„Heimat blüht auf“will Netzwerk vergrößern
Aachener Projekt Flip für insektenfreundliche Wiesen.
(RP) Die „Förderung der Lebensqualität von Insekten und Menschen durch perfekte Wiesenwelten“, kurz Flip, ist gleichzeitig Name und Ziel eines Projektes in der Städteregion Aachen. Deshalb kamen einige Interessierte jetzt auf Einladung des Vereins „Heimat blüht auf“zum Netzwerktreffen der Kirchen und Kommunen, bei dem Sonja Zaunbrecher vom Umweltamt des Kreises Heinsberg und Flip-Projektleiterin Anika Au wissenschaftlicher Erkenntnisse der Stadt und Städteregion im laufenden Projekt vorstellten. „Mehr als 80 Prozent der befragten Aachener zeigen eine positive Einstellung gegenüber den insektenfreundlichen Wiesen im Stadtgebiet, während nur etwa zwei Prozent sie als negativ empfinden“, erläuterte Sonja Zaunbrecher. Diese Zahlen sind ermutigend für den Erhalt der Artenvielfalt, da nicht nur Wildbienen von den heimischen Pflanzen profitieren, sondern viele weitere wie Schmetterlinge, Zikaden, Spinnen und deren Fressfeinde wie Vögel und Amphibien. Die Honigbiene, die ein Nutz- und kein Wildtier ist, ist zum Erstaunen verschiedener Beobachter bisweilen nicht bedroht.
Es sei dringend notwendig, die häufig unbekannten Fakten zu kommunizieren, um die Akzeptanz für insektenfreundliche Wiesen zu fördern. Zum Beispiel, dass heimische Wiesen oft nicht so bunt sind, wie man es sich meistens vorstellt. Sie verändern ihre Optik jedes Jahr und bieten neben Blüten auch für Tiere, die Blätter fressen oder Pflanzensäften saugen, ein Nahrungsangebot. „Hierzu kann es hilfreich sein, die mit ausländischen Arten geschönten Bilder beispielsweise auf Webseiten durch Bilder heimischer Pflanzen zu ersetzen”, schlägt Anika Au vor.
Der Mensch als Teil des Ökosystems benötige die heimischen Pflanzen, da sie den komplexen Kreislauf aufrechterhalten. Dorothea Dürbaum aus dem Garten- und Landschaftsbau betont: „Stadtbäume spielen zukünftig für unsere Städte eine immer bedeutendere Rolle, da sie die Luft reinigen, sie befeuchten, Hitzestau in den Städten verringern und so zum Schutz unserer Gesundheit beitragen.“Es sei entscheidend, dass Biotope nicht isoliert existieren, sondern miteinander verbunden sind.
Ralph Nobis, Nachhaltigkeitsmanager der Stadt Wegberg, erklärt: „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Biotopverbundstrukturen sind bereits vorhanden, Flächen können so erhalten und entwickelt werden.“