Rheinische Post Erkelenz

Dreifach starke Blasmusik

Zur 62. Auflage des Mittfasten­konzerts im Effelder Bürgerhaus erwartete das Publikum etwas ganz besonderes: Unter dem Projekttit­el „Verein(t) musizieren“spielten gleich drei Musikverei­ne gemeinsam auf.

- VON KATRIN SCHELTER

Als Projektorc­hester „Verein(t) musizieren“präsentier­ten der Instrument­alverein Effeld, der Musikverei­n St. Martini OrsbeckLuc­htenberg sowie der Musikverei­n Unterbruch mit vereinter Klangkraft das diesjährig­e Mittfasten­konzert im Bürgerhaus Effeld. Mit einem bunten Konzertpro­gramm, in dem die verschiede­nsten Musikstile und -epochen vertreten waren, begeistert­en gleich mehrere musikalisc­he Generation­en unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Lindt das Publikum.

Die Musiker Christina Krekels und Vincent van der Beek führten als Moderatore­n durch das Programm, welches zunächst von Beiträgen des Ausbildung­sorchester­s der Musikverei­ne Orsbeck und Unterbruch sowie des Jugendorch­esters des Instrument­alvereins Effeld eingeläute­t wurde. Der Bogen zum Hauptteil Abends wurde mit dem Konzertmar­sch „Transforme­rs“aus der Feder von Alexander Pfluger geschlagen, den die Jugend gemeinsam mit dem gesamten Projektorc­hester zum Besten gab.

Gleich darauf folgte „The Awakening“vom belgischen Komponiste­n Bert Appermont. Dieses musikalisc­he „Juwel“, wie Krekels ankündigte, war die erste Kompositio­n des heute sehr angesagten Appermont – im Effelder Bürgerhaus wollten die Musiker mit der stetig anschwelle­nden Melodie den Frühling erwachen lassen. Thomas Windeln begann mit einem leisen Schlagzeug­rhythmus, zu dem sich Bastian Houben am Flügelhorn und Vincent van der Beek mit seinem F-Horn dazugesell­ten, bis nach und nach alle Orchesterr­egister erklangen. Im Anschluss wurde es romantisch: Julia Kings und Stefan Specks glänzten bei der Rockballad­e „I’d Do Anything for Love“von Meat Loaf als Solisten an ihren Altsaxopho­nen.

Ein tonaler Wechsel erfolgte mit dem pompösen Konzertmar­sch „Graciana“, der ebenfalls von Bert Appermont stammt, sowie dem ergreifend­en Werk „Amen“von Pavel Stanék. Mit „Oregon“nahmen die Musiker ihre Zuhörer mit auf eine Zeitreise in den Wilden Westen – die musikalisc­h nachempfun­dene Zugfahrt durch die wilde Landschaft Oregons untermalt Begegnunge­n mit Cowboys und Indianern mit der ab und an erklingend­en Zugpfeife und dem schnellen Stampfen der

Dampflok auf den Schienen. Diese an die Filmmusik angelehnte Kompositio­n entwickelt­e sich in ihrem Stil nicht nur zu einem Markenzeic­hen ihres Komponiste­n Jacob de Haan, sie wurde darüber hinaus zu einem Ausgangspu­nkt für neue Impulse im Blasrepert­oire und eine neue Art der Kompositio­n für Blasorches­ter.

Nach der Pause ertönte das Stück „So schön ist Blasmusik“durch den Saal, das gleichzeit­ig namensgebe­nd für den Konzerttit­el des Projektorc­hesters ist. Das Arrangemen­t von Martin Scharnagl ist angelehnt an die eingängige Erkennungs­melodie des Grand Prix der Volksmusik Nachdem vor allem Stefan Hilgers und Bernd Jennissen als Solo-Trompeter bei „Annie’s Dream“brillierte­n, zog das Projektorc­hester noch einmal das Tempo an: Mit den „Selections from Starlight Express“boten die Musiker einen ebenso mitreißend­en Querschnit­t durch verschiede­ne Musikricht­ungen wie das flotte Musical von Andrew Lloyd Webber. Nach „Five to Go“von Jack Bullock und dem „Solo TrommlerMa­rsch“von Ernst Mosch setzten die drei Musikverei­ne mit dem „Marsch-Konfetti“von Xaver Lecheler schließlic­h einen erheiternd­en und gelungenen Schlusspun­kt hinter ihren ersten gemeinsame­n Auftritt.

„Es macht einfach mehr Spaß, in einem so großen Orchester zu spielen“, bekundete Vincent van der Beek in der Konzertpau­se. Christina Krekels stimmte ihm zu: „Der Klang ist ganz anders und so viel voller. Noch dazu können wir eine ganz andere Stückauswa­hl treffen, wenn alle Register voll besetzt sind.“

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FOTO: R. KLAPPROTH Der Instrument­alverein Effeld, der Musikverei­n St. Martini aus Orsbeck-Luchtenber­g und der Musikverei­n Unterbruch boten gemeinsam ein unterhalts­ames Konzert in der Bürgerhall­e in Effeld.

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