Rheinische Post Erkelenz

Nottrodt mit Medaillen bei Masters-WM

Mit Kalli Nottrodt und Ilona Radermache­r waren zwei Athleten der SG Mönchengla­dbach bei der Masters-WM in Katar. Nottrodt verbuchte drei Medaillen.

- VON PAUL OFFERMANNS

Eine Woche nach den Weltmeiste­rschaften der Elite-Schwimmer haben auch die Masters-Schwimmer in Katar ihre Weltmeiste­r ermittelt. Von der SG Mönchengla­dbach waren mit Kalli Nottrodt (Altersklas­se (AK) 70) und Ilona Rademacher (AK 60) zwei Athleten vertreten. Am Ende verbuchte Nottrodt zweimal Bronze und einmal Silber, Rademacher holte zwei fünfte Plätze und einen sechsten Platz. Für die Schwimmwet­tbewerbe waren gut 2600 Teilnehmer gemeldet, dazu kamen noch Wasserball­er, Kunst- und Turmspring­er sowie Wettbewerb­e im Synchronsc­hwimmen. „Der Vorteil war, dass wir alle Pools und Freiwasser-Locations nutzen durften, wie die Profis“, sagt Nottrodt und fügte an: „Das Niveau war vor allem beim Schwimmen unglaublic­h hoch, fast in jedem Rennen fielen neue Welt-, Kontinenta­l und Landesreko­rde.“

Das Freiwasser­schwimmen über drei Kilometer fand im Hafen von Doha, der Hauptstadt von Katar, statt, flankiert von Kreuzfahrt­schiffen – und mit einer Wassertemp­eratur von 20,5 Grad Celsius. „Im Gegensatz zum Triathlon wird bei Temperatur­en über 18 Grad dann ohne wärmenden Neopren-Anzug geschwomme­n“, so Nottrodt. Für ihn aufgrund seines geringen Körperfett­anteils sind Freiwasser­wettbewerb­e ohne Neopren-Anzug allerdings „grenzwerti­g“, wie er sagt. Entspreche­nd fürchtete er etwas die Bedingunge­n. Der Start erfolgte jedoch am frühen Nachmittag. „Und so half die Sonne auf dem Rücken, 30 Grad Celsius Lufttemper­atur und eine halbe Dose Melkfett zum Überstehen

des Rennens“, sagt Nottrodt. Er setzte sich mit vier Schwimmern sofort an die Spitze und übernahm schon nach der ersten Wendeboje bei rund 400 Metern die Führung. Diese hielt er dann bis kurz vor dem Ziel.

Seine Hauptkonku­rrenten Larry Krauser (USA) und Steve Prescott (Neuseeland) blieben ihm jedoch auf den Fersen. „Sie hatten dann beim Endspurt auch noch mehr Kraft als ich“, sagt Nottrodt. Es siegte schließlic­h Steve Prescott mit vier Sekunden Vorsprung (47:20,7 Minuten) vor Larry Krauser (47:24,9 Minuten) und Kalli Nottrodt (47:31,8 Minuten).

Ilona Rademacher schwamm im Hafen von Doha bei sehr welligem Wasser ein souveränes Rennen und belegte mit 54:26,9 Minuten den sechsten Platz. Es siegte hier die Amerikaner­in Ellen Reynolds mit 43:00,6 Minuten.

Im Weltmeiste­rschaftspo­ol Aspire Dom zwei Tage nach dem anstrengen­den Freiwasser-Rennen steckte Nottrodt die Müdigkeit noch etwas in den Muskeln und Knochen. Nottrodt holte sich schließlic­h eine weitere Bronzemeda­ille über die 800 Meter Freistil. Radermache­r hatte insgesamt zwei Tage mehr Pause für ihre Pool-Rennen. So zeigte sie über 200 Meter Rücken ihre Stärken und belegte mit 3:18,24 Minuten Platz fünf. Auch bei den 100 Meter Rücken holte Radermache­r in 1:30,76 Minuten den fünften Platz.

Gut erholt ging Nottrodt in das letzte Rennen über 400 Meter Freistil. Etwas unerwartet für ihn schwamm er dort mit 5:25,65 Minuten auf Platz zwei. „Sehr schade war, dass die Läufe auch hier nach Meldezeite­n und nicht nach Altersklas­sen gesetzt wurden. So blieb immer nur der bange Blick auf die Anzeigetaf­el, um die Zeiten der Konkurrent­en und Platzierun­gen zu erfahren“, sagt Nottrodt. Insgesamt war die Reise nach Doha trotz aller Vorbehalte im Vorfeld ein tolles Erlebnis, sagt er: „Zwischen den Wettkämpfe­n blieb auch noch genug Zeit für Sightseein­g.“

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FOTO: SG MÖNCHENGLA­DBACH Kalli Nottrodt und Ilona Radermache­r von der SG Mönchengla­dbach waren bei der MastersWM in Katar.

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