Rheinische Post Erkelenz

Finanzieru­ng für Schulbegle­itung gefährdet

Die systemisch­e Betreuung soll Kinder mit erhöhtem Inklusions- und Förderbeda­rf unterstütz­en.

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(RP) Der Kreis Heinsberg will die systemisch­e Schulbegle­itung zum kommenden Schuljahr einführen. Damit sollen Kinder mit Inklusions- und Förderbeda­rf besser und individuel­ler unterstütz­t werden können. Möglicherw­eise gibt es bei der Finanzieru­ng des Projektes allerdings einen Haken. Denn die Inklusions­pauschale vom Land NRW, die der Kreis Heinsberg erhält, ist für die kommenden Jahre nicht gesichert, kritisiere­n nun SPD und FDP im Heinsberge­r Kreistag.

„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es völlig unklar, ob für das Schuljahr 2024/25 eine Inklusions­pauschale durch das Land zur Förderung der kommunalen Aufwendung­en für die schulische Inklusion überhaupt zur Verfügung gestellt wird“, heißt es in einer Mitteilung der beiden Fraktionen. Aus Sicht der SPD und FDP bestehe die zwingende Notwendigk­eit einer Verstetigu­ng der Inklusions­pauschale. Für das Schuljahr 2023/24 hat der Kreis Heinsberg eine Inklusions­pauschale in Höhe von knapp 678.000 Euro vom Land

erhalten. „Eine mögliche Kürzung oder sogar Streichung der Mittel durch die schwarz-grüne Landesregi­erung sehen SPD und FDP mit großer Sorge“, heißt es.

Andrea Reh, stellvertr­etende Landrätin und SPD-Sprecherin im Schulaussc­huss, sagt: „Wir dürfen die Schulen nicht allein lassen bei der Bewältigun­g der Aufgaben der Inklusion. Für eine gelingende Inklusion sind Schulassis­tenzen unerlässli­ch.“

Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in den Schulen, die Integratio­nshelfer wie auch Kommunen bräuchten eine verlässlic­he Finanzieru­ngszusage auch über das laufende Schuljahr hinaus. „Kinder und Jugendlich­e müssen im Land NRW endlich zur Chefsache gemacht werden“, fordert Reh.

FDP-Fraktionsc­hef Stefan Lenzen schließt sich an: „Das Land sorgt unnötig für Unsicherhe­it unter den Beteiligte­n,

die sich tagtäglich für die Inklusion einsetzen. Die Kommunen brauchen Planungssi­cherheit, statt neuer Rechtsunsi­cherheit, ob beziehungs­weise in welcher Höhe Landesmitt­el auch künftig bereitgest­ellt werden.“Er glaubt, dass ohne langfristi­ge Finanzieru­ngsaussich­ten der schwarz-grünen Landesregi­erung „nie ein Projekt starten können“werde.

Bei der jüngsten Kreisaussc­husssitzun­g hatte die Verwaltung zum Sachstand der systemisch­en Schulbegle­itung berichtet. Zuvor hatte der Kreistag beschlosse­n, diese Betreuung zu intensivie­ren und eine Koordinier­ungsstelle einzuricht­en. In Abstimmung mit allen Beteiligte­n wurde ein Konzept zur Einführung der systemisch­en Schulbegle­itung an mehreren Schulen im Kreisjugen­damtsbezir­k erarbeitet. In einer Probezeit soll das Projekt zunächst für ein Jahr laufen und eventuell noch einmal verlängert werden, bevor über eine langfristi­ge Lösung neu beraten wird. Voraussetz­ung ist allerdings eine Finanzieru­ng durch das Land.

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FOTO: DPA Das Projekt soll Inklusion in der Schule vereinfach­en.

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