aufs Meer, rund um Blumen und Blätter, eine Wassersäule: Wenn die Heimbewohner des Theresianums an der Kaiserstraße eine Auszeit vom Alltag wünschen, greifen sie zum Snoezelen-Wagen.
Der Leuchtturm am Meer, farbenfrohe Fische, Segelschiffe, die sanft im Wasser schaukeln – Anneliese Eichmanns freut sich auf die kleine Auszeit mit den bunten Bildern in ihrem Zimmer, die sie zur Ruhe kommen lassen und für entspannte Momente sorgen.
Was auf den ersten Blick aussieht wie ein fahrbarer Schrank, hat ein buntes Innenleben, das die Bewohnerin des Mönchengladbacher Altenheims Theresianum an der Kaiserstraße gerne für sich nutzt. Das neue Sinnesmobil, das auch als Snoezelen-Wagen bekannt ist, wurde mit finanzieller Unterstützung der Stadtsparkasse Mönchengladbach angeschafft. Es ist unter anderem mit einem speziellen Projektor ausgestattet, der unterschiedlich farbige Öltropfen an die Wand oder Zimmerdecke wirft. ScherenschnittElemente in Schwarz-Weiß zeigen Blumen oder Blätter.
Der mobile Sinneswagen soll der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und der Entspannung dienen. Mit verschiedenen Lichtquellen und Projektoren können bunte Lichtreflexe an die Wände und die Decke eines Zimmers projiziert werden. Eine Wassersäule sorgt mit verschiedenen Farben für visuelle Effekte. Entwickelt wurde der Wagen als Alternative zu einem so genannten Snoezelen-Raum, den Pflegeheimbewohner oder Krankenhauspatienten als Wohlfühl-Ort erleben können.
Eine Scheibe, die sich dreht, hat auf Anneliese Eichmanns ebenfalls eine beruhigende Wirkung. „Ich kann dabei sehr gut zur Ruhe kommen“, sagt sie. Über den Sozialen Dienst oder das zuständige Pflegepersonal fordert die 80-Jährige nach Bedarf den neuen Sinneswagen an,
bucht einen Termin, an dem er ihr ins Zimmer gebracht wird. „Am schönsten finde ich es, wenn die Farben wechseln“, so Eichmanns.
Die mitgelieferte Fernbedienung für die Lautstärkeregulierung der Musik sei sehr leicht zu handhaben. Denn die Vorsitzende des Heimbeirats hört gerne Musik in Dauerschleife, zum Beispiel Schlager. Komplettiert wird das WohlfühlErlebnis der besonderen Art durch spezielle Duft-Effekte, die über einen Diffuser im Raum verteilt werden. „Kuscheltraum“oder „Waldduft“
können dabei neben einigen anderen Duftrichtungen ausgewählt werden. LED-Teelichter sowie eine Wassersäule mit Farbwechseln sorgen für eine gemütliche Atmosphäre in dem Zimmer, das Eichmanns seit rund 16 Monaten bewohnt.
Der Vorteil des speziell angefertigten Sinnesmobils gegenüber einem mit ähnlicher Ausstattung eingerichteten Raum: Die insgesamt 36 Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Pflegewohnheims können zu seiner Nutzung in ihren Zimmern bleiben; auch Bettlägerige
können so von dem Sinneserlebnis profitieren. Heimleiterin Birgit Vitz und ihr Team freuen sich über die Möglichkeit, das zusätzliche Angebot realisieren zu können. Für die alten Menschen sei es „toll und wirklich angebracht“, hat Manuela Jansen, zuständige Leiterin des Bereichs Alter und Pflege beim Caritasverband, festgestellt. Entspannung und Regeneration seien „eine gute Geschichte“.
Bereits im September 2023 wurde das Sinnesmobil geliefert und erfreut sich seitdem immer größerer
Beliebtheit bei den TheresianumBewohnern in Mönchengladbach: „Ein Gewinn für unser Haus“, sagt auch Maria van Rössel vom Sozialen Dienst. Heimleiterin Birgit Vitz sieht, dass auch Demenzpatienten oder Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen vom Einsatz des mobilen Sinneswagens profitieren.
Bei einem Besuch im Caritas-Pflegewohnheim überzeugte sich jetzt Sparkassen-Chef Oliver Bähren von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Die Finanzierung des Sinnesmobils stuft er als „sinnvoll“ein. Mit dem Caritasverband arbeite das Geldinstitut schon sehr lange zusammen. Von der Frühförderung bis ins hohe Alter gebe es unterschiedliche Fördermöglichkeiten beim Caritasverband, die man sehr gerne unterstützen wolle. Anträge würden zunächst einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Der Sparkasse sei es wichtig, Anschaffungen zu unterstützen, die der Caritasverband allein nicht finanzieren könne.