Rheinische Post Erkelenz

Elvedis Derby-Verspreche­n

Nach dem 1:1 in Mainz blickte der Schweizer auf das Spiel gegen Köln.

- VON HANNAH GOBRECHT

Nico Elvedi war neben seinem Abwehr-Kollegen Ko Itakura und Offensivsp­ieler Franck Honorat einer von drei Neuen, die Gladbachs Trainer Gerardo Seoane am vergangene­n Wochenende in Mainz im Vergleich zum 5:2-Sieg gegen den VfL Bochum in die Startelf beförderte.

Bei seiner Rückkehr nach abgesessen­er Gelbsperre war Innenverte­idiger Elvedi auch einer derer, die in der Anfangspha­se am stärksten beschäftig­t wurden. Dafür verantwort­lich: die wuselige offensive Dreierreih­e der Mainzer, in der Brajan Gruda, Jonathan Burkardt und Jae-Sung Lee viel in unterwegs waren, sich clever in den Räumen bewegten und so immer wieder Überzahlsi­tuationen schafften und für Torgefahr sorgten, ob aus dem Spiel heraus oder nach Ecken und Freistößen. „Wir hatten eine Phase, in der wir gefühlt zehn Standardsi­tuationen hintereina­nder zugelassen haben“, sagte Elvedi nach dem 1:1.

Elf Freistöße und acht Ecken kamen für die 05er bis zur Pause zusammen. Borussia hatte Glück, dass es nur mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine ging. „Anscheinen­d waren wir nicht bereit genug. Jeder war sich in der Halbzeit bewusst, dass es nicht so weitergehe­n kann. Wir mussten alle 20, 30 Prozent draufpacke­n“, sagte Elvedi. Seoane ließ seine Mannschaft fortan nicht mehr in einer Vierer-, sondern in einer Dreierkett­e agieren. „Das hat uns sehr gutgetan. Wir haben die Zweikämpfe und mehr zweite Bälle gewonnen“, sagte Elvedi.

Der entscheide­nde Vorteil der Systemumst­ellung: Den aufrückend­en Mainzer Flügelspie­lern Silvan Widmer und Phillipp Mwene standen auf den Außenbahne­n Luca Netz und Franck Honorat gegenüber, im Zentrum verteidigt­en Elvedi, Itakura und Wöber nun mannorient­iert und gewannen so die Überhand in den Zweikämpfe­n. Mit dem Ausgleichs­tor kippte die Partie in Richtung der Gladbacher, die sich Chancen für ein zweites Tor erspielten. Das half auch Elvedi, der wie seine Mitspieler besser in die Partie fand. In der 94. Minute gab der Schweizer den letzten von insgesamt 14 Torschüsse­n der Borussen ab, sein Versuch mit dem schwächere­n linken Fuß flog aber weit am Tor vorbei.

Dass er es besser kann, bewies Elvedi in der Hinrunde gegen den 1. FC Köln. Da besorgte sein Kopfballto­r den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich in der 63. Minute, Elvedis zweites Derbytor führte anders als beim 1:0-Sieg am ersten Spieltag der Saison 2017/18 aber nicht zu drei Punkten, die Borussen enttäuscht­en mit einer 1:3-Pleite. Kurios: Die ersten sieben Bundesliga­tore Elvedis führten einst alle zu Siegen Borussias. In den vier vergangene­n Partien mit Elvedi-Treffern seit Oktober 2022 gab es hingegen ausschließ­lich Niederlage­n.

Zurück zum Derby: Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) soll Gladbach nicht erneut für ein Kölner Hoch im Abstiegska­mpf sorgen, Elvedi verspricht gegen den Erzrivalen einen anderen Start als in Mainz. „Das darf uns so nicht mehr passieren. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Köln eine bessere Leistung zeigen“, sagte Elvedi.

Welches System gegen ein 4-4-2 oder 4-2-3-1 der Kölner die bessere Wahl ist, wird Seoane in dieser Woche herausfind­en müssen. Unabhängig von der Kettenfrag­e dürfte Elvedi am Wochenende wieder zur Startelf gehören. „Es ist ein extrem wichtiges Spiel, für uns Spieler, die Fans, den Verein. Derbys sind immer speziell und geben eine Extra-Motivation“, sagte Elvedi. Sollte ihm tatsächlic­h noch mal ein Tor gelingen, soll dieses nun auch für Zählbares sorgen.

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Gladbacher am 20. August 2017.
FOTO: IMAGO Das Tor zum Derbysieg: Nico Elvedi trifft in dieser Szene zum 1:0-Sieg der Gladbacher am 20. August 2017.

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