Rheinische Post Erkelenz

Neue japanische Gastronomi­e in Gladbach

Wo zuletzt „Napoli Rebels“Pizza anboten, steht jetzt im „Ramen Ippin“die asiatische Version der Nudelsuppe im Mittelpunk­t.

- VON GARNET MANECKE

Die Gäste haben offenbar auf so ein Restaurant gewartet: Fünf Minuten vor der offizielle­n Öffnungsze­it sind schon drei Tische besetzt. Während Evelyn Huang die ersten beiden Tassen Tee des Abends serviert und den Gästen die Speisekart­en reicht, flämmt Küchenchef Huanlei Yang noch Scheiben aus einer Art Rollbraten. Der Duft gegrillten Fleisches breitet sich im Raum aus und vermischt sich mit dem der Brühen und Suppen, die in den großen Töpfen dampfen. Seit dem Wochenende hat in Mönchengla­dbach mit dem „Ramen Ippin“das erste japanische Ramen-Restaurant eröffnet.

„Damit schließen wir hier eine Lücke im gastronomi­schen Angebot“, sagt Restaurant­leiterin Xiangli Wang. Die asiatische Variante der Nudelsuppe steht hier im Mittelpunk­t. Sie selbst kommt aus Viersen und hat chinesisch­e Wurzeln. „Ramen gibt es auch in der chinesisch­en Küche, aber dort hat jede Region ihre eigene Version“, sagt sie. „In Japan ist das einheitlic­her.“Küchenchef Huanlei Yang hat japanische Wurzeln. Sein Handwerk habe er zwar nicht in Japan gelernt, aber in einem Restaurant bei einem japanische­n Meister, sagt er.

Schon drei Stunden bevor das Restaurant öffnet, zieht der würzige Duft von Hühnerbrüh­e über den Friedrichp­latz. Vor den großen Fenstern steht eine Frau und schaut in die Räume am Friedrichs­platz 1. Die

gelben, roten und weißen Lampions an der Decke mit den chinesisch­en Schriftzei­chen sind noch nicht eingeschal­tet. An der Wand hängen Bilder von Geishas und Fischen. Sie haben bei Tageslicht noch nicht die Strahlkraf­t, die sie im Licht der Spots offenbaren.

Die Tische mit den Sitzbänken, auf denen bunte Kissen drapiert sind, sehen trotzdem sehr einladend aus. „Schön, dass hier was Neues ist.

Es riecht schon richtig gut“, sagt sie. „I will support you.“- Ich werde Euch unterstütz­en. Mit diesen Worten geht sie weiter. Das „Ramen Ippin“ist eine Franchise-Kette. Das erste Restaurant hat Gründer Yuan Gao im Januar 2022 in Wuppertal eröffnet. Darauf folgten je ein Restaurant in Dortmund und Erlangen. Mönchengla­dbach ist das vierte in der Reihe.

Die Stadt habe mit 250.000 Einwohnern

sehr viel Potenzial, ist Xiangli Wang überzeugt. „Wer gute Ramen essen will, muss bisher nach Düsseldorf fahren“, sagt sie. „Jetzt gibt es das auch hier.“Drei Grundvaria­nten gibt es, die auf der Basis von Hühner- oder Gemüsebrüh­e sowie Brühe aus Schweinefl­eisch basieren. Dazu gibt es die für Ramen typischen japanische­n Nudeln plus Toppings, die je nach Gericht variieren.

So sind Chashu (geschmorte­r, gerollter Schweineba­uch), Sojaspross­en, Bambus und Mu-er Pilze Zutaten der Miso Chicken Ramen. In der vegetarisc­hen Variante wird das Chashu gegen Gemüse wie Zuckererbs­en, Blumenkohl, Paprika und Spitzkohl ersetzt. Die Veggie Miso Ramen basiert auf Gemüsebrüh­e.

Neben der Speisekart­e hat sich auch das Erscheinun­gsbild des Restaurant­s verändert. Die Wände

haben einen dunklen Anstrich, der wie ein Rahmen für die Bilder mit asiatische­n Motiven wirkt. Die Lampions an der Decke sind aus Papier und geben dem Raum das asiatische Flair. Die Küche ist weitestgeh­end offengebli­eben, sodass die Gäste dem Personal quasi in den Topf schauen können, wenn sie es wünschen. Nur an der Stirnseite und direkt beim Eingang gibt es Elemente mit asiatische­n Bildmotive­n und Schriftzei­chen, die zugleich Sichtschut­z und Dekoration sind.

Servicemit­arbeiterin Evelyn Huang freut sich über ihren neuen Arbeitspla­tz. Die 18-Jährige hat gerade die Schule abgeschlos­sen. „Ich bin hier vorbeigega­ngen und habe gesehen, dass Mitarbeite­r gesucht werden“, sagt sie. Ihre Bewerbung hat direkt geklappt. „Ich liebe Sushi und Ramen“, sagt sie. „Früher musste ich immer mindestens nach Düsseldorf fahren, wenn ich das essen wollte.“Jetzt arbeitet sie gleich an der Quelle. „Asiatische­s Essen ist auch in Mönchengla­dbach sehr beliebt“, sagt die in der Stadt aufgewachs­ene junge Frau. „Aber bisher gibt es hauptsächl­ich chinesisch­es Essen und Sushi. Ramen hat gefehlt.“

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FOTOS: GARNET MANECKE Xiangli Wang leitet das neu eröffnete Restaurant „Ramen Ippin“am Friedrichp­latz.
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Die Küche ist weitestgeh­end offen, Dekoelemen­te geben dem Raum Struktur.
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Bunte Papier-Lampions an der Decke geben dem Raum ein asiatische­s Flair.
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Küchenleit­er Huanlei Yang flämmt Chashu (Gerolltes Schweinefl­eisch).

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