Tagebau Garzweiler: Belgischer Botschafter zu Gast in Erkelenz
(RP) Der belgische Botschafter in Deutschland, Geert Muylle, hat im Rahmen einer Rheinland-Reise auch die Braunkohleregion im Rheinischen Revier besucht. Beim Besuch am Tagebau Garzweiler standen insbesondere der laufende Strukturwandel sowie die Chancen und Perspektiven für die gesamte Region nach Beendigung der Braunkohlenverstromung im Zentrum.
Nach einem Besichtigungstermin des Tagebaus am Skywalk im Titzer Ortsteil Jackerath traf der Botschafter beim Zweckverband Landfolge in Erkelenz mit Vertretern der Anrainerkommunen, regionaler Wirtschaftsorganisationen sowie Institutionen im Strukturwandel zusammen. Der Besuch fand auf Initiative der Metropolregion Rheinland statt und wurde zusammen mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier organisiert.
Botschafter Geert Muylle sagte bei seinem Besuch: „Das Königreich Belgien pflegt seit jeher enge Beziehungen mit seinen direkten europäischen Nachbarländern. Nun stehen wir gemeinsam vor neuen Herausforderungen: Wenn wir auf europäischer Ebene Versorgungssicherheit mit nachhaltiger Energie gewährleisten und die Wirtschaft vollständig dekarbonisieren wollen, können wir dies nur partnerschaftlich bewältigen.“
Dem Rheinland als einer der größten Industriestandorte und Energietransformationsregionen Deutschlands komme dabei aus belgischer Perspektive eine besondere Bedeutung zu.
Thomas Schauf, Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland betonte, dass die Kooperation mit Nachbarländern und grenzüberschreitende Infrastruktur für die Dekarbonisierung entscheidend sei: „Hierfür müssen wir unsere Zusammenarbeit mit unseren belgischen Nachbarn frühzeitig intensivieren, regulatorische Hürden identifizieren und abbauen sowie starke Handelspartnerschaften ausbauen.“Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, ergänzte: „Das Rheinische Revier erfindet sich als Region derzeit komplett neu. Das
bestehende Profil als Braunkohleregion verändert sich hin zu einer neuen Infrastruktur aus hochinnovativen Wirtschaftsfeldern, an deren Aufbau zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen beteiligt sind.“
Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel sowie Zweckverbandsgeschäftsführer Volker Mielchen warfen im Rahmen des Austauschs gemeinsam einen Blick auf die Zukunft nach dem Tagebau und stellten wesentliche Initiativen und Projekte vor. Volker Mielchen: „Wir prägen ein neuen Raum für Innovationen und machen dabei nicht vor Grenzen halt – weder vor kommunalen noch vor Landesgrenzen. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen Europas wichtig. Nur so können neue Kooperationen entstehen.“