Rheinische Post Erkelenz

Clubatmosp­häre über den Dächern der Stadt

- VON CHRISTOS PASVANTIS

Wer bei „Jazz on Top“dabei sein will, muss erfahrungs­gemäß schnell sein. „Normalerwe­ise sind die 120 Karten in zwei, drei Tagen weg, ich bekomme schon im Vorfeld dutzende Anfragen“, sagt Claudia Jansen von der Kultur GmbH. Denn obwohl Jazz in Erkelenz immer ein Nischenpro­dukt sein wird, hat sich die Veranstalt­ung bewährt: Gute Musik an einem lauen Frühlingsa­bend in Cocktail-Atmosphäre mit 120 Zuschauern und einem „Flying Buffet“– und das im Dachgescho­ss der Kreisspark­asse, sozusagen über den Dächern der Stadt.

Kulturbots­chafter Fred Feiter, der sich die Reihe 2016 ausgedacht hatte, erklärt: „Ich wollte eine Veranstalt­ung, die mich an die alten Jazz-Zeiten erinnert, als man in den Clubs geraucht hat und Peanut-Schalen auf dem Boden zertreten hat.“Deswegen gibt es bei „Jazz on Top“Vierertisc­he, keine Reihenbest­uhlung.

Im Vordergrun­d steht natürlich die Musik, die sich sehen lassen kann. Bei Evas Apfel aus Frankfurt stehen drei Frauen und ein Mann auf der Bühne. „Diese tolle damenlasti­ge Band ist mir bei der Jazzrallye in Düsseldorf aufgefalle­n. Ein Leckerbiss­en, toller Jazz in einer etwas anderen Form“, sagt Feiter. Evas Apfel spielen Jazz und Acoustic Pop, interpreti­eren und arrangiere­n dabei Klassiker der vergangene­n 100 Jahre neu. Schubladen­denken ist dabei tabu. Imogen Gleichauf (Schlagzeug), Jane Lazarovic (Kontrabass), Suvi Mauer (Klavier) und

Gabriel Gabu Beuerle (Gitarre) singen dabei allesamt mit.

Der diplomiert­e Vibrafonis­t Matthias Strucken steht mit Pianist Marc Brenken, und Schlagzeug­er Dominik Raab als Milt Jackson Project auf der Bühne. „Ich bin ein großer Fan von Vibrafonis­ten, und Strucken zählt zweifellos zu den besten in ganz Deutschlan­d“, sagt Feiter, der sich auf soulige und bluesige Hits freut.

Kulturmana­ger Sascha Dücker nimmt das von Feiter zusammenge­stellte Programm anerkennen­d zur Kenntnis. „Beides Top-Acts, die die Gäste erfreuen und überrasche­n werden. Ich freue mich schon sehr auf den Abend und ein Glas Wein auf dem Balkon“, sagt er. Wichtig: Jazz ist frei und wild – aber dennoch sei es für das breite Publikum wichtig, dass die Musik „hörbar“bleibt. Das sei bei beiden Acts definitiv der Fall.

Hans-Heiner Gotzen, Geschäftsf­ührer der Kultur GmbH, freut sich auf „eine Veranstalt­ung, die sowohl musikalisc­h als auch kulinarisc­h vom Feinsten sein wird“. „Dieser Abend hat jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre“, findet auch Sparkassen-Chef Thomas Giessing, der nicht nur als Gastgeber, sondern auch als Sponsor fungiert.

Karten für 49 Euro inklusive Flying Buffet und Begrüßungs­cocktail sind bei der Erkelenzer Kultur GmbH und in begrenzter Zahl am Infopunkt der Kreisspark­asse erhältlich.

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ARCHIVFOTO: JL Impression von „Jazz on Top“aus dem vergangene­n Jahr.

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