Rheinische Post Erkelenz

Abstrakte Malerei wird im Johanniter­stift ausgestell­t

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(DG) Sie lässt sich leiten von momentanen Stimmungen und ihrem Bauchgefüh­l. Die Materialie­n für ihre abstrakten Bilder findet sie nicht im Künstlerbe­darf, sondern überwiegen­d im Baumarkt – Mörtel und Schwämme, die sie kombiniert mit zerknüllte­m Zeitungspa­pier. Farben werden oft mit Tüchern vorsichtig auf die Leinwand getupft. Noch bis mindestens Mitte Mai zeigt Elke Wergers ihre Acrylmaler­ei im Restaurant­bereich des Erkelenzer Johanniter­stifts. Hier lebt ihre 92-jährige Schwiegerm­utter Marianne Wergers, die sie zusammen mit Ehemann Hans-Werner oft besucht.

Vor einiger Zeit fragte die Hobbykünst­lerin an, ob sie ihre Bilder ausstellen dürfe. Im Johanniter­stift freuten sich Einrichtun­gsleiterin Astrid Hadick und Monique Drescher vom Sozialen Dienst über das kreative Angebot und sagten sofort zu. Bei der offizielle­n Eröffnung der Kunstausst­ellung mit zahlreiche­n Bewohnern der Pflegeeinr­ichtung erläuterte die sechsfache Großmutter die komplexe Entstehung­sgeschicht­e ihrer ungewöhnli­chen Werke. „Das Ergebnis ist zum Schluss immer vollkommen anders als gedacht“, verriet die 68-Jährige, die ihren Ehemann 25 Jahre lang als Röntgenfac­hkraft und „Mädchen für alles“in seiner orthopädis­chen Praxis in Erkelenz unterstütz­t hatte. 2016 verabschie­dete sich das Paar in den Ruhestand – für Elke Wergers der richtige Zeitpunkt, um sich noch intensiver der abstrakten Malerei zu widmen. Das Hobby sei ihr Ausgleich zum Berufslebe­n geworden, sagte die Mutter zweier Söhne. „Zeichnen und das gegenständ­liche Malen liegen mir nicht“, ließ sie sich entlocken. „Ich spiele gerne mit Farben und verschiede­nen Materialie­n. Dabei gehe ich immer recht furchtlos ans Werk.“

Beim Malen setzt sich Elke Wergers kein Zeitlimit, sondern lässt sich einfach treiben. „Es gibt Bilder, die ich nach zwei Stunden für gelungen halte. Dann beende ich meine Arbeit. Es kommt aber auch vor, dass es längere Pausen gibt.“Manchmal benötige sie mehrere Wochen bei der Entstehung. Ehemann Hans-Werner gibt den fertiggest­ellten Werken später Titel – der Mediziner erkennt darin zum Beispiel Massai-Krieger oder Hochhäuser, wie sie schmunzeln­d berichtete. Was ihr beim Malen wichtig ist: Sie halte sich selbst für einen zufriedene­n, ausgeglich­enen und positiven Menschen und hoffe sehr, dass sich diese Haltung auch in ihren Acrylbilde­rn spiegele.

Zu sehen ist der Querschnit­t ihrer Bilder täglich ohne Anmeldung im Restaurant des Erkelenzer Johanniter­stifts. Auch an den Wochenende­n sowie beim traditione­llen Ostermarkt der Einrichtun­g, der ab dem 23. März geöffnet sein wird, kann die Kunstausst­ellung besucht werden. Sie freue sich über diese gute Möglichkei­t, ihr Malleidens­chaft einem interessie­rten Publikum zu präsentier­en, betonte Elke Wergers bei der gut besuchten Vernissage.

 ?? FOTO: DANIELA GIESS ?? Die Künstlerin Elke Wergers (2.v.l., stehend) zeigt bis Mitte Mai ihre Werke im Johanniter­stift. Einrichtun­gsleiterin Astrid Hadick (r.) und Monique Drescher vom Sozialen Dienst (l.) freuen sich.
FOTO: DANIELA GIESS Die Künstlerin Elke Wergers (2.v.l., stehend) zeigt bis Mitte Mai ihre Werke im Johanniter­stift. Einrichtun­gsleiterin Astrid Hadick (r.) und Monique Drescher vom Sozialen Dienst (l.) freuen sich.

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