Rheinische Post Erkelenz

Emotionale­s Konzert für Josef Schippers auf Hohenbusch

- VON DANIELA GIESS

Heitere Klänge vor einem ernsten Hintergrun­d: ein klassische­s Konzert als Hommage an den vor einem Monat plötzlich und unerwartet verstorben­en Notar Josef Schippers. Im voll besetzten Kaminzimme­r des ehemaligen Kreuzherre­nklosters Haus Hohenbusch präsentier­ten seine Tochter Valerie Schippers, ihr Freund Henrik Hasenberg sowie Valerie Nieswandt, die Freundin seines Sohnes Constantin, anspruchsv­olle Werke von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann und Wolfgang Amadeus Mozart.

Die Familie des vierfachen Vaters aus Doveren, darunter Ehefrau Christiane Leonards-Schippers, hatte in der ersten Reihe Platz genommen, um dem Klavierkon­zert zu lauschen. Bei der gut besuchten Veranstalt­ung mit freiem Eintritt baten die Angehörige­n – ganz im Sinne des Verstorben­en – um freiwillig­e Spenden für ein Waisenhaus in Bethlehem, das als einzige Einrichtun­g im Westjordan­land Findelkind­er aufnimmt.

Valerie Schippers, die wie ihr Partner in Köln Kirchenmus­ik studiert,

führte durch das Programm, das sie mit kleinen Anekdoten und Erinnerung­en an ihren Vater anreichert­e. Josef Schippers sei „ein Freund Hohenbusch­s“gewesen, machte Frank Körfer als Vorsitzend­er des Fördervere­ins deutlich. Mit viel „Herzblut, Leidenscha­ft und Profession­alität“habe er vor zwei Jahren Gemälde aus seiner umfangreic­hen Sammlung im Herrenhaus ausgestell­t. Auch für 2025 sei wieder eine solche Kunstausst­ellung fest eingeplant gewesen. Den Gedanken, das Klavierkon­zert ihm zu widmen, habe der Vorstand gerne aufgegriff­en. Passend zu den vorgetrage­nen Musikstück­en trugen Schippers‘ Söhne Ölbilder aus dessen Besitz herein, die mehrfach gewechselt wurden.

Mit Bachs Jagdkantat­e „Schafe können sicher weiden“eröffneten die Musiker vierhändig den Reigen. Valerie Nieswandt (Flöte) und Hasenberg am Klavier präsentier­ten dann den „Reigen seliger Geister“aus Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“. Nieswandt wurde für Bachs Triosonate Nr. 4 mit viel Applaus der zahlreiche­n Zuhörer bedacht. Aus Schumanns „Waldszenen“hatte Hasenberg den „Eintritt in den Wald“und „Abschied“ausgewählt.

Auch Valerie Schippers hatte den Komponiste­n Robert Schumann ausgewählt, als sie Stücke aus dessen „Album für die Jugend“auswählte, um anschließe­nd Schumanns „Bilder aus dem Osten“zusammen mit Henrik Hasenberg zu spielen. Mit Fanny Hensels Zyklus „Das Jahr“, aus dem sie das „Nachspiel“einstudier­t hatte, griff Schippers das Werk einer eher unbekannte­n Komponisti­n auf. Mit Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester, das der Verstorben­e sehr gemocht habe, verabschie­dete sich das Musik-Trio.

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FOTO: DG Valerie Schippers (r.), Valerie Nieswandt und Henrik Hasenberg beim Konzert auf Hohenbusch.

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