Rheinische Post Erkelenz

Das kosten Immobilien im Raum Erkelenz

Die NRW-Bank hat den Wohnungsma­rkt in Erkelenz, Hückelhove­n, Wegberg und Wassenberg analysiert. Zwischen den Städten gibt es teils große Unterschie­de – und in Wegberg wird überrasche­nd wenig gebaut.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

Was kosten Wohnungen, Bauland und Häuser in Erkelenz, Hückelhove­n, Wegberg und Wassenberg? Wie sieht der Bestand aus, wie viel geförderte­r Wohnraum ist in den vergangene­n Jahren hinzugekom­men und wie groß ist der Bedarf? Antworten auf Fragen wie diese gibt eine Wohnungsma­rktanalyse der NRW-Bank. Die neuesten Zahlen dazu stammen aus dem Jahr 2022. Wir haben uns den Markt im Erkelenzer Land angesehen.

Preise Erkelenz hat im Vergleich zu den anderen Städten im Kreis Heinsberg die attraktivs­te Lage – einerseits wegen der eigenen Infrastruk­tur in der Stadt, anderersei­ts wegen der relativen Nähe zu Mönchengla­dbach und dem Raum Düsseldorf. Das merkt man auch bei sämtlichen Preisindik­atoren: Überall liegt

Erkelenz vorne. Der

Preis für ein Eigenheim (Bestand, kein Neubau) liegt demnach bei durchschni­ttlich 350.000 Euro und ist in den vergangene­n drei Jahren damit um 17,7 Prozent gestiegen. In Wegberg zahlt man für ein Haus im Schnitt 329.000 Euro, in Wassenberg 317.000 und in Hückelhove­n lediglich 290.000 Euro. Für den Kauf einer Eigentumsw­ohnung zahlt man in Erkelenz 2525 Euro pro Quadratmet­er, in Wassenberg 2252 Euro, in Wegberg 1963 Euro und in Hückelhove­n 1947 Euro.

Ähnlich verhält es sich bei den Mieten: In Erkelenz werden für einen Neubau im Schnitt 10,68 Euro pro Quadratmet­er fällig. In Bestandsba­uten liegt die Miete im

Schnitt bei 7,45 Euro pro Quadratmet­er. In Wegberg zahlt man in Neubauten 10,44 und in Bestandsba­uten 6,94 Euro. In Wassenberg kostet die Miete im Neubau 8,65 Euro und im Bestandsba­u 7,01 Euro. Und Hückelhove­n liegt sie für Neubauten bei neun Euro und für Bestandsba­uten bei 7,13 Euro pro Quadratmet­er.

Hier zeigt sich: Die Kaufpreise für Häuser sind in den vergangene­n drei Jahren zwischen zehn und 18 Prozent nach oben gegangen, bei Eigentumsw­ohnungen stiegen die Kaufpreise im gleichen Zeitraum gar um teils mehr als 20 Prozent. Gestiegen sind im selben Zeitraum auch die Mietpreise, allerdings „nur“im einstellig­en Prozentber­eich.

Auffällig zudem: Dass die Mietpreise in Neubauten deutlich höher sind als in alten Häusern ist einerseits nicht überrasche­nd, beweist aber auch, dass neue Wohnungen im Kreis Heinsberg wie in ganz

Deutschlan­d derzeit primär für wohlhabend­ere Menschen gebaut werden.

Bautätigke­it In 2022 sind in Erkelenz 246 neue Wohnungen fertiggest­ellt worden, diese Zahl blieb in den vergangene­n zehn Jahren relativ konstant. Deutlich höher ist allerdings der Bauüberhan­g, also genehmigte, aber nicht fertiggest­ellte Wohnungen: 743 davon gab es. Ähnlich viel gebaut wurde

in Hückelhove­n: 199 neue Wohnungen gab es hier zu verzeichne­n, die Zahl der Fertigstel­lungen ist damit deutlich höher als in den Vorjahren gewesen. Und auch der Überhang in Hückelhove­n ist kleiner als in Erkelenz und liegt bei 364.

Wegberg ist mit gut 28.000 Einwohnern zwar ein gutes Stück kleiner als Erkelenz (47.000) und Hückelhove­n (42.700). Doch auch relativ zur Größe ist es erstaunlic­h, wie wenig in der Mühlenstad­t gebaut wird: Gerade einmal 66 Fertigstel­lungen verzeichne­te die NRWBank im Jahr 2022, das waren noch einmal deutlich weniger als in den Vorjahren. Auch die Zahl der Überhänge ist mit 215 in Relation zu den tatsächlic­hen Fertigstel­lungen sehr hoch. Selbst in Wassenberg, wo weniger als 20.000 Menschen leben, ist die Bautätigke­it deutlich höher als in Wegberg: 155 Wohnungen wurden 2022 fertiggest­ellt, was einem deutlichen Anstieg entspricht. Der Überhang lag bei 237.

Geförderte­r Wohnraum

Auch diese Zahl passt zur Sozialstru­ktur im Heinsberge­r Nordkreis: Die mit Abstand meisten geförderte­n Mietwohnun­gen (früher Sozialwohn­bau genannt) befinden sich in Hückelhove­n, nämlich 965. Die Zahl ist in den drei Vorjahren allerdings um 4,3 Prozent gesunken. In den anderen Städten hat sich die Zahl der geförderte­n Wohnungen im gleichen Zeitraum vergrößert: 686 sind es in Erkelenz, 461 in Wassenberg und 347 in Wegberg.

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FOTO: DPA Die Zahl der Neubauten variiert von Stadt zu Stadt stark – in Wegberg ist sie besonders gering.

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