Mehr Raum für OGS-Kinder an Grundschulen
(RP) Ein akuter Mangel an Betreuungsplätzen in der offenen Ganztagsschule (OGS) sorgt für Frust und Verärgerung bei Wegberger Eltern und war letztendlich auch in den Wahlprogrammen der Bürgermeisterkandidaten eines der Top-Themen. Die Gesamtkapazität der sechs Grundschulen in der Mühlenstadt reicht perspektivisch nicht aus. Ab dem Jahr 2026 muss jedem Kind per Gesetz ein OGS-Platz zur Verfügung gestellt werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.
Laut der Stadtverwaltung wird ein bedarfsgerechter Ausbau, der auch bauliche Maßnahmen erfordert, bis zum Rechtsanspruch im Jahr 2026 angestrebt. So sind bereits mit allen Schulleitungen der Grundschulen Gespräche über den dadurch entstehenden Raumbedarf geführt worden. Dabei hat sich allerdings herausgestellt, dass es – bis auf die Grundschule in Wildenrath – an allen Grundschulstandorten auch unter Berücksichtigung einer multifunktionalen Nutzung der vorhandenen Räume einen zusätzlichen Raumbedarf gibt, der sich jedoch aufgrund der vorhandenen unterschiedlichen örtlichen Voraussetzungen sehr individuell gestaltet.
Tatsächlich wurde festgestellt, dass die Schulgebäude der Grundschulen
nicht mehr den Anforderungen an moderne Schulgebäude entsprechen, da sie teilweise in den 1950er Jahren gebaut worden sind.
Differenzierungsräume, in denen kleine Gruppen abgetrennt von den Regelklassen gefördert werden können, fehlen fast überall gänzlich.
Ein barrierefreier Zugang ist nur zu ganz wenigen Schulen möglich. Behindertengerechte Toilettenanlagen fehlen in den meisten Grundschulen. Ein maßgeblicher Punkt ist auch die Mittagssituation, die aufgrund der zu erwartenden Teilnahmezahlen der OGS-Kinder in den meisten Schulen zu Erweiterungen der Schulküchen und Essensräume führen muss.
Um hier die Standorte zukunftsgerecht gut aufzustellen und an die Anforderungen einer modernen Schule anzupassen, ist ein Konzept zur Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen erforderlich. Allerdings gestaltet es sich umfangreicher als zunächst vermutet, eine Lösung für jede Schule zu erarbeiten, wie jetzt im Bildungsausschuss mitgeteilt wurde. Der Fahrplan sieht deshalb wie folgt aus: Nach und nach werden die Konzeptplanungen für jede Schule erarbeitet und mit den Schulleitungen auf Umsetzbarkeit abgestimmt. Dann müssen die Kosten für die beabsichtigten Maßnahmen ermittelt werden – diese werden dann im Sommer im Bildungs- sowie im Bauausschuss vorgestellt. Nach Beschluss in den Gremien erfolgt die Aufnahme in den Haushaltsplan, sodass erste Maßnahmen voraussichtlich ab 2025 umgesetzt werden können.