Borussia steigert sich nach der Pause – vor allem die Abwehr
Moritz Nicolas tauchte stark ab bei Widmers Flachschuss und parierte noch besser, als Koné – der eigene Mann – ihn per Kopf prüfte. Die Ideen, die er im Aufbau hatte, waren nicht immer die besten. Im zweiten Durchgang blieb Nicolas beinahe beschäftigungslos – bis er in der Nachspielzeit gegen Onisiwo halten musste. Note: 3+ Stefan Lainer mangelte es sicherlich nicht am Einsatzwillen. Unter dem Mainzer Dauerdruck war es jedoch das höchste der Gefühle, wenn er brenzlige Szenen irgendwie klären konnte. Eine belebende Balleroberung hatte er, zur Pause fiel er der Systemstellung zum Opfer und musste runter. Note: 5 Nico Elvedi sah andauernd die Mainzer auf die Abwehrkette zu rennen. In der Dreierkette hatte Elvedi mehr Luft zum Atmen, dribbelte Mitte der zweiten Hälfte mal gut an und schickte Ngoumou. In der Nachspielzeit mit Borussias letztem Schussversuch. Note: 3Ko Itakura wirkte zunächst ungewohnt schwerfällig. Dazu passte, wie er eine Ecke verursachte, anstatt den Ball abzuschirmen oder ihn durchzulassen für Nicolas. Auch Itakura genoss es sichtlich, dass Borussia mit Dreierkette mehr Breite im Aufbau hatte. Gewann nach der Pause fast jedes Duell. Note: 3Max Wöber erwischte als Linksverteidiger eine besonders schwache erste Hälfte. Fußballerisch war das arg limitiert, auch die gewohnte Griffigkeit ließ er vermissen. Links in der Dreierkette wirkte Wöber dann wie ausgewechselt, antizipierte, grätschte, drosch weg, wenn es nötig war. Wichtig war besonders ein Block gegen Barreiro.
Julian Weigl legte los mit einem ungeschickten Foul am Strafraum. Erschreckend, wie leicht Lee ihn vor dem 0:1 ins Leere laufen ließ. Im Aufbau verschwand er, verursachte dazu fast einen Elfmeter. Unter Druck wurde es weiterhin schnell brenzlig. Aber in den Szenen, in denen er mehr Zeit hatte, zeigte Weigl dann mehrmals eine gute Übersicht. Note: 4 Manu Koné erzielte fast ein Eigentor, brachte in den Zweikämpfen zu wenig Aggressivität auf den Rasen. Im zweiten Durchgang zeigte er sein anderes Gesicht, zum Beispiel mit der Balleroberung vor dem Ausgleich. Einmal hatte er per Kopf sogar die Chance zum 2:1. Note: 3Florian Neuhaus war gegen Bochum der „Aggressive Leader“, doch der schien keine Reiseerlaubnis erhalten zu haben. In der ersten Hälfte kamen nur 50 Prozent seiner Pässe an. Nach dem Wechsel mit mehr Spielmacher-Situationen und der Vorlage zum 1:1. Zog bei seiner Topchance nicht genug durch.Note:
Franck Honorat hatte selten die Möglichkeit, Tempo aufzunehmen – und wenn, dann vertändelte er den Ball. Der Wechsel auf die rechte Schiene im 3-5-2 tat ihm gut. Fast alles ging daraufhin über seine Seite, sechs Torschussvorlagen brachte Honorat noch zustande, dabei waren die Standards diesmal ausbaufähig. Koné und Neuhaus legte er zwei Topchancen auf. Note: 3 Jordan Siebatcheu rieb sich auf in Duellen an der Mittellinie, in der Tiefe war er zudem auch nicht anspielbar. Er wurde präsenter, blieb aber weitgehend glücklos. Ließ zwei Chancen für Weitschüsse aus und konnte sich nur einmal gefährlich durchtanken. Note: 4Nathan Ngoumou kam auf links kaum einmal in Eins-gegen-Eins-Situationen. Hatte Glück, dass er Kohr nicht voll traf und dadurch mit Gelb davonkam. Die Umstellung war seine Eintrittskarte ins Spiel, beim 1:1 nicht nur treffsicher per Kopf, sondern auch mit dem vorletzten Pass. Die Hochphase flachte irgendwann ab, war aber wichtig. Note: 3 Luca Netz (46. für Lainer) war offensiv kaum ein Faktor, weil alles über Honorats Seite lief. Stand defensiv aber meist stabil. Note: 4+ Rocco Reitz (78. für Neuhaus) zeigte erneut einen guten Auftritt als Joker, seine Tiefenläufe belebten die Schlussphase. Ohne Note Robin Hack (78. für Ngoumou) wühlte noch ein wenig herum in der Mainzer Abwehr, allerdings ohne die ganz klaren Aktionen.OhneNote Grant-Leon Ranos (90. für Koné) hatte plötzlich die Chance zum Siegtreffer auf dem Fuß, aber Pech, dass der Ball kurz vor dem Abschluss hoppelte.