An erster Stelle steht immer das Wohl der Tiere
(kilu) Die Geflügelliebhaber Merbeck luden erneut zu einer Veranstaltung ein, die es in dieser Form im Umkreis kaum mehr gibt: Groß und Klein kamen in Scharen zum Kleintiermarkt – zur Tierbesprechung für Jedermann. Rund 300 Tiere, das heißt Hühner, Gänse, Enten, Tauben und Kaninchen konnten die Besucherinnen und Besucher bestaunen, kaufen und verkaufen.
Die Tierhaltung sei dabei nicht nur Landwirten und anderen Experten vorenthalten, erklärte Martin Wolfs, der Vereinsvorsitzende der Geflügelliebhaber. Auch Menschen ohne Vorerfahrung, die Hühner für den eigenen Garten suchen, sind in Merbeck
stets herzlich willkommen, sich von erfahrenen Züchtern beraten zu lassen und bei Bedarf das richtige Tier für den eigenen Gebrauch zu kaufen. An allererster Stelle, so erklärten Martin Wolfs und Alexander Klein, stehe dabei immer das Wohl der Tiere. Bevor sie auf dem Markt verkauft werden können, müssen die Züchterinnen und Züchter für jedes ihrer Tiere eine gültige Impfbescheinigung vorlegen – damit vermeiden die Veranstalter die Übertragung von Seuchen und Krankheiten. Außerdem müssen alle Besucher, bevor sie den Markt rund ums Pfarrheim Merbeck betreten, über eine Desinfektionsmatte gehen, die noch einmal für extra Schutz sorgt. Der Vereinsvorsitzende lobte besonders den Austausch mit den städtischen Behörden: „Wir sind im regen Austausch mit dem Veterinäramt und arbeiten einander gut zu.“
Ulrich Krüger, der Landesverbandsvorsitzende für das Rheinland, sagte, dass es einen gravierenden Unterschied zwischen sogenannten Rassehühnern und Hybridhühnern gebe: Während Hybridhühner besonders in der industriellen Landwirtschaft gefragt seien, da sie über kurze Zeit viele Eier legen können, haben Rassehühner eine weniger hohe Legeleistung und seien dann häufig in kleineren Populationen bei Züchtern und Privatpersonen zu finden. Wichtig hierbei, betonte Martin Wolfs, sei es, dass die Züchter einfach einen ganz anderen Auftrag als die Wirtschaftsbetriebe haben:
Während es für die meisten von ihnen nur ein Hobby sei, seien die großen Wirtschaftsbetriebe dazu verpflichtet, die Grundversorgung sicher zu stellen – ohne größere Betriebe
wäre mit Sicherheit nicht nur das sonntägliche Frühstücksei in Gefahr. „Wir leben dafür, nicht davon“, betonte Martin Wolfs, dessen Leidenschaft für die Sache ihm deutlich anzumerken war.
Die beiden Vereinsvertreter zeigten sich sehr zufrieden mit dem Andrang auf dem Merbecker Kleintiermarkt, denn auch sie hatten während und nach der Coronapandemie an den Folgen zu knabbern. Den kleinen Merbecker Verein gibt es nun schon seit über 40 Jahren, worauf es bei der Arbeit mit den Vögeln ankommt erklärte Martin Wolfs: „Das geht nur mit viel Wissen, viel Verantwortung und viel Freude.“