Rheinische Post Erkelenz

MKG-Schüler fragen: Warum ist Oskar Schindler ein Held?

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(RP) Was macht einen Helden aus? Wie wird man dazu? Und kann einer alleine Heldenhaft­es tun?

Die Geschichte von Oskar Schindler, der in den Jahren 1939 bis 1945, der schlimmste­n Zeit der jüngeren deutschen Geschichte, mit großem persönlich­en Einsatz 1078 Juden vor dem Tod in Vernichtun­gslagern der Nationalso­zialisten rettete, wurde von Steven Spielberg 1993 ergreifend verfilmt. Doch war es die ganze Geschichte, die wir im Film gesehen haben? Oder wurde sie aus dramaturgi­schen Gründen auf die Kernaussag­e verkürzt?

Diese Fragen stellte sich Florian Battermann und verfasste nach seinen Recherchen eine Theaterfas­sung

der wahren Geschichte von und um Oskar Schindler. Er nennt sie „Oskar Schindlers Liste“. Dazu nutzte er die 1999 auf dem Dachboden von Schindlers letzter Wohnung in einem Koffer entdeckten über 7000 Originaldo­kumente und Fotos, unter denen auch ein Original der Namenslist­e der geretteten Juden war.

Natürlich ist Oskar Schindler ein Held. Es ist wahr, dass er selbst immer wieder mit einem Fuß im Gefängnis stand. Es ist wahr, dass es ihm gelang, 1078 Männern und Frauen das Leben zu retten, der jüngste von ihnen war 14 Jahre alt. Aber er war dabei nicht allein. Ohne seine Mitarbeite­r Abraham Bankier,

Itzhak Stern, Viktoria Klonovska und ohne seine Eherfrau Emilie Schindler wäre diese Heldentat nicht möglich gewesen. Vielmehr haben sie ihn erst auf diese schrecklic­hen Zustände aufmerksam gemacht.

Und so zeichnet Florian Battermann in einer hochemotio­nalen Fassung von „Oskar Schindlers Liste“den Weg des Helden vom reichen Schnösel, der sich in Polen gute Geschäfte mit den Nazis erhofft, zu einem umtriebige­n Trickser, der mit allen Mitteln dafür sorgt, dass „seine Juden“den Krieg und die Naziherrsc­haft überleben.

Der Literaturk­urs der Q2 am Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg hat sich diesen Stoff vorgenomme­n, als er noch ein Stück Geschichte war. Die jüngsten Entwicklun­gen des Weltgesche­hens haben die Erzählung von Oskar Schindlers Zivilcoura­ge aktueller denn je gemacht.

Die Aufführung­en des Stücks „Oskar Schindlers Liste“aus der Feder von Florian Battermann des Literaturk­urses der Q2 finden am Freitag, 15. März, und Samstag, 16. März, jeweils um 18.30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) im Pädagogisc­hen Zentrum des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums statt. Karten sind zum Vorverkauf­spreis von vier beziehungs­weise sechs Euro im Sekretaria­t des MKG oder in der Buchhandlu­ng Kirch erhältlich. An der Abendkasse kostet der Eintritt fünf beziehungs­weise sieben Euro.

 ?? FOTO: DPA ?? Schauspiel­er Ben Kingsley als der jüdische Buchhalter Itzhak Stern in einer Szene des Films „Schindlers Liste“. Warum Oskar Schindler ein Held ist, erzählen die Q2-Schüler des MKG in ihrem Theaterstü­ck.
FOTO: DPA Schauspiel­er Ben Kingsley als der jüdische Buchhalter Itzhak Stern in einer Szene des Films „Schindlers Liste“. Warum Oskar Schindler ein Held ist, erzählen die Q2-Schüler des MKG in ihrem Theaterstü­ck.

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