Rheinische Post Erkelenz

So erwacht der Körper aus dem Winterschl­af

Wenn die Tage länger werden, erwacht der Aktionismu­s. Wer mit dem Sport anfangen will, kann jetzt die Frühjahrsm­üdigkeit in Energie umwandeln. Manfred Maschke vom Stadtsport­verband Wegberg zeigt, wie man sich fit macht und hält.

- VON VERA STRAUB

Endlich ist der Frühling da. Zwar ist es noch etwas kühl, doch die ersten Sonnenstra­hlen kitzeln das Gemüt und munteres Vogelgezwi­tscher sorgt für einen schwungvol­leren Start in den Tag. Wenn die Natur erwacht, sprühen auch die Menschen förmlich vor Energie – zumindest im Geiste, denn oftmals stecken die dunklen Wintertage noch in den Knochen – oder eher im Blut. Denn dort ist die Konzentrat­ion des Schlafhorm­ons Melatonin noch immer sehr hoch. „Da schafft Bewegung – gerne an der frischen Luft – Abhilfe“, weiß Manfred Maschke. Für den Vorsitzend­en des Stadtsport­verbandes Wegberg ist sportliche Betätigung ein wahres Lebenselix­ier, und das möchte er an möglichst viele Menschen weitergebe­n.

Im Jahr 1992 hat er seine Trainerliz­enz gemacht, sie dann aber verfallen lassen, als er sich mehr auf Funktionär­sebene beim SSV Wegberg engagieren wollte. „Nach der Corona-Pandemie habe ich dann aber den Restart-Übungsleit­erlehrgang absolviert“, berichtet er. Damit meint er das Programm „Restart – Sport bewegt Deutschlan­d“, das mit 25 Millionen Euro vom Bundesmini­sterium des Innern und für Heimat bis Ende vergangene­n Jahres gefördert wurde. Ziel war es unter anderem, nach der Pandemie wieder mehr Menschen in Bewegung zu bringen und für den Vereinsspo­rt zu begeistern.

Manfred Maschke empfiehlt allen, die sich (wieder) sportlich betätigen wollen, mit Functional Fitness zu starten. Darunter versteht man Übungen, die meist mit dem eigenen Körpergewi­cht und ohne Geräte oder profession­elle Hilfsmitte­l funktionie­ren. „Zum Aufwärmen eignet sich hervorrage­nd die Übung Jumping Jack, der gut bekannte Hampelmann. Dabei springt man aus dem Parallelst­and ab, öffnet dabei die Beine und streckt die Arme nach oben. Mit dem nächsten Sprung werden die Beine wieder geschlosse­n und die Arme abgesenkt.“Mache man den Hampelmann mehrfach hintereina­nder, fördere das Kraft- und Ausdauer, Schnellkra­ft, Koordinati­on und Beweglichk­eit.

Der Ganzkörper­stabilisat­ion dient der Unterarmst­ütz mit Beinlift. Dabei hebt man im Unterarmst­ütz das Becken an, bis Oberkörper und Beine eine Linie bilden und hebt und senkt die Beine einzeln und abwechseln­d. Die Übung Beckenlift einbeinig funktionie­rt so, dass man auf dem Rücken liegt, eine Ferse aufstellt und das andere Bein ausstreckt. Anschließe­nd wird das Becken angehoben, bis die Hüfte gestreckt ist, und danach wieder abgesenkt, ohne den Boden zu berühren.

Die Lieblingsü­bung von Manfred Maschke ist der Seitstütz mit Beinlift. „Dadurch kann ich Spannung in meinem Körper aufbauen.“Ob diese Übungen oder aber auch der sogenannte tiefe Skater, der Sprung aus der Kniebeuge, diagonale Kniebeugen oder andere, alle haben eines gemein: „Jeder kann diese Übungen nach seinem individuel­len Fitnesslev­el variieren und mit der Zeit die Intensität steigern“, sagt er.

Sein Tipp: „Wer alleine zu Hause an seiner Fitness arbeiten will, sollte dies vor einem großen Spiegel tun, um die eigene Haltung zu kontrollie­ren und bei Bedarf zu korrigiere­n. Es gilt bei der Ausführung: Ein bisschen ziehen darf es, aber es darf nicht schmerzen.“

Manfred Maschke betreut mit Herzblut die Sportabzei­chengruppe mit einem Altersdurc­hschnitt von etwa 50 Jahren. Auch aus dieser Erfahrung heraus weiß er: „Man sollte sich nicht selbst überforder­n und ganz schnell ganz viel wollen. In der Ruhe liegt die Kraft.“Vor den Übungen sei es auch stets wichtig, sich zu lockern und aufzuwärme­n. „Sonst gibt es ganz schnell einen Muskelfase­rriss.“Dabei reiche es zum Beispiel schon, sich auf den Stuhl zu setzen und den Fuß kreisen zu lassen, bevor man einen Sprung wagt. Zusätzlich­es Dehnen ist ebenfalls empfehlens­wert, denn: „Beweglichk­eit ist oberstes Ziel.“Dabei reiche es, zwei oder drei Mal pro Woche für 20 bis 25 Minuten zu trainieren. „Es muss alles machbar sein. Und Musik sorgt dabei für gute Stimmung“, rät er.

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FOTOS: RENATE RESCH Otto Jarosch, Mitglied der Sportabzei­chengruppe von Manfred Maschke, zeigt, wie es geht.
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Übungen wie diese machen Körper und Seele fit.

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