IHK Aachen fordert mehr Mut von der Politik
(RP) Die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, Gisela KohlVogel, hat von der Politik Mut zum Paradigmenwechsel gefordert, um den Strukturwandel im Rheinischen Revier voranzutreiben. „Es müssen Lösungen her. Nicht unendliches Abwägen potenzieller Probleme. Wir wollen endlich wieder zukunftsfähig werden. Haben Sie den Mut, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen“, sagte sie beim IHK-Dialogforum Blauer Teppich vor rund 500 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Die Wirtschaft habe ein klares Ziel vor Augen: „Wir wollen unsere Heimat zu einem Morgen-Land weiterentwickeln, einer wirtschaftlich starken Region mit innovativen Unternehmen und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen.“Ziel der IHK sei es nun, sich durch Lobbyarbeit mehr Gehör zu verschaffen und der Politik Lösungsvorschläge anzubieten. „Wir haben zum Beispiel einen Pakt für Planungsbeschleunigung initiiert, den wir in rund einem Monat Ministerin Mona Neubaur vorstellen. Das ist nach dem heutigen Blauen Teppich einer unserer nächsten Meilensteine“, sagte Kohl-Vogel.
Neben schwindender Wettbewerbsfähigkeit standen Energie- und Mobilitätswende im Fokus. Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, zeigte die Chancen auf, das Rheinische Revier zu Vorreiter für digitale und nachhaltige Transformation zu machen. „Wir brauchen mutige Antworten und müssen innovative Lösungen jetzt schnell in die Anwendung bringen, um neue Wertschöpfungsketten und Leitmärkte zu schaffen. So wird Nordrhein-Westfalen beim Kraftakt der klimaneutralen Transformation zum Spielmacher.“Stefan Pischinger, Leiter des Instituts für Thermodynamik an der RWTH Aachen, sprach sich für mehr Technologieoffenheit aus: „Natürlich muss man Dinge regulieren, aber Verbote per se verzerren unsere Wettbewerbsfähigkeit.“