Die Brücke von der Zeche zur Halde
280 Tonnen Cortenstahl werden in der Brücke verbaut, die zu einem echten Hingucker in Hückelhoven werden wird. Der Kommunalpolitik wurde in der Sitzung des Bau- und Umwelt-Ausschusses ein Update gegeben. So sieht der Zeitplan aus.
Lange Jahre war die Zeche Sophia-Jacoba der größte Arbeitgeber der Stadt und auch nach der Zechenschließung im Jahre 1997 wird die Erinnerung an die Geschichte hochgehalten. All die baulichen Veränderungen, die in den vergangenen Jahren rund um das Zechengelände vonstatten gingen, sind im Integrierten Handlungskonzept Sophia-Jacoba festgehalten. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umwelt-Ausschusses wurde der Kommunalpolitik ein Update über den geplanten Brückenschlag gegeben. So wie die Geschichte der Stadt Hückelhoven untrennbar mit der Zeche Sophia-Jacoba verbunden ist, soll das ehemalige Zechengelände bald auch mit der Millicher Halde verbunden sein.
Wie Joerg Gallwoszus vom Ingenieurbüro Doser Kempen Krause Ingenieure GmbH, das die Planung gemeinsam mit der Werner Sobek AG übernommen hat, den Ausschussmitgliedern erklärte, habe man zwei Varianten geprüft, eine Spannbetonvariante und eine Variante aus Cortenstahl – in Anlehnung an die Gestaltungselemente der Eventfläche. Diese Variantenprüfung habe ergeben, dass die Brücke aus Cortenstahl mehr Vorteile biete, und zwar in den Punkten Kosten, Gestaltung, Herstellung, Montage sowie Instandhaltung. Daher wurde die Cortenstahlbrücke weiter geplant.
Gallwoszus skizzierte zudem auch die weitere zeitliche Planung für das nicht nur optisch eindrucksvolle Projekt. Im Sommer dieses Jahres soll die Ausführungsplanung so weit vorangetrieben werden, dass im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Die einzelnen Elemente können weitgehend vorbereitend angefertigt werden, sodass sich die Bauzeit auf etwa zehn Monate belaufen soll. Im Sommer des kommenden Jahres soll die Brücke fertiggestellt werden. Für die Montage seien zwei Montageplätze auserkoren worden, auf beiden Seiten der L117n soll ein Kran aufgebaut werden. Der Streckenabschnitt der L117 n von der Autobahn 46 bis zum
Kreisverkehr am Landabsatz direkt an der Millicher Halde war im vergangenen August freigegeben worden.
Die Brücke, die das Zechengelände mit der Millicher Halde verbinden soll, wird für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. Der Lückenschluss zu den bereits bestehenden Wegen auf der Halde ist zudem eine der letzten verbleibenden größeren Maßnahmen im eingangs erwähnten Integrierten Handlungskonzept. Wie im Ausschuss erklärt wurde, sei es kein Problem, den Weg der Brücke an das bestehende Wegenetz auf der Halde anzuschließen. Diese Planung für den Einmündungsbereich laufe parallel zu der Planung der Brücke.
Insgesamt, so berichtet es Joerg Gallwoszus, werden in der Brücke 280 Tonnen Cortenstahl verbaut.
„Das ist das sichtbare Element im Zechengelände“, betonte auch Bürgermeister Bernd Jansen, weshalb man sich für den Cortenstahl entschieden habe. Schon bei der Neugestaltung der Eventfläche an Schacht 3 waren in Anlehnung an die industrielle Vergangenheit mehrere Elemente in Cortenstahl gebaut worden, die Brücke reihe sich optisch also dort
gut ein. Bei den kalkulierten Kosten liege man mit 3,8 Millionen nur geringfügig über den vor der Planung veranschlagten 3,6 Millionen Euro. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss berichtete der Planer, dass eine LEDBeleuchtung im Handlauf der Brücke geplant sei – es handle sich da also um eine indirekte Beleuchtung.
Auf dem ehemaligen Zechengelände
soll die Brücke unweit des geplanten Generationenparks enden beziehungsweise beginnen, je nachdem, aus welcher Richtung man die Brücke nutzen möchte. Der Generationenpark soll die im vergangenen Jahr eröffnete Konzert-Arena in Hufeisenform mit dem ebenfalls im vergangenen Jahr eröffneten Sportplatz verbinden und befindet sich auf der rückwärtigen Seite des Fördergerüsts an Schacht 3. Die Fläche davor, die in den vergangenen Jahren als Eventfläche neu gestaltet und im Vorjahr eingeweiht wurde, muss in den kommenden Wochen aufgrund baulicher Mängel noch einmal aufgerissen werden. Ende des vergangenen Jahres habe man festgestellt, dass sich immer wieder Pfützen auf der Fläche bilden und das Wasser nicht richtig versickert.