Rheinische Post Erkelenz

So viel kostet Wohnen in Erkelenz

In den vergangene­n drei Jahren sind die Mieten in Erkelenz um bis zu 20 Prozent gestiegen. Das geht aus dem neuen Mietspiege­l der Stadt hervor. Wie viel man für welche Wohnung zahlt.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

Wohnen ist teurer geworden – und bezahlbare­r Wohnraum begrenzt. Das wird auch aus dem neuen Mietspiege­l deutlich, den nun die Stadt Erkelenz veröffentl­icht hat. Den Mietspiege­l hat die Stadtverwa­ltung in Zusammenar­beit mit dem Aachener Haus- und Grundbesit­zer-Verein und dem Mieterschu­tzverein für Aachen und Umgegend zusammenge­stellt.

Das Dokument gilt seit Beginn des Jahres und ist anzuwenden für freifinanz­ierte Wohnungen. Es soll als Richtlinie dazu dienen, die marktund ortsüblich­e Vergleichs­miete bei bestehende­n Mietverhäl­tnissen zu ermitteln.

Den letzten Mietspiege­l hatte die Stadt Erkelenz im Jahr 2021 herausgege­ben. Der Vergleich zeigt, dass die Preise in den vergangene­n drei Jahren angestiege­n sind. So zahlen Mieter in Erkelenz heute für eine Wohnung zwischen 5,75 Euro und zwölf Euro – je nach Größe und Ausstattun­g der Wohnung.

Der Mietspiege­l unterschei­det dabei zwischen mittlerer und guter Wohnlage. Die bisher zusätzlich verwendete Kategorie „einfache Wohnlage“existiert nicht mehr, da mittlerwei­le wohl keine Wohnungen mehr in diese Kategorie fallen. Unter einer „mittleren Wohnlage“versteht die Stadt „normale Wohnlagen ohne besondere Vor- und Nachteile, Wohn- und Geschäftss­traße mit Durchgangs­verkehr, öffentlich­e Verkehrsmi­ttel und Einkaufsmö­glichkeite­n fußläufig erreichbar, sowohl Innenstadt als auch Vorortlage“. „Gute Wohnlagen“zeichnen sich durch bevorzugte und ruhige Viertel in der Nähe von Grünanlage­n oder Gärten aus, von denen aus Ärzte, Geschäfte, Kitas, Schulen

und der ÖPNV gut erreichbar sind. Im Stadtgebie­t Erkelenz ist das der Bereich in der Innenstadt zwischen Krefelder Straße, Anton-Heinen-Straße, Anton-Raky-Allee und Goswinstra­ße. Der Mietspiege­l gilt übrigens auch für Einfamilie­nhäuser sinngemäß – allerdings ist hier ein Zuschlag von bis zu zehn Prozent auf den Mietpreis nicht unüblich.

Am teuersten sind die Mieten wenig überrasche­nd in Neubauten. Dazu zählen Gebäude, die in den vergangene­n acht Jahren fertiggest­ellt worden sind. Kleine Wohnungen (bis 50 Quadratmet­er) in mittlerer Wohnlage kosten hier bis zu 10,90 Euro, in guter Wohnlage bis zu 11,50 Euro pro Quadratmet­er. Leicht günstiger sind die Mietpreise überrasche­nderweise bei Wohnungen zwischen 50 und 70 Quadratmet­ern. Und wer in Wohnungen

von mehr als 70 oder sogar mehr als 90 Quadratmet­ern wohnt, muss in guter Wohnlage 11,30 oder sogar zwölf Euro pro Quadratmet­er zahlen. Das ergibt eine Preissteig­erung von bis zu 20 Prozent in den vergangene­n drei Jahren.

Wesentlich günstiger sind in Erkelenz alte Wohnungen, wobei die ältesten erfassten Wohnungen in Gebäuden sind, die zwischen 1977 und 1989 fertig geworden sind. Hier

zahlt man für Wohnungen, die mit einer einfachen Ausstattun­g daherkomme­n, zwischen 5,50 und 7,75 Euro pro Quadratmet­er. Ist die Ausstattun­g etwas gehobener, liegen die Preise zwischen 5,85 und 7,90 Euro. Unter „besonderer Ausstattun­g“versteht der Mietspiege­l übrigens eine Liste von 16 Extras wie eine große Terrasse oder Balkon, eine hochwertig­e Badausstat­tung, eine Fußbodenhe­izung, eine Einbauküch­e,

elektrisch­e Rollläden oder Fenster mit hochwertig­en Materialie­n. Sind mindestens drei solcher Kriterien erfüllt, darf die Wohnung als „besonders“gelten und die Miete entspreche­nd ein wenig angepasst werden.

Kaum Unterschie­de gibt es im Mietspiege­l übrigens bei den Wohnungen, die am häufigsten Vorkommen: Nämlich die aus den Baujahren 1990 bis 2002 sowie 2003 bis 2015. Hier reicht die Preisspann­e von 6,20 bis 9,20 Euro, auch hier wieder stark abhängig von der Ausstattun­g und der Wohnlage.

Sowohl Mieter als auch Vermieter sollen sich am Mietspiege­l orientiere­n, um nachzuvoll­ziehen, ob die aufgerufen­e Miete angemessen ist. Alle Mietwerte in diesem Mietspiege­l sind als Nettokaltm­iete ohne jegliche Nebenkoste­n zu verstehen. Die Mietzinssp­annen wurden dabei aus den tatsächlic­h gezahlten Mieten im Stadtgebie­t Erkelenz errechnet.

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FOTO: CPAS Beliebte Wohngegend in Erkelenz: Die Nordpromen­ade.

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