FC vor vielen Kilometern auf Straße und Rasen
Am Samstag tritt Beeck die weiteste Fahrt der Saison zum SV Rödinghausen an. Der ist in der Rückrunde nach mieser Hinrunde richtig in Schwung gekommen. Dennoch möchte Beeck dort seine schwache Auswärtsbilanz ein wenig aufpolieren.
FUSSBALL-REGIONALLIGA Vom Waldstadion des FC Wegberg-Beeck zum Häcker-Wiehenstadion des SV Rödinghausen im tiefsten Ostwestfalen sind es rund 260 Kilometer. Wie immer für die Kleeblätter ist das Spiel in Rödinghausen die Partie mit der längsten Anfahrt. Um wie gewohnt spätestens anderthalb Stunden vor Anpfiff vor Ort zu sein, fährt Beecks Bus am Samstag bereits um 8.30 Uhr am Waldstadion ab. „Wir werden an diesem Tag also viele Kilometer machen – erst und danach wieder auf der Autobahn, dazwischen aber auch auf dem Rasen“, kündigt Beecks Interimscoach Mike Schmalenberg schmunzelnd an.
Etliche Kilometer auf dem Platz werden auch nötig sein, um auswärts endlich noch mal was auf die Habenseite zu bringen. Aus den bislang zwölf Auswärtsspielen holte Beeck nur drei Punkte (2:1 beim Lieblingsgegner SC Wiedenbrück) – mit dieser Bilanz ist der FC in der Auswärtstabelle Letzter.
Was das Unterfangen im 30 Kilometer nördlich von Bielefeld im Kreis Herford gelegenen Rödinghausen noch schwerer macht: Der SV, als Aufstiegsaspirant in die Saison gegangen und dann für die eigenen Ansprüche katastrophal gestartet, ist richtig ins Rollen gekommen: Aus den letzten zehn Spielen sammelten die Ostwestfalen 23 Punkte, sind aktuell Dritter der Rückrundentabelle. Trainer ist seit Ende Oktober Farat Toku, in Beeck bestens bekannt als langjähriger Trainer und Sportlicher Leiter der SG Wattenscheid.
Das Hinspiel gewann Beeck dank einer furiosen ersten Halbzeit 4:1. Zugleich lieferte der FC da eine bis heute singuläre Regionalliga-Leistung ab: Er erzielte vier Tore in einer Halbzeit. Vergangenen Samstag lieferten die Kleeblätter eine weitere Bestmarke ihrer Regionalliga-Geschichte ab: Beim 5:1 gegen Schalkes U23 schoss Beeck erstmals fünf Tore in einem Spiel.
„Rödinghausen ist aber ein ganz anderer Gegner, hat viele gestandene Spieler in seinen Reihen“, betont Schmalenberg – allen voran gilt das für die Routiniers Daniel Flottmann (der Abwehrchef ist 37) und Simon Engelmann (der wiederholte Regionalliga-Torschützenkönig ist 34). Dazu spielt beim SV auch der Ex-Beecker Jeff-Denis Fehr, der 2022 gemeinsam mit Jan Bach und Tiago Estevao von Beeck zum SV gewechselt war – von diesem Trio ist nur er übrig geblieben.
Bei Beeck sind bis auf die beiden weiterhin angeschlagenen Japaner Takahito Ohno und Toranosuke Abe alle Mann einsatzbereit – auch Leon Pesch, der sich gegen Schalke eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte, aber diese Woche bereits wieder mittrainiert hat. Noch reichlich Zeit benötigt natürlich Rekonvaleszent Adrijan Behrami, der sich im Mai 2023 in der Mittelrheinliga beim 2:1 in Hohkeppel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und vor Kurzem wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. „Adrijan ist sehr fleißig, legt im Training in den Zweikämpfen auch immer
Für Erkelenz relevant Ganz massiv dürfte daher Bezirksligist SC 09 Erkelenz, aktuell eben Tabellenzweiter, den Kleeblättern die Daumen drücken. Die Blau-Weißen sind zurzeit mit einem Quotienten von 2,05 nur drittbester Zweiter hinter dem quotientengleichen FV Bad Honnef – der hat aber die deutlich bessere Tordifferenz. Aktuell würde Beeck ja absteigen – dann würde der SC 09 als nur drittbester Zweiter auch nicht aufsteigen.
Ansetzungen Der Westdeutsche Fußball-Verband hat die Spieltage 27 bis 30 genau terminiert. Zweimal tritt Beeck dabei nicht samstags an: Die Heimpartie gegen Kölns U21 ist für Ostersonntag, 31. März, 14 Uhr, angesetzt – und das Spiel bei Paderborns U21 für Montag, 15. April, 19.30 Uhr. mehr seine Zurückhaltung ab, er ist auf einem guten Weg“, urteilt Schmalenberg.
Auf einem sehr guten Weg sind auch die beiden Winterleihen. Merlin Schlosser, ausgeliehen von Südwest-Regionalligist Hessen Kassel, hat sich nach zwei großen Böcken gegen Bocholt (da fiel es ins Gewicht) und Mönchengladbach (da war es weniger bedeutsam) bislang als wesentliche Verstärkung für die Defensive entpuppt, besticht auch in Drucksituationen mit Ruhe und Übersicht, hat zudem auch schon einigen Vorwärtsdrang entwickelt.
Mehr als sehen lassen kann sich bislang auch die Bilanz von Timo Bornemann, ausgeliehen von Nordost-Regionalligist Energie Cottbus: Der Stürmer kommt in seinen bislang sieben Spielen bereits auf vier Tore und drei Assists. „Auch Timo ist sehr fleißig, nimmt an und arbeitet zudem sehr viel nach hinten“, lobt Schmalenberg.