Wenig transparent und glaubwürdig
Immerhin: Nach der heftigen Kritik aus der Politik hat die Autobahn GmbH nun reagiert und das Gutachten über die umstrittene Wind-Autobahn 44n veröffentlicht. Dennoch: In Sachen Glaubwürdigkeit und Transparenz hat sich das Unternehmen und damit auch die Bundesregierung mit dieser Posse ganz sicher keinen Gefallen getan. Mehr noch: Dass der „Tagebau-Highway“eine Problemautobahn mit zahlreichen Unfällen und Sperrungen ist und dass Forscher einen Windschutz wärmstens empfehlen, wäre ohne die hartnäckige Recherche von Journalisten wohl gar nicht erst an die Öffentlichkeit gelangt. Das trägt nicht gerade dazu bei, das Vertrauen der Bürger in den Bundesbetrieb zu stärken.
Dass die Autobahn GmbH nach Analyse des Gutachtens zu dem Schluss kommt, dass der nachträgliche Bau eines Windschutzes aus Kosten-Nutzen-Sicht nicht wirtschaftlich ist, ist dabei ja sogar nachvollziehbar, wenn auch aus Sicht der Betroffenen auf den Straßen und in den umliegenden Orten enttäuschend. Aber warum hat man nicht von Beginn an mit offenen Karten gespielt und alle Argumente auf den Tisch gelegt?
Dass sich das Bundesverkehrsministerium inhaltlich nicht äußern möchte und auf die Zuständigkeit der GmbH verweist, ist ebenfalls schwach. Wenn Großprojekte fertiggestellt und eröffnet werden, sind Politiker meist die ersten, die sich bei öffentlichkeitswirksamen Fototerminen damit schmücken. Dann jedoch müssen sie auch, wenn etwas schiefläuft, Verantwortung übernehmen. Und vor allem müssen sie für eine Verbesserung sorgen. Für die Betroffenen ist zu hoffen, dass das letzte Wort bei der A44n noch nicht gesprochen ist.