Das kosten Immobilien im Raum Erkelenz
Die NRW-Bank hat den Wohnungsmarkt in Erkelenz, Hückelhoven, Wegberg und Wassenberg analysiert. Zwischen den Städten gibt es teils große Unterschiede – und in Wegberg wird überraschend wenig gebaut.
Was kosten Wohnungen, Bauland und Häuser in Erkelenz, Hückelhoven, Wegberg und Wassenberg? Wie sieht der Bestand aus, wie viel geförderter Wohnraum ist in den vergangenen Jahren hinzugekommen und wie groß ist der Bedarf? Antworten auf Fragen wie diese gibt eine Wohnungsmarktanalyse der NRW-Bank. Die neuesten Zahlen dazu stammen aus dem Jahr 2022. Wir haben uns den Markt im Erkelenzer Land angesehen.
Preise Erkelenz hat im Vergleich zu den anderen Städten im Kreis Heinsberg die attraktivste Lage – einerseits wegen der eigenen Infrastruktur in der Stadt, andererseits wegen der relativen Nähe zu Mönchengladbach und dem Raum Düsseldorf. Das merkt man auch bei sämtlichen Preisindikatoren: Überall liegt
Erkelenz vorne. Der
Preis für ein Eigenheim (Bestand, kein Neubau) liegt demnach bei durchschnittlich 350.000 Euro und ist in den vergangenen drei Jahren damit um 17,7 Prozent gestiegen. In Wegberg zahlt man für ein Haus im Schnitt 329.000 Euro, in Wassenberg 317.000 und in Hückelhoven lediglich 290.000 Euro. Für den Kauf einer Eigentumswohnung zahlt man in Erkelenz 2525 Euro pro Quadratmeter, in Wassenberg 2252 Euro, in Wegberg 1963 Euro und in Hückelhoven 1947 Euro.
Ähnlich verhält es sich bei den Mieten: In Erkelenz werden für einen Neubau im Schnitt 10,68 Euro pro Quadratmeter fällig. In Bestandsbauten liegt die Miete im
Schnitt bei 7,45 Euro pro Quadratmeter. In Wegberg zahlt man in Neubauten 10,44 und in Bestandsbauten 6,94 Euro. In Wassenberg kostet die Miete im Neubau 8,65 Euro und im Bestandsbau 7,01 Euro. Und Hückelhoven liegt sie für Neubauten bei neun Euro und für Bestandsbauten bei 7,13 Euro pro Quadratmeter.
Hier zeigt sich: Die Kaufpreise für Häuser sind in den vergangenen drei Jahren zwischen zehn und 18 Prozent nach oben gegangen, bei Eigentumswohnungen stiegen die Kaufpreise im gleichen Zeitraum gar um teils mehr als 20 Prozent. Gestiegen sind im selben Zeitraum auch die Mietpreise, allerdings „nur“im einstelligen Prozentbereich.
Auffällig zudem: Dass die Mietpreise in Neubauten deutlich höher sind als in alten Häusern ist einerseits nicht überraschend, beweist aber auch, dass neue Wohnungen im Kreis Heinsberg wie in ganz
Deutschland derzeit primär für wohlhabendere Menschen gebaut werden.
Bautätigkeit In 2022 sind in Erkelenz 246 neue Wohnungen fertiggestellt worden, diese Zahl blieb in den vergangenen zehn Jahren relativ konstant. Deutlich höher ist allerdings der Bauüberhang, also genehmigte, aber nicht fertiggestellte Wohnungen: 743 davon gab es. Ähnlich viel gebaut wurde
in Hückelhoven: 199 neue Wohnungen gab es hier zu verzeichnen, die Zahl der Fertigstellungen ist damit deutlich höher als in den Vorjahren gewesen. Und auch der Überhang in Hückelhoven ist kleiner als in Erkelenz und liegt bei 364.
Wegberg ist mit gut 28.000 Einwohnern zwar ein gutes Stück kleiner als Erkelenz (47.000) und Hückelhoven (42.700). Doch auch relativ zur Größe ist es erstaunlich, wie wenig in der Mühlenstadt gebaut wird: Gerade einmal 66 Fertigstellungen verzeichnete die NRWBank im Jahr 2022, das waren noch einmal deutlich weniger als in den Vorjahren. Auch die Zahl der Überhänge ist mit 215 in Relation zu den tatsächlichen Fertigstellungen sehr hoch. Selbst in Wassenberg, wo weniger als 20.000 Menschen leben, ist die Bautätigkeit deutlich höher als in Wegberg: 155 Wohnungen wurden 2022 fertiggestellt, was einem deutlichen Anstieg entspricht. Der Überhang lag bei 237.
Geförderter Wohnraum
Auch diese Zahl passt zur Sozialstruktur im Heinsberger Nordkreis: Die mit Abstand meisten geförderten Mietwohnungen (früher Sozialwohnbau genannt) befinden sich in Hückelhoven, nämlich 965. Die Zahl ist in den drei Vorjahren allerdings um 4,3 Prozent gesunken. In den anderen Städten hat sich die Zahl der geförderten Wohnungen im gleichen Zeitraum vergrößert: 686 sind es in Erkelenz, 461 in Wassenberg und 347 in Wegberg.