Pop und Swing im Quartett in der Leonhardskapelle
Publikum spendete lang anhaltenden Beifall.
(maut) Einen sehr unterhaltsamen Abend erlebten die Gäste in der Leonhardskapelle am vergangenen Freitag bei Pop, Blues, Swing, Chanson und mehr. Eigene Interpretationen bekannter Künstler, vorgetragen mit viel Professionalität und vor allem sehr viel Begeisterung zogen das Publikum mit.
Gastgeberin Jacquline Drescher singt seit vielen Jahren, wie sie selbst gesteht: „Ohne Gesangsausbildung“. Die stimmliche Bandbreite reicht von sensibel, kraftvoll, verrucht bis zu sinnlich oder klar. Inzwischen begleitet sie ihre Tochter Lilly, die ebenfalls mit klarer Stimme auch zwei Soloparts bestritt. Die anfängliche Nervosität nahm ihr niemand übel, zumal im weiteren Verlauf die Stimme an Kraft und Klarheit noch gewann. Sie betreibt die Musik zum eigenen Vergnügen neben einem naturwissenschaftlichen Studium.
Ebenfalls mehr als Hobby spielte Lian Schell Cello und Klavier, allerdings deutlich professioneller. Das erlebte das Publikum besonders bei einem Solo der Titelmusik des „Paten“, gemeinsam mit Vater Andreas am Klavier. Vor dem geistigen Auge tauchte eine lange Kamerafahrt durch sizilianische Dörfer auf, Standing Ovations waren der Dank.
Großen Anteil am Gelingen des Abends und eine tragende Rolle hatte der einzige „echte“Profi, Djamel Laroussi an der Gitarre. Der gebürtige Algerier brachte Tourerfahrung mit großen Bands mit und bereicherte den Abend mit erstklassigen Riffs und hin und wieder musikalischen Pirouetten am Ende eines Stücks.
Gleich ob Shirley Bassey, Stevie Wonder, Eagles, Katie Melua , Gloria Gaynor, Jacquline Drescher verlieh ihnen Stimme, durchaus in eigener Interpretation aber unüberhörbar. Lediglich das Medley alter deutscher Stimmen war ein wenig gewagt; im Kopf waren Marlene Dietrich, die Knef oder die große Zara Leander einfach zu präsent und der Vergleich zu nah. Der Stimmung an diesem Abend tat das indes keinen Abbruch. Und als zum Schluss Frank Sinatra „seinen Weg“eingeschlagen hatte, waren auch die Gäste des Abends restlos begeistert und honorierten dies auch mit einem langen Applaus.