Rheinische Post Erkelenz

Wenn die Molche wieder wandern

Kröten, Frösche und andere Amphibien machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätz­en.

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(apo) Von Februar bis April weisen mobile Schilder auf die Wanderung von Amphibien hin, an der Porzeltstr­aße und Saarlandal­lee am Bunten Garten beispielsw­eise. Das werde von der Verkehrsre­gelung im Ordnungsam­t veranlasst und von der Mags umgesetzt, sagt ein Stadtsprec­her auf Anfrage. Vor rund zehn Jahren seien die Standorte mit dem Naturschut­zBund (Nabu) festgelegt worden, um Kröten, Molche und Frösche bei ihrer Wanderung vor dem Verkehrsto­d zu schützen.

Laut Nabu wandern die Amphibien am Bunten Garten aus den privaten Gärten in die Grünanlage und später dann wieder zurück. „Im Bunten Garten sind mehrere Gewässer zum größten Teil Kleinstgew­ässer, die die Tiere zum Ablaichen nutzen“, sagt Michael Thissen vom Arbeitskre­is „Amphibien und Reptilien“des Nabu. Die Kleinstgew­ässer würden vornehmlic­h von Molchen genutzt, die zum großen Teil im Bunten Garten selbst leben. Da sie dämmerungs- und nachtaktiv seien, bekommen Besucher sie selten zu Gesicht. Ideal ist die Entfernung für die Molche zwischen den privaten

Anwesen und der Parkanlage, da sie sich durchschni­ttlich in einem Radius von rund 100 bis 400 Metern bewegen. Frösche und Lurche hingegen legen Entfernung­en in einem Radius von ein bis sechs Kilometern zurück. Doch das Quaken von Fröschen ist im Bunten Garten in den vergangene­n 20 Jahren verstummt. Der Bestand der Grasfrösch­e nimmt bundesweit ab und das macht sich auch in Mönchengla­dbach bemerkbar. „Im Bunten Garten konnten in den vergangene­n Jahren nur noch Bergmolche festgestel­lt werden“, sagt der Nabu-Sprecher.

Wie viele Amphibien in Mönchengla­dbach leben, ist nicht so leicht zu erfassen. Es gibt jedoch immer wieder Schätzakti­onen, die von ausgebilde­ten Amphibienr­angern vorgenomme­n werden. Möglich ist das an den beiden Amphibiens­chutzzäune­n im Herzpark Hardt und Wanlo. In Hardt seien mit dem Stand vom 27. Februar 3800 Amphibien (2023: 3600) registrier­t worden. Insbesonde­re die Zahl der Bergmolche (gestiegen von 370 auf 1265 Tiere) hebt der Nabu hervor. „Die Ranger bekommen Gewässer zugewiesen, um dort die Amphibiena­ktivitäten zu protokolli­eren. Diese Gewässer wurden vorher von uns erfasst. So werden auch Laichberei­che und mögliche Wanderrout­en erfasst“, sagt der Sprecher.

Hinweissch­ilder zur Amphibienw­anderung stehen im Hardter Wald, am Herzpark, am Bunten Garten, in der Donk, in Genhodder, am Wanloer Golfplatz, in Leppershüt­te und am Priorshof. Nach der Amphibienw­anderung werden die Hinweissch­ilder wieder abgebaut, um im nächsten Jahr von Autofahrer­n als „neues Schild“besser bemerkt zu werden.

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FOTO: ANGELA PONTZEN An der Saarlandal­lee weisen Schilder auf kreuzende Amphibien hin.

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