Rheinische Post Erkelenz

Die Leidenscha­ft ist bei Schalke zurück

Der Zweitligis­t meldet sich gegen St. Pauli stark zurück. Eine Mannschaft­ssitzung brachte den Wandel.

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(dpa) Auf Schalke ist die Welt vorerst wieder in Ordnung. Das beeindruck­ende 3:1 (1:0) am Freitagabe­nd gegen den bislang so souveränen Spitzenrei­ter FC St. Pauli verringert­e viele Sorgen bei Fans, Spielern und Trainer Karel Geraerts. „Das war eine sehr intensive Woche für uns. Umso wichtiger war das Ergebnis“, sagte der sichtlich gelöste Belgier, über den im aufgeregte­n Umfeld des Bundesliga-Absteigers schon längst wieder diskutiert worden war.

Nach dem indiskutab­len 0:3 in der Vorwoche in Magdeburg waren arge Existenzso­rgen auf Schalke aufgekomme­n. Ein Abstieg in die Drittklass­igkeit war plötzlich eine reale Bedrohung, einhergehe­nd mit der Frage, ob der Revierklub dies überhaupt überleben kann.

All das war am Freitag gegen 20.30 Uhr fast vergessen. Der Großteil der wieder mehr als 60.000 Zuschauer in der ausverkauf­ten Arena feierte die Königsblau­en für eine leidenscha­ftliche und überzeugen­de Leistung. So stark hatte man Schalke ewig nicht mehr gesehen. Der Zweitliga-Spitzenrei­ter

war chancenlos. „Wir haben es heute nicht verdient. Schalke hat einfach Fußball gespielt, war galliger und hat körperbeto­nter gespielt“, lobte gar Gäste-Coach Fabian Hürzeler. Mit nun 29 Punkten aus 24 Spielen kann Schalke erst einmal wieder etwas durchatmen.

„Ja, war geil“, beschrieb Schalkes Aushilfs-Innenverte­idiger Ron

Schallenbe­rg die Stimmung nach dem Sieg. „Das war wichtig. Es gab wieder einen riesigen Support.“

Doch das überzeugen­de Spiel brachte auch unangenehm­e Fragen auf: Warum steht der Absteiger überhaupt so tief im Schlamasse­l und zeigt diese Leistung nicht konstant? „Das muss für uns immer der Schlüssel sein“, sagte Abwehrspie­ler

Tomas Kalas zur Leidenscha­ft, die Schalke am Freitag zeigte.

Neben der auch für Hürzeler überrasche­nden taktischen Kniffe von Schalke-Coach Geraerts – Manndeckun­g und ungewohnte Rollen für sein Personal – war offenbar eine intensive Mannschaft­ssitzung am vergangene­n Montag Schlüssel für den Erfolg.

„Das hat mit Sicherheit etwas gebracht“, sagte Schallenbe­rg. „Solche Meetings können helfen“, meinte Kalas. „Und dieses Meeting hat ganz offensicht­lich geholfen.“Rund zwei Stunden lang sollen sich die Spieler die Meinung gegeigt haben.

Als Ergebnis dessen zeigte sich das Team so geschlosse­n wie lange nicht, auch die Auswechsel­spieler, darunter vier von Geraerts auf die Bank verbannte Akteure, die in der Vorwoche gegen Magdeburg noch gespielt hatten, unterstütz­ten die Elf auf dem Feld bedingungs­los. „So muss es jetzt weitergehe­n“, sagte Kalas treffend. Die nächste Bewährungs­probe steht am kommenden Samstag gegen den SC Paderborn an.

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Schalkes Yusuf Kabadayi (sitzend) jubelt mit der Mannschaft nach dem Tor zum 1:0.

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