Dreifach starke Blasmusik
Zur 62. Auflage des Mittfastenkonzerts im Effelder Bürgerhaus erwartete das Publikum etwas ganz besonderes: Unter dem Projekttitel „Verein(t) musizieren“spielten gleich drei Musikvereine gemeinsam auf.
Als Projektorchester „Verein(t) musizieren“präsentierten der Instrumentalverein Effeld, der Musikverein St. Martini OrsbeckLuchtenberg sowie der Musikverein Unterbruch mit vereinter Klangkraft das diesjährige Mittfastenkonzert im Bürgerhaus Effeld. Mit einem bunten Konzertprogramm, in dem die verschiedensten Musikstile und -epochen vertreten waren, begeisterten gleich mehrere musikalische Generationen unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Lindt das Publikum.
Die Musiker Christina Krekels und Vincent van der Beek führten als Moderatoren durch das Programm, welches zunächst von Beiträgen des Ausbildungsorchesters der Musikvereine Orsbeck und Unterbruch sowie des Jugendorchesters des Instrumentalvereins Effeld eingeläutet wurde. Der Bogen zum Hauptteil Abends wurde mit dem Konzertmarsch „Transformers“aus der Feder von Alexander Pfluger geschlagen, den die Jugend gemeinsam mit dem gesamten Projektorchester zum Besten gab.
Gleich darauf folgte „The Awakening“vom belgischen Komponisten Bert Appermont. Dieses musikalische „Juwel“, wie Krekels ankündigte, war die erste Komposition des heute sehr angesagten Appermont – im Effelder Bürgerhaus wollten die Musiker mit der stetig anschwellenden Melodie den Frühling erwachen lassen. Thomas Windeln begann mit einem leisen Schlagzeugrhythmus, zu dem sich Bastian Houben am Flügelhorn und Vincent van der Beek mit seinem F-Horn dazugesellten, bis nach und nach alle Orchesterregister erklangen. Im Anschluss wurde es romantisch: Julia Kings und Stefan Specks glänzten bei der Rockballade „I’d Do Anything for Love“von Meat Loaf als Solisten an ihren Altsaxophonen.
Ein tonaler Wechsel erfolgte mit dem pompösen Konzertmarsch „Graciana“, der ebenfalls von Bert Appermont stammt, sowie dem ergreifenden Werk „Amen“von Pavel Stanék. Mit „Oregon“nahmen die Musiker ihre Zuhörer mit auf eine Zeitreise in den Wilden Westen – die musikalisch nachempfundene Zugfahrt durch die wilde Landschaft Oregons untermalt Begegnungen mit Cowboys und Indianern mit der ab und an erklingenden Zugpfeife und dem schnellen Stampfen der
Dampflok auf den Schienen. Diese an die Filmmusik angelehnte Komposition entwickelte sich in ihrem Stil nicht nur zu einem Markenzeichen ihres Komponisten Jacob de Haan, sie wurde darüber hinaus zu einem Ausgangspunkt für neue Impulse im Blasrepertoire und eine neue Art der Komposition für Blasorchester.
Nach der Pause ertönte das Stück „So schön ist Blasmusik“durch den Saal, das gleichzeitig namensgebend für den Konzerttitel des Projektorchesters ist. Das Arrangement von Martin Scharnagl ist angelehnt an die eingängige Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik Nachdem vor allem Stefan Hilgers und Bernd Jennissen als Solo-Trompeter bei „Annie’s Dream“brillierten, zog das Projektorchester noch einmal das Tempo an: Mit den „Selections from Starlight Express“boten die Musiker einen ebenso mitreißenden Querschnitt durch verschiedene Musikrichtungen wie das flotte Musical von Andrew Lloyd Webber. Nach „Five to Go“von Jack Bullock und dem „Solo TrommlerMarsch“von Ernst Mosch setzten die drei Musikvereine mit dem „Marsch-Konfetti“von Xaver Lecheler schließlich einen erheiternden und gelungenen Schlusspunkt hinter ihren ersten gemeinsamen Auftritt.
„Es macht einfach mehr Spaß, in einem so großen Orchester zu spielen“, bekundete Vincent van der Beek in der Konzertpause. Christina Krekels stimmte ihm zu: „Der Klang ist ganz anders und so viel voller. Noch dazu können wir eine ganz andere Stückauswahl treffen, wenn alle Register voll besetzt sind.“