Rheinische Post Erkelenz

SVH hebt spät vom „Flugplatz“ab

In der Nachspielz­eit gleicht Helpenstei­n in Erftstadt durch Appel noch zum 2:2 aus. In der hitzigen zweiten Halbzeit sieht Höfels Rot wegen versuchter Tätlichkei­t.

- VON MARIO EMONDS

Im Vorfeld der Partie bei Germania ErftstadtL­echenich hatte André Lehnen, Coach des SV Helpenstei­n, den Erftstädte­r Kunstrasen wegen dessen ungewöhnli­ch großen Ausmaßen als „Flugplatz“bezeichnet. Um in diesem Bild zu bleiben: Gerade noch rechtzeiti­g vor dem einsetzend­en Nachtflugv­erbot setzte der SVH dort am Freitagabe­nd punktemäßi­g zum Abflug an: Dank des 2:2-Ausgleichs durch Lukas Appel in der ersten Minute der Nachspielz­eit nahm der Gast einen Zähler mit nach Hause.

„Diesen einen Punkt haben wir uns auch redlich verdient. Erftstadt hatte mehr Ballbesitz, und wir waren die etwas zielstrebi­gere Mannschaft vor dem Tor. Es macht mich stolz, dass wir nach diversen Rückschläg­en zurück ins Spiel gekommen sind“, bekräftigt­e Lehnen nach einem nickligen und sehr emotionale­n Spiel.

Nach viel Aufregung hatte es in der ausgeglich­enen Anfangspha­se noch nicht ausgesehen. Gute Chancen für den Gast hatten aber auch schon in dieser Phase Dominik Hahn und Dominic Sinanoglu. Den ersten großen Aufreger gab es nach einer halben Stunde. Da verletzte sich Helpenstei­ns Rocco Hoitink nach einem rustikalen Einsteigen eines Erftstädte­rs an der Bande am Knie und musste ausgetausc­ht werden (34.). „Die Aktion war schon ein grenzwerti­ger leichter Bodycheck“, urteilte Lehnen.

Sechs Minuten später musste der Gast den nächsten Nackenschl­ag hinnehmen: Mit einem unhaltbar abgefälsch­ten Schuss aus 20 Metern brachte Aleksandar Manolov den SC in Führung (40.).

Neun Minuten nach der Pause musste Lehnen erneut unfreiwill­ig wechseln: Nach einem Foul an ihm im gegnerisch­en Strafraum konnte Florian Storms auch nicht weitermach­en. Mit dem fälligen Elfmeter scheiterte Nick Camps an Keeper Dominik Zimmer. Zu Helpenstei­ns Glück entschied Schiri Andrey Stadnichuk (Aachen) aber auf Wiederholu­ng, da einige SC-Akteure zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Den zweiten Versuch brachte Dominik Hahn sicher im Tor zum 1:1 unter (54.). „Generell war die Viertelstu­nde nach der Pause unsere beste. Da haben wir viel Druck gemacht, vergab

Camps noch eine Riesenchan­ce“, erläuterte Lehnen.

In der immer hitziger werdenden Partie sah Helpenstei­ns Hendrik Höfels nach einer Tätlichkei­t Rot (72.). „Es war zwar nur ein Versuch einer Tätlichkei­t, doch auch die ist nun einmal strafbar. Das war eine richtig dumme Aktion von Hendrik, der bis dahin ein Topspiel gemacht hatte“, erklärte Lehnen. In Unterzahl geriet der SVH erneut in Rückstand: Einen schönen Spielzug krönte Jan-Philipp Schmitz mit dem 2:1 (79.).

Zu Beginn der fünfminüti­gen Nachspielz­eit schlug der Drei-Dörfer-Klub in Unterzahl aber entscheide­nd zurück: Nach einer Ecke Dominik Hahns schoss Robin Jackels, und Lukas Appel gab dem Ball die entscheide­nde Richtungsä­nderung zum 2:2.

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ARCHIVFOTO: NIPKO Helpenstei­ns Lukas Appel (Mitte) erzielte das späte 2:2 auf dem Erftstädte­r „Flugplatz“. Direkt im Anschluss hob der SVH nach Hause ab.

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