Nottrodt mit Medaillen bei Masters-WM
Mit Kalli Nottrodt und Ilona Radermacher waren zwei Athleten der SG Mönchengladbach bei der Masters-WM in Katar. Nottrodt verbuchte drei Medaillen.
Eine Woche nach den Weltmeisterschaften der Elite-Schwimmer haben auch die Masters-Schwimmer in Katar ihre Weltmeister ermittelt. Von der SG Mönchengladbach waren mit Kalli Nottrodt (Altersklasse (AK) 70) und Ilona Rademacher (AK 60) zwei Athleten vertreten. Am Ende verbuchte Nottrodt zweimal Bronze und einmal Silber, Rademacher holte zwei fünfte Plätze und einen sechsten Platz. Für die Schwimmwettbewerbe waren gut 2600 Teilnehmer gemeldet, dazu kamen noch Wasserballer, Kunst- und Turmspringer sowie Wettbewerbe im Synchronschwimmen. „Der Vorteil war, dass wir alle Pools und Freiwasser-Locations nutzen durften, wie die Profis“, sagt Nottrodt und fügte an: „Das Niveau war vor allem beim Schwimmen unglaublich hoch, fast in jedem Rennen fielen neue Welt-, Kontinental und Landesrekorde.“
Das Freiwasserschwimmen über drei Kilometer fand im Hafen von Doha, der Hauptstadt von Katar, statt, flankiert von Kreuzfahrtschiffen – und mit einer Wassertemperatur von 20,5 Grad Celsius. „Im Gegensatz zum Triathlon wird bei Temperaturen über 18 Grad dann ohne wärmenden Neopren-Anzug geschwommen“, so Nottrodt. Für ihn aufgrund seines geringen Körperfettanteils sind Freiwasserwettbewerbe ohne Neopren-Anzug allerdings „grenzwertig“, wie er sagt. Entsprechend fürchtete er etwas die Bedingungen. Der Start erfolgte jedoch am frühen Nachmittag. „Und so half die Sonne auf dem Rücken, 30 Grad Celsius Lufttemperatur und eine halbe Dose Melkfett zum Überstehen
des Rennens“, sagt Nottrodt. Er setzte sich mit vier Schwimmern sofort an die Spitze und übernahm schon nach der ersten Wendeboje bei rund 400 Metern die Führung. Diese hielt er dann bis kurz vor dem Ziel.
Seine Hauptkonkurrenten Larry Krauser (USA) und Steve Prescott (Neuseeland) blieben ihm jedoch auf den Fersen. „Sie hatten dann beim Endspurt auch noch mehr Kraft als ich“, sagt Nottrodt. Es siegte schließlich Steve Prescott mit vier Sekunden Vorsprung (47:20,7 Minuten) vor Larry Krauser (47:24,9 Minuten) und Kalli Nottrodt (47:31,8 Minuten).
Ilona Rademacher schwamm im Hafen von Doha bei sehr welligem Wasser ein souveränes Rennen und belegte mit 54:26,9 Minuten den sechsten Platz. Es siegte hier die Amerikanerin Ellen Reynolds mit 43:00,6 Minuten.
Im Weltmeisterschaftspool Aspire Dom zwei Tage nach dem anstrengenden Freiwasser-Rennen steckte Nottrodt die Müdigkeit noch etwas in den Muskeln und Knochen. Nottrodt holte sich schließlich eine weitere Bronzemedaille über die 800 Meter Freistil. Radermacher hatte insgesamt zwei Tage mehr Pause für ihre Pool-Rennen. So zeigte sie über 200 Meter Rücken ihre Stärken und belegte mit 3:18,24 Minuten Platz fünf. Auch bei den 100 Meter Rücken holte Radermacher in 1:30,76 Minuten den fünften Platz.
Gut erholt ging Nottrodt in das letzte Rennen über 400 Meter Freistil. Etwas unerwartet für ihn schwamm er dort mit 5:25,65 Minuten auf Platz zwei. „Sehr schade war, dass die Läufe auch hier nach Meldezeiten und nicht nach Altersklassen gesetzt wurden. So blieb immer nur der bange Blick auf die Anzeigetafel, um die Zeiten der Konkurrenten und Platzierungen zu erfahren“, sagt Nottrodt. Insgesamt war die Reise nach Doha trotz aller Vorbehalte im Vorfeld ein tolles Erlebnis, sagt er: „Zwischen den Wettkämpfen blieb auch noch genug Zeit für Sightseeing.“