„Das wird das größte Konzert in Hückelhoven“
Mehr als 250 Schülerinnen und Schüler werden am Samstag in der Aula singen. Es ist ein Experiment, das Maßstäbe setzen soll.
Das, was die Verantwortlichen des pädagogischen Beirats der Kreissparkasse Heinsberg und der Volkshochschule Heinsberg da am kommenden Wochenende in der Aula in Hückelhoven vorhaben, klingt spektakulär. 200 Kinder und Jugendliche von zehn Schulen aus dem ganzen Kreis Heinsberg werden am Samstag auf der Bühne stehen und gemeinsam singen. Mehr geht nicht, das ist die Obergrenze – Brandschutzbestimmungen. Weil aber noch mehr junge Menschen an dem Projekt teilnehmen, werden zusätzlich noch etwa 70 von den Zuschauerrängen singen, und so dafür sorgen, dass die vielen Zuschauer ein unvergessliches Erlebnis haben. „Noch nie zuvor standen so viele Menschen in der Aula auf der Bühne“, sagt Ingo Rümke, Leiter der VHS des Kreises Heinsberg und Sprecher des Pädagogischen Beirats. „Das wird das größte Konzert in Hückelhoven.“
Freilich meint Rümke damit nicht die Zahl der Besucher, denn die ist durch die Kapazität der Aula nun mal limitiert, sondern die Zahl der Akteure auf der Bühne – und den Rängen. So viele Kinder und Jugendliche zu koordinieren und alles unter einen Hut zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. So haben insgesamt vier Lehrkräfte von
verschiedenen Schulen die Leitung des Projektes „Sing together“übernommen. Eine von ihnen ist Maria Slagboom.
Die Musiklehrerin berichtet von den Schwierigkeiten und Herausforderungen, die das Projekt begleiten. So sei das Niveau an den einzelnen Schulen ganz unterschiedlich, sagt sie, weshalb mal einen guten Mittelweg
habe finden müssen. Die vier Leiter, die am Abend selbst auch dirigieren werden, haben gemeinsam ein Songbook mit insgesamt zwölf Titeln erstellt, das an alle Schulen verteilt wurde. „Ein halbes Jahr haben die einzelnen Schulen das geprobt“, sagt Slagboom. Man habe einen bunten Mix aus Popsongs, Filmmusik, Gospel und Volksmusik
gefunden, gesungen wird sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Was sie an ihrer Schule bereits bemerkt hat, ist die große Freude und Leidenschaft, mit der die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind.
Der Samstag wird aber nicht nur für die Zuschauer, die fast ausschließlich aus Freunden und Verwandten der rund 270 Kinder und
Jugendlichen bestehen werden, zu einem Erlebnis. Denn auch für die Sängerinnen und Sänger selbst wird es spannend zu sehen sein, wie das, was in den vergangenen Wochen und Monaten an den einzelnen Schulen einstudiert wurde, nun in der großen Runde gelingt. Denn alle 270 Teilnehmer haben bislang noch nie miteinander geprobt. Erst am Konzerttag selbst kommen sie alle das erste Mal zusammen. Um 18 Uhr wird das Konzert beginnen, ab 14 Uhr wird es für alle Beteiligten zwei Proben geben. Denn nicht nur sollte jeder wissen, wo er oder sie sich auf der Bühne hinzustellen hat, auch der Einzug in die Aula will vorbereitet sein.
Damit alle Teilnehmer problemlos nach Hückelhoven kommen, ist auch das Verkehrsunternehmen
Westverkehr involviert und wird den Hintransport der Schülerinnen und Schüler übernehmen, wie Geschäftsführer Udo Winkens bestätigt. „Als die Anfrage kam, mussten wir nicht lange überlegen“, sagt er.
Alle Schulformen des Kreises Heinsberg sind an diesem Projekt beteiligt. Neben der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, an der Maria Slagboom unterrichtet, sind auch die Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg, das Kreisgymnasium Heinsberg, die Städtische Realschule Heinsberg, die Europa-Schule Erkelenz, die Hauptschule Erkelenz, die Freie Waldorfschule des Kreises Heinsberg, das Städtische Gymnasium Hückelhoven, die Leonardoda-Vinci-Gesamtschule Hückelhoven und die Peter-Jordan-Schule Hückelhoven mit dabei. Für das Projekt hat sich auch eine Lehrerband gebildet, in der Lehrkräfte verschiedener Schulen gemeinsam musizieren, und die die Schülerinnen und Schüler an diesem Abend begleitet.
Die ersten Gedanken, ein solches Projekt zu entwickeln, gab es bereits 2018. Im März 2020 sollte dann das Konzert stattfinden, doch die Corona-Pandemie machte das unmöglich. Die Idee sei jetzt wieder aufgegriffen worden, sagt Sparkassen-Vorständin Marie-Theres Jakobs-Bolten. Die Kreissparkasse agiert als Sponsor.